Intervenieren, ermitteln, vorbeugen, alarmieren, Gefahren beseitigen, Aufträge ausführen: Im Jahr 2024 haben wir dies ohne Probleme erreicht… aber mit viel Arbeit. Kurz gesagt, alle, die uns brauchten (oder auch nicht …), konnten sich auf eine professionelle, menschliche und effiziente Freiburger Polizei verlassen.
2024 war ein intensives Jahr… einmal mehr. Die Bevölkerung wächst, ebenso wie ihre Erwartungen, die Verfahrenslast, die sozialen Spannungen, die mit der Sicherheit verbundenen Herausforderungen, die Risiken des Berufs, die Komplexität der Arbeitszeiten, usw. Alles nimmt zu. Aber wir sollten uns nicht damit abfinden: Die Qualität unserer Arbeit, unseres Personals, unserer Ausbildung und unserer Werkzeuge nimmt ebenfalls zu! Wir können unsere Tätigkeit fortsetzen, um stets eine sichtbare und erreichbare Polizeipräsenz zu gewährleisten und gleichzeitig unsere Taktiken, Werkzeuge und Ausrüstung zu modernisieren.
Im Jahr 2025 werden unsere Prozesse im Bereich Arbeitszeitmanagement und Entschädigungen weiter digitalisiert. Wir werden auch den Übergang zum Nachfolger unseres IT-Systems Zephyr beschleunigen, dessen Veralterung einen Punkt erreicht hat, an dem es kein Zurück mehr gibt.
Mit der geringsten Anzahl an Polizeikräften in der lateinischen Schweiz ist es von grösster Bedeutung, die verfügbaren Ressourcen optimal zu nutzen. Die Integration neuer Technologien, die maximale Vereinfachung der Verwaltungsaufgaben und die Optimierung unserer Personalplanung sind wesentliche Hebel, um eine höhere operative Effizienz zu gewährleisten.
Wir setzen uns für eine immer repräsentativere Polizei ein, die in der Lage ist, Vertrauensbeziehungen zur Bevölkerung sowie zu ihren Partnern und den Behörden aufzubauen. Durch professionelles Ressourcenmanagement und inspirierende Führung werden wir alles daransetzen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Aufgaben pflichtbewusst und kompetent erfüllen können.
Unsere Ziele sind klar: Wir wollen dafür sorgen, dass die Kantonspolizei Freiburg das bestmögliche gibt, um die Sicherheit unserer Bevölkerung und unserer Behörden zu gewährleisten.
Wir alle sind die #kantonspolizeifreiburg
Philippe Allain, Kommandant der Kantonspolizei
Wichtige Ereignisse
In Entwicklung
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Nachdem die Kantonspolizei viele Jahre lang mit drei auf dem Kantonsgebiet verteilten Verwahrungshallen jonglierte, verfügt sie nun über eine einzige. Das optimale Volumen der neuen Räumlichkeiten garantiert eine wesentlich effizientere Verwaltung der abtransportierten Fahrzeuge der beschlagnahmten, zurückgehaltene Gegenstände. Die Kantonspolizei wird dort auch die im Rahmen des Via sicura-Verfahrens beschlagnahmten Fahrzeuge und lagern, eine Aufgabe, die zuvor von einem privaten Unternehmen wahrgenommen wurde. Eine der Flächen ist für die Ermittlungsarbeit sowohl des kriminaltechnischen Kommissariats und der unfalltechnischen Gruppe, als auch für das Team des mobilen Autorevisionsdienstes der Grenzwacht vorgesehen.
Die Kantonspolizei kann auf Anordnung einer zuständigen Behörde (Staatsanwaltschaft, Gerichte, Betreibungsamt) veranlasst werden, ein Gut oder ein Fahrzeug zu beschlagnahmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Fahrzeuge, die in einen tödlichen oder schweren Verkehrsunfall verwickelt sind, Fahrzeuge, die nicht den Vorschriften entsprechen (schlechter Zustand, Änderungen), Fahrzeuge, die an einem gefährlichen Fahrverhalten beteiligt sind (Via sicura) und gestohlene oder zurückgelassene Fahrzeuge. Weitere Gründe für die Beschlagnahmung sind Betrug, Veruntreuung und Betäubungsmittelhandel.
Beschlagnahmte Fahrzeug im Jahr 2024Alle Fahrzeuge (ohne Via sicura):
Beschlagnahmte Fahrzeuge : 182
Zurückgegebene Fahrzeuge : 90
Verkaufte Fahrzeuge : 23
Verschrottete Fahrzeuge : 22
Saldo am 1. Januar 2024 : 86
Saldo am 31. Dezember 2024 : 133 -
Im Laufe des Jahres 2023 erwarb das kriminaltechnische Kommissariat (KTK) das NIRLab, eine einfache und schnelle Methode zur Analyse von Betäubungsmitteln. Bis dato wurden die qualitativen und quantitativen Analysen der von der Polizei beschlagnahmten Betäubungsmittel in der Regel von externen und akkreditierten Labors wie dem Institut für Rechtsmedizin in Bern und der «Ecole des sciences criminelles» von Lausanne durchgeführt. Obwohl fortschrittlich, erwiesen sich ihre Analysemethoden auch als sehr kostspielig.
Das neue tragbare Gerät, das wie eine Taschenlampe aussieht, nutzt die Nahinfrarot-Technologie in Verbindung mit einer mobilen App, um Betäubungsmittel zu identifizierten und ihren Reinheitsgrad in nur wenigen Sekunden zu bestimmen. Die erzielten Ergebnisse sind zuverlässig und gültig und können direkt an die Behörden weitergeleitet werden. Nach einigen Monaten der Einrichtung und des Einspielens wird diese sehr geschätzte Methode seit dem Jahr 2024 standardmässig eingesetzt: Mithilfe des NIRLab wurden 122 Fälle bearbeitet, für die 348 Analysen durchgeführt wurden. 86 technische Rapporte mit Analyseergebnissen wurden an die zuständigen Behörden übermittelt.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass das finanzielle Ziel in Bezug auf die Kosten für die Analyse von Betäubungsmitteln zum ersten Mal erreicht wurde. Durch den Einsatz dieser Technologie konnten die Kosten für die Kantonspolizei gesenkt werden.
Vergrössern Pocket-Technologie für die Analyse von Betäubungsmitteln © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Die Elektroschockpistole, auch «Taser» genannt, hat sich bei der Kantonspolizei immer mehr bewährt. Neben den Polizisten der Interventionsgruppe wurden die Mitglieder der Sicherheits- und Transfergruppe als erste Mitarbeiter/innen der Kantonspolizei Freiburg damit ausgestattet. Angesichts der Entwicklung der Risiken und Bedrohungen im Zusammenhang mit dem Transport von Häftlingen sowie aus Gründen der Selbstverteidigung wurde dieses nicht-tödliche Zwangsmittel in Gefängnissen als notwendig und geeigneter als eine Schusswaffe erachtet.
Nach einer intensiven Ausbildung im Frühling 2024 werden die Beamtinnen und Beamten seit Juli 2024 mit dem Modell Taser 10 ausgestattet. Die schrittweise Einführung in allen anderen Einheiten der Polizei ist geplant.
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Im Mittelpunkt der Kriminalanalysebrigade (KAB) stehen die Beschaffung, Zentralisierung und Analyse operativer Informationen, um eine globale Sicht auf laufende oder sich abzeichnende kriminelle Phänomene zu bieten. Diese so ans Licht gebrachten Phänomene und Tendenzen werden von der Brigade besonders verfolgt und ständig beurteilt.
Um den Beamtinnen und Beamten im Terrain oder den Ermittler/innen qualitativ hochwertige Informationen zur Verfügung zu stellen, optimiert die KAB ständig die Informationen in ihrem Nachrichtenbulletin zur Kriminalitätslage, das für die Polizeiarbeit von wesentlicher Bedeutung ist. Es ist zu erwähnen, dass der interkantonale Austausch von relevanten Informationen im Hinblick auf Serienkriminalität es ermöglicht, diese Phänomene vorherzusehen und wirksamer zu bekämpfen.
Die KAB könnt auch im Rahmen von Vermisstenfällen hinzugezogen werden, um technische Daten zu analysieren und die mit den Ermittlungen betrauten oder bei der Suche im Terrain tätigen Beamtinnen und Beamten zu unterstützen.
Daten, die im Rahmen von Strafverfahren oder dringenden Ermittlungen erhoben wurden, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mehrere Projekte wurden von der KAB initiiert, um ihre Leistungen im Bereich der Telefondatenanalyse weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Die KAB in Zahlen:
- 22 Einsätze für dringende technische Suchaktionen bei beunruhigenden Vermisstmeldungen
- 356 Identifizierungen von mutmasslichen Straftätern durch Abgleich oder Bildgebung
- 1 täglich aktualisiertes Bulletin über die Kriminalitätslage im Kanton.
Auf Abruf
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Der 1. Januar 2024 stellte eine wichtige Etappe für die Einsatz- und Alarmzentrale dar, die von einer Sektion zu einer strategischen Einheit wurde. Diese Entwicklung zeigt die Bedeutung der EAZ bei der Durchführung von Operationen, mit neu einem Offizier an der Spitze.
Die EAZ spielt eine entscheidende Rolle bei der Bearbeitung von Notrufen, egal ob es sich um die Nummern 117, 118 oder 112 handelt. Jeder Anruf kann eine schnelle Entscheidung über das einzurichtende Polizeidispositiv und den Einsatz von Patrouillen im Terrain erfordern. Da die Operatorinnen und Operatoren der EAZ mit Stresssituationen und anschliessenden Ruhephasen konfrontiert sind, wird von ihnen grosse Belastbarkeit und eine solide Anpassungsfähigkeit erwartet.
In Anerkennung ihrer strategischen Rolle verstärkt die EAZ ihre Organisation, um noch besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen und eine effiziente Koordination der Notfalleinsätze gewährleisten zu können.
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Es ist 8.10 Uhr am 30. April 2024, als die Einsatz- und Alarmzentrale (EAZ) über Störungen bei der Mobilfunkkommunikation informiert wird. Nach verschiedenen Tests zeigt sich, dass das Mobilfunknetz von Swisscom in einem Umkreis zwischen Enney und Albeuve unterbrochen ist. Der Betreiber bestätigt, dass ein Faserbruch, der eine Antenne versorgt, die Ursache der Störungen sei. Rund 4'000 Einwohnerinnen und Einwohner sind von dem Ausfall betroffen.
Angesichts der Situation richtet der Pikettoffizier eine Führungsstruktur ein. Er beruft die beteiligten Partner wie den kantonalen Feuerwehrstab, den Bevölkerungsschutz und die Sanitätsnotrufzentrale 144 ein. Die Information der Bevölkerung über alle verfügbaren Kanäle hat in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Priorität. Gleichzeitig verbreitet die EAZ über die Alertswiss-App schnell die Nachricht, die die Inbetriebnahme der Notfalltreffpunkte in Enney, Grandvillard und Albeuve ankündigt. Das Polycom-Netz (Polizeifunk) wird somit für die Bevölkerung vor Ort zum wichtigsten Mittel, um Kontakt mit den Notfalldiensten aufzunehmen.
Durch die Verstärkung ihrer Präsenz im Sektor sorgen die Polizeipatrouillen für eine beruhigende Sichtbarkeit in der Bevölkerung und spüren mögliche, kritische Situation auf.
Eine regelmässige Abstimmung mit dem Betreiber ermöglicht es, die Aktionen der Polizei zu planen und die Kontinuität der Operationen zu gewährleisten. Um 19.10 Uhr ist das Netz wieder vollständig retabliert .
Bilanz: Es wurde keine Patrouillen über die Notfalltreffpunkte angefordert, aber alles war bereit und das System funktionierte einwandfrei.
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Wir wünschen uns immer ein gutes Ende bei einer Vermisstmeldung. Von den Hunderten von Vermisstenmeldungen, die der Freiburger Polizei jedes Jahr gemeldet werden (762 im Jahr 2024), sind viele davon Personen, die wiederholt verschwinden oder sie werden schnell von Angehörigen gefunden. Dennoch wird jede Meldung sehr ernst genommen und sorgfältig analysiert, um die richtigen Mittel in den richtigen Proportionen einzusetzen.
Im Jahr 2024 führten 80 Suchdispositive zu einem beeindruckenden Ergebnis: 62 Personen wurden sicher und unversehrt gefunden. Da war zum Beispiel diese kalte Januarnacht im Jahr 2024, als die Spürnase von Prada, dem treuen Begleiter der Hundesektion, ein Leben rettete. Die Vermisstenmeldung einer 83-jährigen Frau, die in einem Pflegeheim im Sensebezirk wohnte, löste ein gross angelegtes Suchdispositiv aus. Einige Stunden später konnte die Frau mithilfe des Hundes am Waldrand in der Nähe des Pflegeheims ausfindig gemacht werden. Sie war sehr geschwächt und wurde mit der Ambulanz in ein Spital gebracht.
Die Suche nach vermissten Personen erfordert eine perfekte Koordination zwischen dem Einsatzleiter und dem im Terrain eingesetzten Personal. Eine der grössten Schwierigkeiten besteht darin, während der Suche jeden erforschten Winkel genau zu visualisieren.
Um dies zu erreichen, hat die Polizei die Verwaltung und Organisation der Suchdispositive deutlich optimiert. Die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten verwenden die mobile Anwendung swisstopo, mit der ihre Verschiebungen im Terrain sowie die abgedeckten Bereiche sorgfältig protokolliert werden können. Die gespeicherten Daten können jederzeit an den Kommandoposten übermittelt werden. Diese neue Methode erleichtert die Orientierung bei der Suche und macht ihre Koordination noch effizienter. Darüber hinaus hat sie einen weiteren Vorteil: Sie ermöglicht eine vorteilhafte Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, die an den Suchaktionen teilnehmen möchte.
Auf den Spuren
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In der Nacht vom 2. Juli brach in der Tiefgarage eines Gebäudes in Bulle ein verheerender Brand aus. Dabei breitete sich dichter Rauch in mehreren angrenzenden Gebäuden aus. Ein Mann und seine 13-jährige Tochter sind dabei leider verstorben. Eine Frau wurde schwer verletzt und rund 20 Personen mussten mit einer Rauchvergiftung in ein Spital gebracht werden. Insgesamt wurden 90 Personen evakuiert.
Sechzig Fahrzeuge, die sich in der Tiefgarage befanden, wurden beschädigt. Die Feuerwehren der Ausrückstandorte Bulle, Vaulruz und Marsens konnten den Brand rasch unter Kontrolle bringen. Die Rue de Vevey wurde zu Interventionszwecken während mehreren Stunden für den Verkehr gesperrt. Die noch laufenden Ermittlungen deuten auf eine fahrlässige oder kriminelle Ursache.
Vergrössern Ein Brand verursacht den Tod von zwei Personen in Bulle © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Eine Patrouille der Gendarmerie hat am 30. September einen 28-jährigen Motorradfahrer zu einer Kontrolle angehalten. Bei einer daraufhin durchgeführten Hausdurchsuchung an seinem Wohnort in Courtepin wurden mehrere, selbstgebastelte Brandvorrichtungen entdeckt, was für die Spezialisten ein Alarmsignal war und zur vorsorglichen Evakuierung mehrerer Gebäude führte.
Später am Morgen wurde die Polizei über den Brand von drei Fahrzeugen der Schweizer Armee im Armeelogistikcenter in Grolley informiert. Die getätigten Ermittlungen konnten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen nachweisen.
In Courtepin und Grolley wurden umfangreiche Einsatzmittel und Ermittlungsmassnahmen eingesetzt, wie verschiedene Feuerwehrkorps, Rettungssanitäter, fedpol, die Militärpolizei, KAMIR (Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung der Schweizer Armee), die Spezialisten der Gruppe NEDEX (Neutralisierung, Beseitigung, Aufspüren von Sprengkörpern) der Kantonspolizei Waadtland sowie die verschiedenen technischen Dienste und Spezialisten der Kantonspolizei Freiburg.
Der mutmassliche Täterwurde in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlung ergab, dass er auch der mutmassliche Täter des Vorfalls in Léchelles im Juni 2022 war, als in einem Wohnquartier in der Nähe des Bahnhofs eine Brandvorrichtung entdeckt wurde.
Der Verdächtige gab keine Erklärungen für seine Beweggründe ab.
Vergrössern Der mutmassliche Täter des verdächtigen Pakets in Léchelles wurde identifiziert © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Das Jahr 2024 war durch eine deutliche Zunahme der Arbeitsbelastung innerhalb der Finanzbrigade (FB) gekennzeichnet. Besonders zahlreich waren die Aufträge der Staatsanwaltschaft. Sie betrafen nicht nur Verstösse im Zusammenhang mit Krediten und Kurzarbeit, die während der COVID-19-Pandemie gewährt wurden, sondern auch eine breite Palette von Wirtschaftsdelikten. Seit 2020 wurden über 200 Anzeigen wegen Covid-Kreditbetrugs erhoben, die einen Schaden in Höhe von insgesamt rund CHF 19'000'000.- verursachten. Mehrere Dossiers zeichneten sich durch ihre Komplexität und ihren Umfang aus.
Parallel dazu könnten die Meldungen über Insolvenzverstösse, die 2024 zugenommen haben, mit der für 2025 geplanten Umsetzung des neuen Insolvenzgesetzes noch weiter zunehmen. Um dieser erhöhten Belastung gerecht zu werden, wird die Zahl der Mitarbeitenden der Brigade ab 2025 erhöht.
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Im Jahr 2024 blieben die Phänomene der Cyberkriminalität identisch mit den Vorjahren. Allerdings haben die Betrüger mit ihrer grenzenlosen Fantasie weiterhin neue Szenarien entwickelt, um die Wachsamkeit der Öffentlichkeit zu täuschen. Die registrierten Fälle nahmen zwar weniger stark zu als im Jahr 2023, der Gesamtschaden belief sich jedoch auf 14 Millionen Franken. Das häufigste Phänomen, dessen administrative Bearbeitung sehr aufwändig ist, betraf falsche Online-Anzeigen mit einem Gesamtschaden von 360.000 Franken.
Dank seiner IT-Spezialisten und ihrer leistungsstarken Tools sowie der für die Ermittlungen zuständigen Gruppe ist es dem Kommissariat Cyberkriminalität gelungen, komplexe Finanzströme zu verfolgen. Es konnte mehrere hunderttausend Franken blockieren und zurückhalten, aber auch Täter/innen identifizieren, die sich mehrheitlich im Ausland befanden.
Aufgrund verschiedener Anzeigen und des Monitorings durch das Kommissariat konnten mehrere Personen identifiziert werden, die kinderpornografische Inhalte heruntergeladen und konsumiert hatten. Im Bereich der digitalen Forensik wurde der 1’000 Mobiltelefone-Meilenstein erreicht; diese wurden zum Nutzen von Ermittlungen analysiert, die von den verschiedenen Kommissariaten der Kriminalpolizei sowie der Gendarmerie durchgeführt wurden.
Im Strassenverkehr
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Im Jahr 2024 stellte die Kantonspolizei einen leichten Anstieg der Anzahl Verkehrsunfälle auf den Freiburger Strassen (+3%) und der Anzahl Verletzten (+6%) fest. Unaufmerksamkeit, Missachtung des Vortritts und Geschwindigkeit waren nach wie vor häufige Unfallursachen. Ein erheblicher Anteil war jedoch auf den physischen Zustand der Lenker/innen zurückzuführen: 183 Unfälle mit Alkoholkonsum (+20%). Darüber hinaus stellte die Gendarmerie eine Verharmlosung der nach dem Strassenverkehrsrecht verbotenen Produkte sowie deren Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit fest. Bei Kontrollen hielt sie 567 Autofahrer/innen an, die unter Einfluss von Betäubungsmitteln standen (+28%), und 849 die betrunken waren (+13%). Das Fahren unter Führerausweisentzug nahm um 12% zu.
Im Jahr 2025 wird der Schwerpunkt auf die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer/innen für die Gefahren von Unaufmerksamkeit gelegt, und zwar im Rahmen einer gemeinsamen Präventionskampagne mit den Westschweizer Polizeikorps.
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Der Winter hat am 21. November 2024 mit reichlich Schneefall im ganzen Kanton Einzug gehalten. Die plötzliche Verschlechterung der Mobilitätsbedingungen erforderte den Einsatz entsprechender Mittel. Um die Situation unter Kontrolle zu haben und die Intervention der Rettungskräfte sowie die Schneeräumung zu gewährleisten, wurde in Koordination mit dem interkantonalen Autobahnunterhaltsdienst, dem Tiefbauamt und den Pannendiensten ein Kommandoposten eingerichtet.
Trotz ungünstiger Wettervorhersagen hatten viele Autofahrer/innen, aber auch Lastwagenfahrer/innen, die Umrüstung ihrer Fahrzeuge nicht vorgenommen, was zu starken Störungen auf dem gesamten kantonalen Strassenverkehrsnetz führte, das bereits durch den Pendelverkehr stark eingeschränkt. Die Autobahnzubringer A1 und A12, insbesondere in Matran, waren schnell überlastet, was die Schneeräumarbeiten erheblich verlangsamten.
Dank der hervorragenden Koordination der beteiligten Partner und der umfangreichen Mittel, die eingesetzt wurden, konnte die Situation innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt werden. Am Ende wurden fast hundert Einsätze gezählt. Bei den rund zwanzig von der Polizei registrierten Unfällen wurde nur eine Person leicht verletzt.
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Die Fahrweise, die zu Unsicherheit im Strassenverkehr führt, sowie die Lärmbelästigung durch Fahrzeugänderungen standen auch im Jahr 2024 im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Kantonspolizei. Sie führte im Rahmen ihrer täglichen Arbeit 114 Kontrollen durch, bei denen 54 Lenker/innen angezeigt wurden.
Wie jedes Jahr seit 2019 wurden mit der Unterstützung des Amt für Strassenverkehr und Schifffahrt zwei gezielte Kontrollen der Fahrzeugausrüstung organisiert. Dank dieser engen Zusammenarbeit konnte die Polizei ihre Kompetenzen in diesem Bereich bestätigen und sich gleichzeitig an die technischen Entwicklungen der Fahrzeuge und an neue Formen der Verkehrsdelinquenz anpassen. Diese spezifischen Einsätze führten zur Kontrolle von 37 Fahrzeugen, von denen 15 Gegenstand eines Verfahrens wurden. Letztendlich konnten 30 Fahrzeuge ihre Fahrt nicht fortsetzen und wurden am Kontrollort immobilisiert. Die gesetzgebenden Behörden sind sich der Problematik bewusst und haben die gesetzlichen Grundlagen verschärft und angepasst. Diese im Januar 2025 in Kraft getretenen Anpassungen erleichtern die Arbeit der Anzeigeerstattung.
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In den letzten Jahren war ein deutlicher Anstieg der Anzahl Motorradfahrer/innen zu verzeichnen, die in Unfälle verwickelt und schwer verletzt wurden. Angesichts der Feststellung, dass ein erheblicher Teil dieser Unfälle auf mangelnde Erfahrung zurückzuführen war (weniger als zwei Jahre Führerausweis), insbesondere bei Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern unter 25 Jahren, ergriff die Polizei die Initiative, eine Präventionsaktion zu starten.
In Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Motorradrennfahrer und Instruktor Bernard Haenggeli bot die Polizei an drei Daten im Juni 2024 eine theoretische Information und eine praktische Ausbildung an. In Begleitung des Amt für Strassenverkehr und Schifffahrt (ASS) und des «Service d'ambulance du réseau santé Sarine» ermöglichte sie rund sechzig unerfahrenen Motorfahrer/innen, kostenlos Fähigkeiten zu erwerben, in der Hoffnung, künftig Unfälle zu vermeiden.
Auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat, war der Erfolg da und die lokale Presse berichtete darüber. Die Präventionsaktion wird im Mai und Juni 2025 mit Unterstützung des ASS wiederholt.
Im öffentlichen Raum
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Die Task Force, die im April 2023 eingerichtet wurde, um dem Anstieg der Kriminalität im Zusammenhang mit der Migration entgegenzuwirken, wurde mit einem Personalbestand von 4 Agent/innen fortgesetzt, und eng mit den Instanzen zur Bearbeitung der Strafverfolgung (Staatsanwaltschaft, Amt für Bevölkerung und Migration, Amt für Justizvollzug und Bewährungshilfe, Freiburger Strafanstalt) und den verschiedenen Beteiligten (Staatssekretariat für Migration, Kantonales Sozialamt und ORS) zusammenarbeitet. Dank des täglichen Engagements im Terrain und der Koordination mit den Interessengruppen wurde ein deutlicher Rückgang des Phänomens beobachtet. Von den 1168 Ereignissen (-14%) mit Asylsuchenden, die sich in einem Verfahren befinden, auf ihre Rückführung warteten oder abgewiesen waren, betrafen 269 illegalen Aufenthalt, 232 eine Verletzung des Rayonverbots und 425 Vermögensdelikte. Bei der letztgenannten Kategorie stammten 53% der beschuldigten Personen aus Algerien, 30% aus Marokko und 12% aus Tunesien. Mehr als 66% von ihnen hatten keinen offiziellen Wohnsitz im Kanton.
Durch regelmässigen Personalwechsel in der Task Force und die Erinnerung an die Risiken eines rein ethnischen Profilings, will die Kantonspolizei Voreingenommenheit und Vorurteile vermeiden und so eine professionelle Arbeit ermöglichen, die alle im Kanton lebenden Gemeinschaften respektiert.
Vergrössern Der Task Force zur Bekämpfung der Strassenkriminalität © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Unter diesem Codenamen werden seit nunmehr fünf Jahren alle Fälle von Diskriminierung und Belästigung im öffentlichen Raum erfasst. Auch wenn die Zahl der Meldungen (126) im Jahr 2024 um 9% gestiegen ist, davon 80 Meldungen wegen rassistischer Diskriminierung und 28 Meldungen wegen Strassenbelästigung.
Viele Faktoren beeinflussen die Entscheidung eines Opfers, der Polizei das Erlebte zu melden. Die Ermutigung eines solchen Schrittes bleibt eines der Ziele der Kantonspolizei und ihrer institutionellen und assoziativen Partner, die zweimal jährlich unter der Ägide der operativen Plattform «Hate» zusammenkommen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es unter anderem, die Tendenzen in Zahlen mit der gelebten Realität zu vergleichen und der wichtigen Präventionsarbeit, die von den verschiedenen vertretenen Einheiten geleistet wird, einen Sinn zu geben.
In diesem Zusammenhang hat die Kantonspolizei mit Vorträgen an der von der Stadt Freiburg organisierten «Woche gegen Belästigung im öffentlichen Raum» teilgenommen. Sie engagiert sich auch in verschiedenen staatlichen Arbeitsgruppen sowie in ihrer täglichen Arbeit, mit – als Reaktion auf die registrierten Anzeigen (92 Anzeigen) – einer Aufklärungsrate von 94%: 100 mutmassliche Täter/innen konnten identifiziert und angezeigt werden!
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Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit bei Veranstaltungen gehört zu den zahlreichen Verantwortlichkeiten und Aufgaben der Kantonspolizei. Wenn bei den Behörden ein Antrag auf Genehmigung einer Veranstaltung eingereicht wird, führt die Polizei eine gründliche Analyse der mit dem Sicherheitskonzept verbundenen Risiken durch.
Manchmal ist ein grosser Polizeieinsatz erforderlich, um Konfrontationen zu verhindern und Menschenmengen aufzulösen. Zwischen den Spielen des HC Freiburg-Gottéron, den Pro-Palästina-Demonstrationen und den Bauernprotesten gab es im Jahr 2024 genügend Anlässe dazu.
So geschehen im Februar 2024 in Villars-sur-Glâne. Die Kantonspolizei wurde über eine Party informiert, bei der Personen aus der eritreischen Gemeinschaft des Kantons Freiburg zusammenkamen, die befürchteten, dass Landsleute, die gegen ihre Versammlung waren und bereit waren, sich zu prügeln, eindringen könnten. Obwohl für dieses Treffen keine besondere Bewilligung erforderlich war, konnten wir uns dank der Wachsamkeit und der Informationsbeschaffung auf mögliche Ausschreitungen im öffentlichen Raum vorbereiten.
Als Personen mit Staatsbürgerschaft aus Eritrea mit Stöcken und anderen Gegenständen bewaffnet in das betroffene Gebiet strömten, koordinierte sich die Polizei schnell mit den Behörden. Die Polizei wurde mobilisiert und in einem Dispositiv eingesetzt, um jegliche Konfrontation vorzubeugen.
Rund 200 Personen, die gegen das Treffen waren, wurden von den Polizeikräften angehalten. Für die Zwecke der Ermittlung wurden sie identifiziert und gefährliche Gegenstände sichergestellt. Es wurde niemand verletzt und es waren keine Festnahmen erforderlich. Die Störenfriede konnten die Örtlichkeiten verlassen und es wurde ein Anzeigerapport für die Behörden erstellt.
Vergrössern Auftrag: Sicherstellung der Sicherheit im öffentlichen Raum © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Die Betäubungsmittelbrigade, die dem Kommissariat Operative Unterstützung unterstellt ist, führt Ermittlung in der Betäubungsmittelszene durch, um den Drogenhandel zu bekämpfen. Sie holt Informationen ein, überwacht und identifiziert illegale Aktivitäten, sammelt und dokumentiert Beweise, um kriminelle Netzwerke und Banden, die im Drogenhandel aktiv sind, zu zerschlagen.
Ähnlich wie im Jahr 2023 wurden im Jahr 2024 insgesamt 427 Anzeigerapporte erstellt, davon 90 wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz (schwere Fälle) und 236 wegen Drogenkonsums. 50 Inhaftierungen wurden im Rahmen dieser Fälle vorgenommen. Um diese Ergebnisse zu erzielen, waren erhebliche personelle und technische Ressourcen erforderlich.
Kokain und Heroin blieben die vorherrschenden Betäubungsmittel bei den Freiburger Ermittlungen. Mehrere grössere Fälle beschäftigten die Polizei besonders. Einer davon belastete sieben Personen wegen Kokainhandels im Süden des Kantons. Im Rahmen dieses Falls befragte die Polizei 70 Personen, um deren Beteiligung zu bestimmen, bevor sie bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurden.
Das Crack, verpackt und verkaufsfertig, wurde in Freiburg noch nicht als regelmässig auftretendes Phänomen identifiziert. Die Polizei bleibt jedoch wachsam, was die Entwicklung dieser Situation betrifft. Marihuana bleibt das im Kanton Freiburg am meisten konsumierte Betäubungsmittel.
Im Einsatz
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Rund 30 Personen aus Politik, Schule und Gesundheitswesen beobachteten im Januar 2024 eine gross angelegte Übung. Verschiedene Rettungsdienste, darunter auch die Kantonspolizei, hatten sich in der OS Sarine Ouest in Avry-sur-Matran versammelt, um dort einen Einsatz vom Typ AMOK zu üben. Das Hauptziel bestand darin, den Einsatz der Ordnungskräfte zu koordinieren, aber auch die Versorgung zahlreicher Opfer durch die Sanitätsdienste. Bei diesen Einsätzen wird eine Sanitäts-Taskforce aus Ärzten des SMUR und der Rettungssanitätern eingesetzt. Die anwesenden Personen konnten sich nicht nur ein Bild von der Arbeit der Rettungsdienste in einer Massenmordsituation machen, sondern wurde auch dafür sensibilisiert, dass das Konzept insgesamt überarbeitet werden muss, insbesondere in den Schulen.
Angesichts seltener Bedrohungen mit dramatischen Folgen musste das AMOK-Konzept, das einen Angriff oder eine Bedrohung der Allgemeinheit bezeichnet, modernisiert werden, um die Sicherheit von Schulen, öffentlichen Einrichtungen und letztlich jeder Menschenansammlung zu erhöhen. Das Konzept wurde Anfang der 2010er Jahre eingeführt und hat sich weiterentwickelt, um der heutigen Realität anzupassen.
Der Staat hat durch die Kantonspolizei eine zentrale Rolle bei dieser Aktualisierung gespielt. Seit dem Sommer 2024 haben Informationsveranstaltungen an Fachhochschulen und Berufsschulen begonnen, wie man im Falle eines Angriffs reagieren sollte. Im Jahr 2025 werden sie auf alle Schulen des Kantons sowie auf kommunale und kantonale Partner ausgeweitet.
Diese Initiative soll jede/n Einzelne/n auf den Umgang mit dieser Art von Bedrohung vorbereiten: Flüchten, sich verbarrikadieren, sich verstecken, warnen und als letztes Mittel Widerstand leisten.
Vergrössern Schiesserei an Schulen: Weiterentwicklung des Konzepts © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Für die Entscheide über Rückführungen ist das Staatssekretariat für Migration (SEM) zuständig, während die Kantone für deren Vollzug verantwortlich sind. Im Jahr 2024 führte ein Anstieg der Rückführungen auf dem Land- und Luftweg (Sonderflüge oder Linienflüge) um 97% (71 in 2024 und 36 in 2023) zu einer starken Belastung der polizeilichen Ressourcen. Eine sorgfältige Organisation ist unerlässlich, um die Sicherheit der rückzuführenden Personen und der Intervenierenden zu gewährleisten. Diese Vorbereitung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem SEM und dem Amt für Bevölkerung und Migration (BMA).
Während der operativen Phase werden Begleitpersonen, Personal zur Anhaltung, Transportpersonal und die Interventionseinheit (IE) mobilisiert. Personen, gegen die eine Ausweisungsverfügung erlassen wurde, können im Gefängnis, in einem Heim oder einer Wohnung angehalten werden. Die Kantonspolizei setzt geeignete Fahrzeuge bis zum Flughafen oder zur Grenzstation ein und greift je nach Bedarf auf einen Übersetzungsdienst zurück. Medizinische Fälle, die manchmal schwerwiegend sind, können die Unterstützung von Sanitätspersonal erfordern. Rückführungen von Familien werden in der Regel von Mitgliedern der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter (NKVF) beobachtet, die Empfehlungen an die Kantonspolizeien ausspricht.
Aufgrund des Unverständnisses der anderen Passagierinnen und Passagiere können die auf Linienflügen durchgeführten Einsätze besonders komplex sein. Das für diese Einsätze eingesetzte Polizeipersonal wird für die Menschlichkeit und Empathie sensibilisiert, die es zeigen muss. Die Begleitpersonen und die Begleitleiter/innen erhalten eine spezielle Grundausbildung, die jährlich durch Weiterbildungen ergänzt wird.
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Eine Gruppe von Tierschützern ist am frühen Morgen des 1. Juli unbefugt in die Räumlichkeiten der Firma Micarna in Courtepin eingedrungen. Ein Teil der Aktivisten besetzte die Räumlichkeiten und blockierte eine Produktionslinie, indem sie sich an verschiedenen Infrastrukturen festketteten, während sich andere auf dem Dach des Gebäudes installierten. Nach erfolglosen Verhandlungen führte die Kantonspolizei in Absprache mit der Betriebsleitung und im Auftrag des Oberamtmanns des Seebezirks die Räumung des Geländes durch. Es war Gewaltanwendung notwendig, um die Aktivisten, die sich der Anhaltung widersetzten, zu entfernen.
Etwas mehr als siebzig Personen im Alter zwischen 19 und 78 Jahren, europäische Staatsangehörige, überwiegend Franzosen und Italiener mit Wohnsitz im Ausland, wurden angehalten, identifiziert und anschliessend vorläufig festgenommen. Micarna reichte eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Nötigung ein. Der potenzielle Schaden könnte sich auf mehrere hunderttausend Franken belaufen.
An dieser Operation waren 200 Intervenierende aus mehreren Diensten beteiligt.
Im Partnerschaft
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Fragen der öffentlichen Sicherheit und der Aufrechterhaltung der Ordnung gehen weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Im Broyebezirk kommt es aufgrund der zahlreichen Freiburger Enklaven im Waadtländer Broye-Gebiet häufig zu Einsätzen (208 im Jahr 2024), bei denen die beiden Polizeikorps der Kantone Waadt und Freiburg zusammenarbeiten. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, bei Einsätzen eine bessere Synergie zu schaffen, indem die Polizeiaufgaben auf dem Gebiet verteilt werden. So werden beispielsweise Einsätze auf der A1 Lausanne – Yverdon – Bern, zwischen Kerzers und Estavayer-le-Lac, von der Freiburger Polizei und auf dem Abschnitt Estavayer-le-Lac – Yverdon von der Waadtländer Polizei durchgeführt.
Wenngleich vereinzelt gemischte Patrouillen organisiert werden, unterstützen sich die beiden Polizeikorps zeitweise gegenseitig, und zwar gemäss den Empfehlungen zur interkantonalen Zusammenarbeit des interkantonalen Rechtshilfes. Genau das ist am 1. September 2024 passiert: Ein 40-jähriger Mann, der ohne Führerausweis unterwegs war, hielt bei einer Verkehrskontrolle in Estavayer-le-Lac nicht an. Trotz zahlreicher Aufforderungen der Polizei, anzuhalten, durchquerte er mehrere Dörfer mit überhöhter Geschwindigkeit, bevor er sein Fahrzeug stehen liess und zu Fuss flüchtete. Dank der Unterstützung mehrerer Patrouillen aus dem Kanton Waadt konnte der Lenker schliesslich gefasst werden. Diese Zusammenarbeit hat sich bei zahlreichen Gelegenheiten bewährt und sowohl bei der Koordination als auch beim Informationsaustausch und des Teilens von Fachwissen Vorteile gebracht.
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Seit dem Jahr 2020 betreibt die ORS Group das Personalrestaurant «Le Vidocq» der Kantonspolizei. In diesen fünf Betriebsjahren wurden die Leistungen stetig verbessert. Im Jahr 2024 wurde die Marke von 21’000 jährlich servierten Mahlzeiten überschritten. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wird die Betriebsleiterin seit Ende des Jahres von einer zweiten Person unterstützt. Auch die Küche kann punktuell auf die Hilfe des Gastronomie-Personal von ORS zurückgreifen.
Im Jahr 2024 hat ein zweiter Jahrgang von Auszubildenden aus dem Asylbereich das eidgenössische Berufsattest (EBA) erhalten. Darüber hinaus haben rund dreissig junge Asylbewerber/innen die Einrichtung genutzt, um ein Praktikum in der Küche oder im Service zu absolvieren.
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Die Kantonspolizei hatte in den letzten vier Jahren eine Zunahme der Explosionen von Geldautomaten verzeichnet (drei Fälle im Jahr 2023, vier im Jahr 2022, null in den Jahren 2021 und 2020). Das Phänomen ist in der Schweiz zwar weiterhin präsent, im Jahr 2024 wurde jedoch nur ein Fall im Kanton Freiburg verübt. In der Nacht vom Freitag, 6. auf den Samstag, 7. Dezember, überfielen Unbekannte einen Geldautomaten in Rossens mit Sprengstoff und flohen in eine unbekannte Richtung. Es wurde nur Sachschaden festgestellt, die Täter konnten nichts erbeuten.
Mit Unterstützung der Kantonspolizeien Waadt und Bern hat die Freiburger Polizei umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, die jedoch nicht dazu geführt haben, die verantwortlichen Personen zu finden. Das kriminaltechnische Kommissariat, die Gruppe NEDEX (Neutralisierung, Beseitigung, Aufspüren von Sprengkörpern) der Kantonspolizei Waadt, fedpol und das FOR (Forensische Institut Zürich) wurden angefordert, um die Örtlichkeiten zu sichern und die Ursache der Explosion zu ermitteln.
Bei Sprengstoffanschlägen auf Geldautomaten arbeitet die Kantonspolizei unter der Leitung der Bundesanwaltschaft.
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Im August 2024 eröffnete Freiburg seinen ersten sicheren Konsumraum. Dieser Raum an der Route des Arsenaux, in der Nähe der Hochschule für soziale Arbeit, soll die gesundheitlichen Risiken des Betäubungsmittelkonsums verringern und die Störungen im öffentlichen Raum reduzieren. Er bietet seinen Nutzerinnen und Nutzern Injektions-/Sniff- und Inhalationsräume sowie eine medizinisch-soziale Betreuung.
Diese Initiative ist Teil der Schweizer Vier-Säulen-Politik, die Prävention, Therapie, Risikominderung und Repression umfasst. Eine Partnerschaftsvereinbarung regelt den Rahmen der Zusammenarbeit sowie die Hauptverantwortlichkeiten der Stiftung Le Tremplin, die für den Betrieb des sicheren Konsumraums zuständig ist, und der Kantonspolizei.
Durch die sichtbare Präsenz von Patrouillen im Umkreis, die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des sicheren Konsumraums und den direkten Dialog mit der Bevölkerung trägt die Polizei zur Implementierung des sicheren Konsumraums bei und fördert das Sicherheitsgefühl sowie da Zusammenleben aller im öffentlichen Raum. Die Polizei beobachtet die Situation genau und ist bereit, ihr Vorgehen bei Bedarf anzupassen.
Die verstärkte Koordinierung der vorhandenen Ressourcen kann, sowohl der polizeilichen als auch der institutionellen, eine erste ermutigende Bilanz vorweisen. Der sichere Konsumraum ist nun Teil des täglichen Lebens und Freiburg kennt derzeit keine offene Szene.
Im Netzwerk
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Im Jahr 2024 stieg die Anzahl der Fälle mit minderjährigen Beschuldigten um 7% (1’069). Während in den Jahren 2019 und 2020 eine Rivalität zwischen den Jugendbanden aus Bulle und Freiburg beobachtet wurde, stabilisierte sich diese Tendenz. Mehr als besondere Spannungen zwischen den bekannten Banden des Kantons, ist die Zunahme der Gewalt unter Jugendlichen und der Jugendkriminalität ein besorgniserregendes Phänomen, das von der Jugendbrigade (JB) seit mehreren Jahren beobachtet wird. Deshalb verstärkt die Polizei, wenn sie bei der Bewältigung von Gewaltsituationen eingreift, die Kontrollen bei identifizierten Jugendlichen und beschlagnahmt systematisch gefährliche Gegenstände.
Mit dem zunehmenden und immer früheren Zugang zu digitalen Tools sind Minderjährige oft unangemessenen oder gewalttätigen Inhalten ausgesetzt. Es wurde festgestellt, dass die elterliche Kontrolle zu schwach oder gar nicht vorhanden ist. Heute ist digitale Bildung ein fester Bestandteil der Lehrpläne. Die Prävention in diesem Bereich wird von verschiedenen Organisationen gewährleistet, darunter die Kantonspolizei mit ihren Präventionsbeauftragten. Die Verantwortung der Eltern in Bezug auf Erziehung, Prävention und digitale Kontrolle bleibt jedoch entscheidend.
Innerhalb der Gendarmerie wurde eine Gruppe von elf Ansprechpersonen für Minderjährige aus dem ganzen Kanton gebildet. Diese gemischte Gruppe hat die Aufgabe, die Koordination zwischen der JB und der Gendarmerie zu verstärken, sowohl bei der Aufgabenverteilung als auch beim regelmässigen Informationsaustausch über Jugendkriminalität. Die JB und die bürgernahe Polizei haben in enger Zusammenarbeit mit der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD), REPER, den Sportvereinen und den Gemeinden enorme Präventions- und Schlichtungsarbeit geleistet, um zu verhindern, dass Situationen eskalieren.
Die Jugendbrigade (JB) hat im Jahr 2024:
- 211 Fälle bearbeitet (206 im Jahr 2023)
- 14 Schlichtungen an Schulen durchgeführt
- 9 Messer auf Minderjährigen beschlagnahmt
Einsätze der Präventionsbeauftragten der JB an Schulen:
- 424 Präventionssitzungen
- 153 ungeplante Einsätze aufgrund von unzivilisiertem Verhalten (auf Anfrage der Schule oder der Eltern)
- 195 Teilnahmen an Eltern-/Lehrerbesprechungen, usw.
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Die Einheit Bedrohungsmanagement (EBM) behielt eine intensive und sich ständige weiterentwickelnde Tätigkeit bei. Im Jahr 2024 blieben die Zahlen ihrer Einsätze hoch, mit einem Anstieg der behandelten Fälle (284 im Jahr 2024, gegenüber 254 im Jahr 2023). Die Hauptarten von Problemverhalten waren explizite Drohungen, Tätlichkeiten, häusliche Gewalt, Nötigung und zwanghaftes Stalking. Die Zunahme der häuslichen Gewalt um 15 % (664 Fälle von der Polizei bearbeitet, d.h. etwa 2 pro Tag) ist besonders besorgniserregend und erfordert eine verstärkte Reaktion. Die EBM spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und dem Management dieser Bedrohungen sowie bei der Entwicklung eines koordinierten Ansatzes auf kantonaler Ebene. Das Konzept des Bedrohungsmanagements wird immer weiter ausgebaut, wobei externe Ansprechpersonen zunehmend einbezogen werden, die von staatlichen Weiterbildungen profitieren.
Die Herausforderungen sind zahlreich, aber das Engagement der EBM bleibt konstant, um den wachsenden Bedürfnissen der öffentlichen Sicherheit gerecht zu werden.
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Mit 664 Einsätzen wegen häuslicher Gewalt im Jahr 2024 engagiert sich die Kantonspolizei auch aktiv in der Prävention. Sie war erneut dabei, um die Wanderausstellung « Stärker als Gewalt » zu moderieren, die in Bulle zu erleben war. Die Ausstellung ist ein interkantonales Projekt und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem institutionellen oder assoziativen Netzwerk, das täglich mit häuslicher Gewalt konfrontiert ist, darunter das Büro für Gleichstellung von Mann und Frau und Familienfragen (GFB), und den Kantonspolizeien. Sie richtet sich vorrangig an junge Menschen und soll ihnen die Mechanismen und die Schwere von gewalttätigem Verhalten in einer Beziehung bewusst machen. Sie zeigt auch Lösungen auf, um sich daraus zu befreien.
Vergrössern Ein interkantonales Projekt, um häusliche Gewalt vorzubeugen © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Das Projekt Polycom WEP2030 zielt darauf ab, das schweizweite Polycom-Sicherheitsfunknetz zu modernisieren und zukunftssicher zu machen. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Kommunikationen bis 2025 zu gewährleisten.
Das Projekt macht im Kanton Freiburg deutliche Fortschritte. Im Jahr 2024 konnte eine robustere und leistungsfähigere Kommunikationsinfrastruktur bereitgestellt werden. Parallel dazu laufen Arbeiten zum Austausch von Schlüsselkomponenten wie Notstromversorgungen und Klimaanlagen, um die Zuverlässigkeit des Netzes langfristig zu gewährleisten. Die Arbeitsplätze der Operatorinnen und Operatoren der EAZ werden ebenfalls modernisiert, um mit diesen neuen Technologien kompatibel zu sein.
Um die Sicherheit der Anlagen zu erhöhen, werden auch fortschrittliche Überwachungssysteme installiert, die Brand- und Hochwassermelder sowie Videoüberwachung umfassen.
Der Abbau der alten Ausrüstung bis Ende 2025 markiert einen wichtigen Schritt bei der Modernisierung des Sicherheitskommunikationsnetzes des Kantons.
Zuhören
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Die neuen Bestimmungen des Sexualstrafrechts, die am 1. Juli 2024 in Kraft getreten sind, führen mehrere wichtige Änderungen ein, die den Schutz der Opfer verbessern sollen.
Die Anerkennung einer Vergewaltigung, eines sexuellen Übergriffs oder einer sexuellen Nötigung erfordert nicht mehr den Nachweis einer Drohung; es reicht aus, wenn das Opfer seine Ablehnung gemäss dem Grundsatz: Nein, heisst Nein! klar zum Ausdruck bringt. Darüber hinaus wird der Schockzustand als implizite Äusserung der Ablehnung anerkannt.
Überdies wurde der Tatbestand der Vergewaltigung erweitert. Sie umfasst künftig nicht mehr nur den Beischlaf im eigentlichen Sinne, sondern auch beischlafähnliche Handlungen, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind. In diesem überarbeiteten Rahmen wird auch anerkannt, dass jede Person, unabhängig von ihrem Geschlecht, Opfer einer Vergewaltigung werden kann.
Um eine noch bessere Betreuung der Opfer zu gewährleisten, wurden spezielle Ausbildungen durchgeführt. Auch wenn es verfrüht ist, die Auswirkungen dieser Revision genau zu bewerten, setzt sich die Kantonspolizei dafür ein, dass die Opfer immer besser betreut werden.
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Im Jahr 2024 stieg die Anzahl der behandelten Fälle im Bereich sexuelle Integrität und Missbrauch erneut um 5%. Angesichts des ständigen Eingangs neuer Fälle hat die Brigade Sittlichkeit und Misshandlungen (BSM) seit mehreren Jahren verschiedene Massnahmen ergriffen, um ihre Effizienz zu optimieren und ihr Personal zu schützen, ohne die Qualität ihrer Arbeit zu beeinträchtigen.
Einerseits hat die BSM ihren Bestand mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstärkt, die für die gefilmten Einvernahmen von Kindern ausgebildet sind. Andererseits, und um die Analyse von IT-Medien zu erleichtern, arbeitet sie eng mit Kolleginnen und Kollegen zusammen, die auf diesen Bereich spezialisiert sind. Um einen multidisziplinären Ansatz für die Fälle zu schaffen und die Gesundheit des Personals aufrechtzuerhalten, arbeitet sie auch mit den Richterinnen und Richtern, Verbänden und Psychologinnen und Psychologen zusammen. Es wurde ebenfalls ein Dispositiv zur Unterstützung des Personals eingerichtet.
Die Arbeit der BSM setzt die Ermittlerinnen und Ermittler besonders belastenden, ja traumatisierenden Realitäten aus, insbesondere bei der Aufnahme von Zeugenaussagen von Kindern, die Opfer von Misshandlungen oder Straftaten gegen die sexuelle Integrität geworden sind.
Vergrössern Anstieg der Fälle von Sittlichkeit und Misshandlungen © Etat de Fribourg - Staat Freiburg -
Die Kommission Entwicklung dient als Forum für Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf für das Personal der Kantonspolizei. Sie bringt die Bedürfnisse und Empfindungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ausdruck, indem sie dem Stab Massnahmen vorschlägt, um ein gesundes und angenehmes Arbeitsumfeld für alle zu schaffen.
Ein Jahr nach der offiziellen Schaffung der Kommission wurden dank dieser Ideenschmiede bereits mehrere Projekte umgesetzt. Im September 2024 wurde ein ausgestatteter Stillraum eröffnet, der den Mitarbeiterinnen eine zusätzliche Möglichkeit bietet, Beruf und Familie zu vereinbaren. Ebenso werden derzeit, mithilfe einer Umfrage, die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug auf Kinderbetreuung analysiert.
Im Jahr 2025 möchte die Kommission Entwicklung ihre Überlegungen fortsetzen und ihre Projekte ausbauen, wobei die Chancengleichheit und die Attraktivität von Kaderposten im Fokus stehen.
In der Öffentlichkeit
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Die Sektion Waffen, Pyrotechnik und Sprengstoff (WPS) der Kantonspolizei Freiburg organisierte eine Aktion zur Rücknahme von Waffen, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu bieten, das noch in ihrem Besitz befindliche Material sicher und kostenlos zu entsorgen. Die Kampagne fand an drei Tagen im Frühling 2024 in den Einsatzzentren der Gendarmerie statt.
Insgesamt gaben 300 Personen freiwillig 600 Waffen und 510 Kg Munition ab. Die WPS nahm auch 150 Sprengkapseln und 1.5 Kg Sprengstoff entgegen. Diese beeindruckenden Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, der Bevölkerung dies Dienstleistung anzubieten. Diese ist im Übrigen auf den Polizeiposten das ganze Jahr über möglich ist.
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Mit der Covid-19-Pandemie explodierten auch die Betrugsfälle im Internet. Zu den bevorzugten Zielgruppen gehören zunehmend auch Seniorinnen und Senioren.
Ab dem Jahr 2022 baten verschiedene Verbände und Gemeinden die Polizei, Rentner/innen für die Risiken von Internetbetrug und die zu vermeidenden Fallen zu sensibilisieren. Bei den Plenumsvorträgen ging es um aktuelle Themen wie Schockanrufe und verschiedene Arten von Internetbetrug, wobei die Teilnehmer/innen die Möglichkeit hatten, alle ihre Fragen zu stellen.
Angesichts des Erfolgs dieser Konferenzen beschlossen die Kantonspolizei und der Freiburger Gemeindeverband (FGV), in Zusammenarbeit mit den interkommunalen Verbänden, jedes Jahr Präventionsanlässe in den verschiedenen Bezirken zu organisieren, um möglichst viele Seniorinnen und Senioren zu erreichen. Im Jahr 2024 fanden sechs Sitzungen mit insgesamt 600 Teilnehmenden statt.
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Im März 2024 empfing die Freiburger Polizei das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT Committee against Torture). Das CPT, das mit der Überwachung der Haftbedingungen und der Untersuchung der Behandlung von Personen betraut ist, denen die Freiheit entzogen wurde und die sich in Untersuchungshaft befinden, erstellte einen Rapport an den Bundesrat, in dem mehrere Mängel aufgezeigt werden.
Die Freiburger Polizei erkennt Verbesserungspotentiale in ihrer Organisation. Sie ist sich dessen bewusst und verfolgt einen Ansatz des kontinuierlichen Lernens, um ihre Praktiken zu perfektionieren. Einige Elemente des Rapports konnten schnell angepasst werden. Andere Punkte werden noch geprüft und könnten in Zukunft geändert werden.
Die Polizei weist darauf hin, dass jeder Verdacht auf polizeiliche Gewaltanwendung oder Bissverletzungen durch ihre Hunde unverzüglich an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wird. Im Jahr 2024 wurden neun Strafverfahren (ohne SVG) gegen Mitarbeitende eingeleitet. Die Freiburger Polizei verpflichtet sich, ihre Praktiken und Infrastrukturen weiter zu verbessern, um Haftbedingungen zu gewährleisten, die den europäischen Standards entsprechen und eine respektvolle Behandlung von Personen, denen die Freiheit entzogen wurde, sicherzustellen.
In Ausblidung
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Die Etappen des Rekrutierungs- und Auswahlverfahrens sind nicht nur anspruchsvoll, sondern auch langwierig. Mit 242 eingegangenen Kandidaturen während der letzten Rekrutierungsperiode im Herbst 2024 scheint es, dass die Polizeiberufe weiterhin begehrt sind. In Freiburg besteht die grösste Herausforderung darin, genügend deutschsprachige Personen zu interessieren.
Um zukünftige Aspirantinnen und Aspiranten anzuwerben, wird jedes Jahr eine Kommunikationskampagne durchgeführt, die die gesamte dreimonatige Rekrutierungsphase begleitet. Im Jahr 2024 lag der Schwerpunkt auf einer Polizei in Aktion sowie auf der grossen Vielfalt an Aufgaben und Karrieremöglichkeiten, die durch spannende Erfahrungsberichte veranschaulicht wurden. Teamgeist und Solidarität spielten eine zentrale Rolle der Werte, die die Kampagne vermittelte, die eine breite Medienberichterstattung erhielt, insbesondere durch Reportagen über drei junge Personen im Auswahlverfahren.
Nach Ablauf der Rekrutierungsphase nehmen die bei der Polizei eingegangenen Kandidaturen am Auswahlverfahren teil, das im darauffolgenden Jahr stattfindet. Am Ende werden nur etwa zwanzig Personen das Abenteuer fortsetzen und in die Polizeischule eintreten.
So wurden am Ende des Auswahlverfahrens, das im Jahr 2024 stattfand, 22 Dossiers, davon sechs deutschsprachige, von den 238 Kandidaturen ausgewählt, die eingegangen waren. Acht Frauen gehören zu diesem Jahrgang, deren Ausbildung im Januar 2025 begann.
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Zwecks Bündelung von Ressourcen absolvieren einige Aspirantinnen und Aspiranten der Polizeiakademie Savatan temporär ihre Ausbildung im Interregionalen Polizei-Ausbildungszentrum (IPAZ). Im Jahr 2024 haben sieben Aspirantinnen und Aspiranten der Kantonspolizei Waadt und vier aus den Reihen der Regionalpolizei Morges, ihr erstes Ausbildungsjahr an der Schule Granges-Paccot begonnen.
Trotz der Herausforderungen, die mit der Vielfalt der Praktiken verbunden sind, fand jeder Partner gefallen an dieser Erfahrung und verfolgte dabei ein gemeinsames Ziel: Den Aspirantinnen und Aspiranten die bestmöglichen Bedingungen für ihr Jahr in Freiburg zu bieten. Im Dezember 2024 haben alle Freiburger Aspirantinnen und Aspiranten ihr erstes Jahr mit der technischen Vereidigung abgeschlossen.
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Die Abteilung Human Ressources und Ausbildung bietet kurze Ausbildungen an, die nicht direkt mit den Polizeiberufen zusammenhängen. In der Form von theoretischen, aber vor allem praktischen Ateliers behandeln diese Ausbildungen transversale Themen und entwickeln sowohl soziale als auch persönliche Kompetenzen, indem sie auf Rollenspiele, persönliche Reflexionen und Austausch setzen.
Ziel ist es, jeder und jedem Einzelnen die Möglichkeit zu geben, anwendbare Techniken zu erlernen, sei es in der zwischenmenschlichen Kommunikation, im Umgang mit Emotionen oder in der Führung, und das mit einem begrenzten Zeitaufwand (ein oder zwei Tage). Die Teilnehmer/innen sind freiwillig dabei, sowohl Polizistinnen und Polizisten, Inspektorinnen und Inspektoren, als auch ziviles Personal, und sind motiviert, sich selbst in Frage zu stellen und sich weiterzuentwickeln.
Angesichts des Erfolgs werden diese Ateliers auch im Jahr 2025 angeboten und des könnten weitere folgen.
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Im Jahr 2024 wurde auch der interne Ausbildungszyklus zu den verschiedenen Formen sexueller Gewalt am Arbeitsplatz abgeschlossen. Diese Ausbildungen, die schrittweise dem Kaderpersonal der Kantonspolizei erteilt wurden, sind die Umsetzung von Massnahmen, die dem Stab ursprünglich von der Kommission Entwicklung vorgeschlagen wurden.
Es ist vorgesehen, diese Ausbildungen in den nächsten zwei Jahren auf das gesamte Polizeipersonal auszuweiten.
Diese Präventionsseminare behandelten das Thema Mobbing, indem sie Videos aus dem beruflichen Umfeld der Polizei analysierten und an rechtliche Aspekte erinnerten. Sie ermöglichten es, das Kaderpersonal für das Problem zu sensibilisieren und die Nulltoleranz innerhalb der Organisation zu bekräftigen.
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Am 24. Mai 2024 startete die Kantonspolizei, in Partnerschaft mit dem Freiburger Gemeindeverband (FGV) ein neues Ausbildungsmodul mit dem Titel «Polizei – Gemeinden». Dieses Programm zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Behörden und den Ordnungskräften zu stärken, indem der Dialog und der Austausch zu Themen der öffentlichen Sicherheit, unter Berücksichtigung der Besonderheiten jeder Gemeinde, gefördert werden.
Die erste Session war der Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg gewidmet. Mehr als 80 Personen, hauptsächlich gewählte Gemeindevertreter/innen und -angestellten nahmen daran teil, um ihre Kenntnisse in den Bereichen Prävention und Mobilität zu vertiefen.
Die unter der Ägide des FGV organisierten Vorträge wurden von Spezialisten der Polizei und dem Amt für Mobilität des Staates Freiburg (MobA) sowie einer Juristin der Sicherheits-, Justiz- und Sportdirektion (SJSD) moderiert. Diese Präsentationen gaben der Versammlung einen genauen Einblick in die Herausforderungen des Schulwegs und die anzuwendenden, bewährten Praktiken.
Nach dem Erfolg dieser ersten Ausgabe wird das Modul mit dem Ziel wiederholt, verschiedene Themen und Herausforderungen, mit denen die Gemeinden konfrontiert sind, zu behandeln und entsprechende Antworten zu geben.
Kennzahlen
Personal
Personalbestand per 31. Dezember
2021 | 2022 | 2023 | 2024 | VZÄ* | |
---|---|---|---|---|---|
Total | 750 | 756 | 775 | 793 | 731.5 VZÄ |
davon Polizist·inn·en | 585 | 591 | 605 | 622 | 587.3 VZÄ |
Hilfspolizis·inn·en | 21 | 21 | 19 | 38 | 34 VZÄ |
Polizeiaspirant·inn·en | 23 | 25 | 31 | 26 | 26 VZÄ |
Zivilpersonen und Lernende | 121 | 119 | 120 | 107 | 84.2 VZÄ |
Männer | 540 | 544 | 555 | 558 | 546.2 VZÄ |
Frauen | 210 | 212 | 220 | 235 | 185.3 VZÄ |
*VZÄ = Vollzeitäquivalent
Entwicklung der Überstunden
2021 | 2022 | 2023 | 2024 | Entwicklung | |
---|---|---|---|---|---|
Geleistete Überstunden | 114'100 | 117'530 | 123'440 | 123'480 | 0 % |
pro Tag | 317 | 312 | 338 | 338 | 0 % |
Saldo per 31. Dezember | 73'353 | 66'982 | 68'005 | 65'065 | -4 % |
Aktivität der Kantonspolizei
2021 | 2022 | 2023 | 2024 | Entwicklung | |
---|---|---|---|---|---|
Behandelte Fälle | 35'392 | 41'554 | 45'249 | 44'722 | -1 % |
Erstellte Polizeirapporte | 23'216 | 24'389 | 25'952 | 25'929 | 0 % |
Aufgenommene Strafanträge | 7'250 | 7'929 | 10'304 | 10'234 | -1 % |
Vermisstmeldungen | 812 | 669 | 794 | 762 | -4 % |
Leichenhebungen | 195 | 198 | 237 | 218 | -8 % |
Häusliche Gewalt | 512 | 586 | 577 | 664 | 15 % |
Ordnungsdienst (OD) | 9 | 11 | 10 | 21 | - |
Eingegangene Anrufe bei der EAZ | 184'468 | 181'720 | 194'399 | 172'035 | -12 % |
Notrufe | 51'583 | 52'724 | 56'461 | 59'138 | 5 % |
für die 112 | 14'998 | 12'858 | 16'506 | 13'533 | -18 % |
für die 117 | 31'915 | 35'968 | 35'284 | 41'237 | 17 % |
für die 118 | 4'670 | 3'898 | 4'671 | 4'368 | -6 % |
Festgestellte Verkehrsunfälle | 1'089 | 1'114 | 1'068 | 1'077 | 1 % |
mit Sachschaden | 518 | 513 | 494 | 516 | 4 % |
mit Verletzten | 571 | 601 | 574 | 554 | -3 % |
tödlich | 6 | 6 | 8 | 7 | -13 % |
Gerichtspolizeiliche Fälle
2021 | 2022 | 2023 | 2024 | Entwicklung | |
---|---|---|---|---|---|
Raub | 26 | 29 | 36 | 46 | 28 % |
Diebstähle | 889 | 819 | 1'027 | 1'250 | 22 % |
Betäubungsmittelgesetz (mit OB) | 1'270 | 1'523 | 1'523 | 1'594 | 5 % |
Sittlichkeit / Misshandlungen* | 335 | 381 | 392 | 410 | 5 % |
Betrug (ohne Cyber Kriminalität) | 270 | 343 | 374 | 374 | 0 % |
Cyber Kriminalität | |||||
Strafanträge | 805 | 982 | 1'535 | 1'589 | 1 % |
Schaden (CHF) | 7'191'508 | 5'979'781 | 9'500'000 | 13'633'155 | 44 % |
Brände | 292 | 301 | 234 | 236 | 1 % |
Brandstiftung (Art. 221 StGB) | 47 | 50 | 16 | 38 | - |
Fahrlässige Verursachung (Art. 222 StGB) | 108 | 114 | 98 | 89 | -9 % |
Technisch (Fahrzeuge) | 53 | 30 | 36 | 29 | -19 % |
Technisch (Andere) | 50 | 65 | 31 | 33 | 6 % |
Kaminbrand | 20 | 14 | 7 | 9 | 29 % |
Natürlich | 8 | 9 | 7 | 5 | -29 % |
Andere | 6 | 19 | 39 | 33 | -15 % |

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Entwicklung
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Entwicklung
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Entwicklung
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Entwicklung und Todesursache
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Suizide
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Total 45 69 98 81 -17 % Männer 32 39 65 49 -25 % Frauen 13 30 33 32 -3 % Suizidversuche
2021 2022 2023 2024 Evolution Total 72 106 71 82 15 % Männer 31 63 33 39 18 % Frauen 41 43 38 43 13 %
Öffentliche Ordnung und Sicherheit
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2021 2022 2023 2024 Entwicklung Total 7'807 8'220 7'973 7'398 -7 % davon Suizide inklusive Versuche 117 175 169 163 -4 % Häusliche Gewalt 512 586 577 664 15 % Personen in Schwierigkeiten 2'375 2'628 2'112 1'639 -22 % Vermisstmeldungen 812 669 794 762 -4 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Registrierte Ereignisse 102 96 116 126 9 % davon Belästigung auf der Strasse 27 40 40 28 -30 % Rassendiskriminierung 35 42 51 71 39 % Diskriminierung LGBTIQ+ 15 8 19 17 -11 % Andere Diskriminierungen 25 6 3 1 - Aufgenommene Strafanträge 78 70 77 92 19 % Angezeigte Täter 65 73 90 100 11 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Risikointerventionen* 193 178 247 155 -37 % Gewaltanwendung der Polizist·inn·en 139 128 188 125 -34 % Von der angehaltenen Person ausgehende Risiken (Waffe, Spritze, usw.) 39 51 62 59 -5 % Angriff auf Polizist·inn·en (mit einer Waffe oder blossen Händen) 44 79 62 78 26 % Morddrohungen gegen Polizist·inn·en 42 36 45 24 -47 % Polizist·inn·en Risiko angefahren zu werden (SVG) 2 2 4 1 - Polizist·inn·en verletzt 20 18 20 12 -40 % * Eine Intervention kann mehrere unterschiedliche Risiken umfassen
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2021 2022 2023 2024 Entwicklung Ordnungsdienst (OD) im Kanton und in den lateinischen Kantonen 9 11 10 21 - davon Einsätze für die Gottéron-Spiele 9 2 8 15 - -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Ausserhalb Rastplatz La Joux-des-Ponts Übernachtungen 1'281 738 582 55 - Installierte Lager 12 6 3 1 - Versuch sich niederzulassen 3 7 1 0 - Rastplatz La Joux-des-Ponts Übernachtungen 10'410 10'025 9'721 9'965 3 % Ankunftsmeldungen 13 6 27 18 -33 %
Aktivitäten und Leistungen
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2021 2022 2023 2024 Entwicklung Total der geplanten Ausschaffungsflüge 36 51 63 85 35 % Linienflüge 27 38 41 31 -24 % Spezialflüge 9 10 19 33 - Total der ausgeführten Ausschaffungsflüge 21 30 36 71 - Total auszuschaffende Personen 33 47 99 172 - Erwachsene 32 34 93 134 44 % Kinder 1 13 6 38 - -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Total 21'235 26'135 27'114 26'832 -1 % davon Betreibungsämter 2'451 3'677 3'394 3'162 -7 % davon Amt für Straf- und Massnahmenvollzug und Gefängnisse 3'152 2'661 2'791 3'357 20 % davon ASS 4'007 4'601 4'345 4'631 7 % davon Versicherungen 1'706 1'649 1'326 1'291 -3 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Gefangenen Transporte 4'387 4'144 4'366 4'652 7 % Ordnungsbussen einkassiert (CHF) 11'761'599 9'638'011 9'754'731 12'805'584 31 % Leistungen berechnet (CHF) 6'411'253 8'003'411 7'801'068 8'232'588 6 %
Verkehr
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2021 2022 2023 2024 Entwicklung Angetrunkenheit bei einer Kontrolle 667 972 753 849 13 % Fahren in angetrunkenem Zustand bei einem Verkehrsunfall 161 191 152 183 20 % Fahren unter Drogeneinfluss bei einer Kontrolle 426 452 442 567 28 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Radar : Übertretungen 125'932 95'338 96'555 148'564 54 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Personenwagen 13 11 9 21 - Motorräder 1 2 1 6 - -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Fahren ohne Führerausweis 146 222 241 211 -12 % Fahren trotz Führerausweisentzug 192 207 201 226 12 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Interventionen der Seepolizei 54 54 95 87 -8 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Anzahl kontrollierte Fahrzeuge 849 916 823 769 -7 % Unfälle mit Lastwagen und Reisebussen 62 56 57 63 11 % Administrative Verwaltung von Ausnahmetransporten 829 935 883 780 -12 %
Prävention
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2021 2022 2023 2024 Entwicklung Prävention in den Schulen 607 357 400 424 6 % davon in Primarklassen 234 214 239 228 -5 % in Sekundarklassen 373 143 161 196 22 % Teilnahme an Treffen von Eltern / Lehrern / Sachkundigen 154 87 155 195 26 % Punktuelle Interventionen in Klassen 70 109 124 153 23 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Verkehrslektionen in Schulen 1'432 1'342 1'572 1'499 -5 % -
2021 2022 2023 2024 Entwicklung Präsenzen bei den Schulen 1'274 1'302 1'384 1'644 19 %
Verfahren
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2021 2022 2023 2024 Entwicklung Strafverfahren (ohne SVG) 9 3 2 9 -