Die Stromproduktion steigt im Kanton Freiburg und stammt weiterhin überwiegend aus erneuerbaren Quellen
Gemäss der Statistik zur Energieversorgung, die das Amt für Statistik und Daten auf der Grundlage der Daten erstellt hat, die von den Freiburger Stromproduzenten (Groupe E, Gruyère Energie und IB-Murten) stammen, stieg die Gesamtstromproduktion von 2013 bis 2024 von 812,5 GWh (Gigawattstunden) auf 1041,7 GWh an, was einer Zunahme um 28,2% entspricht. Im Jahr 2024 stieg sie gegenüber dem Vorjahr um 9,9% an. Für diese Entwicklung sind hauptsächlich zwei Quellen verantwortlich, nämlich die Wasserkraft und die Photovoltaik.
Am meisten Strom produzierten im Jahr 2024 die Wasserkraftwerke (65,8%), gefolgt von den Photovoltaikanlagen (25,3%). Die Wasserkraft bleibt also die dominierende Energiequelle, ihre Produktion fällt jedoch unregelmässig aus und liefert mal mehr, mal weniger Strom. Diese Schwankungen sind symptomatisch für die starke Abhängigkeit von den meteorologischen und hydrologischen Verhältnissen. Im Zeitraum von 2013 bis 2024 erzielte die Wasserkraft 2013 mit 710,2 GWh ihren Höchstwert und 2022 mit 445,3 GWh ihren Tiefstwert, bevor sie 2024 wieder auf 685,3 GWh anstieg.
Die Photovoltaik verzeichnet ihrerseits ein kontinuierliches und spektakuläres Wachstum. Die Solarproduktion stieg massiv von 19,3 GWh im Jahr 2013 auf 263,2 GWh im Jahr 2024, was einer Vervierzehnfachung innerhalb von elf Jahren entspricht (ohne Eigenverbrauch). Dieser Anstieg ist auf den Investitionsboom und den Ausbau der Kapazitäten zurückzuführen und zeigt, dass sich die Photovoltaik zu einem wichtigen Motor der Energiewende entwickelt hat.
Die nicht erneuerbaren Energien (Industrie, Gasmotoren, Dieselmotoren und Gasturbinen) spielen in der Gesamtproduktion weiterhin eine untergeordnete Rolle. Ihre Produktion sank von 35,7 GWh im Jahr 2013 auf 27,6 GWh im Jahr 2024, wobei ihr relativer Anteil von 4,4% auf 2,6% gesunken ist.
Stromproduktion im Kanton Freiburg 2024
Stromerzeugung von 2013 zu 2024
Starker Zuwachs der Photovoltaik
Das Solarpotenzial der Dächer entspricht dem Anteil der Gebäudefläche, der zur Stromerzeugung durch Photovoltaik genutzt werden könnte. Der Ausschöpfungsgrad des Solarpotenzials gibt hingegen an, welcher Anteil dieses Potenzials tatsächlich genutzt wird. Mit anderen Worten handelt es sich um einen Indikator, der Auskunft darüber gibt, zu welchem Grad die nutzbaren Dachflächen im Verhältnis zu ihrer theoretischen Höchstkapazität bereits mit Solarmodulen ausgestattet sind. Im Kanton Freiburg ist der Ausschöpfungsgrad von 5,6% im Jahr 2020 auf 11,5% im Jahr 2024 gestiegen, was mehr als einer Verdoppelung innerhalb von vier Jahren entspricht. Die Schweiz folgt einem ähnlichen Trend mit einem Anstieg des Ausschöpfungsgrads von 4,3% auf 9,6% im gleichen Zeitraum.
Die Leistung der Photovoltaikanlagen pro Kopf ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Solarenergie in einer Region. Sie drückt die installierte Gesamtleistung der Solaranlagen im Verhältnis zur Einwohnerzahl aus. Diese Leistung wird in Wp (Wattpeak) oder Wattspitze angegeben. Diese Einheit gibt die maximale Leistung an, die ein Solarmodul unter idealen Bedingungen, nämlich einer Sonneneinstrahlung von 1000 W/m², einer Temperatur von 25 °C und einer optimalen Ausrichtung, erzeugen kann. Von 2020 bis 2024 ist dieser Indikator im Kanton Freiburg wie in der ganzen Schweiz deutlich gestiegen. Im Jahr 2020 belief sich die Leistung pro Kopf im Kanton Freiburg auf 457,3 Wp und im Landesdurchschnitt auf 269,7 Wp. Vier Jahre später hatten sich diese Werte in Freiburg auf etwa das 2,3-Fache (1049,3 Wp) und in der Schweiz auf das 2,6-Fache (702,5 Wp) erhöht. Die Analyse der jährlichen Wachstumsraten zeigt eine ungebrochene Dynamik: Im Kanton Freiburg liegt der durchschnittliche jährliche Zuwachs bei 23,3% und in der Schweiz bei 27,2%.
Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromproduktion im Kanton Freiburg 2024
Ausschöpfungsgrad des Solarpotenzials¹
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