Projektausschreibung – Woche gegen Rassismus 2026
Die nächste Woche gegen Rassismus findet von 14. bis 21. März 2026 im Kanton Freiburg statt. Im Rahmen dieser 15. Ausgabe setzt die Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusprävention (IMR) den Fokus auf den Körper und seine vielfältigen Bezüge zu Rassismus. Eine Projektausschreibung wird lanciert.
Veröffentlicht am 30. September 2025 - 15h16
Seit 2012 organisiert die Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusprävention IMR zusammen mit ihren Partnerorganisationen rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus vom 21. März eine Woche gegen Rassismus. 2026 wird Rassismus aus dem Blickwinkel des Körpers beleuchtet. Das Thema «Rassismus und Körper» eröffnet zahlreiche Denk- und Handlungsansätze, wie zum Beispiel:
- die Stellung des Körpers in rassistische Theorien, die der Kolonisierung und Versklavung als Grundlage dienten;
- die Darstellung rassifizierter Körper im öffentlichen Raum und in der kollektiven Vorstellung;
- Aspekte, die mit der äusseren Erscheinung zusammenhängen: Komplexe, Colorism*, Exotisierung*, rassistische Sexotisierung* usw. (die Begriffe, die mit einem Stern markiert sind, werden untenstehend erklärt);
- die Auswirkungen von Rassismus auf die Gesundheit.
Wie wird der eigene Körper erlebt? Wie wird er wahrgenommen und beurteilt? Wie macht er sich bemerkbar? Wie kann er sich befreien? Die breite Fragestellung und die zahlreichen Möglichkeiten zur Behandlung des Themas lassen eine grosse Vielfalt von Aktivitäten und Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen zu. Die IMR lädt Sie ein, einen Unterstützungsantrag für ein Projekt zu diesem Thema einzureichen.
Teilnahmebedingungen
Vereine, Kollektive, Gemeinden oder Institutionen (Schule, staatlicher Dienst usw.) können einen Unterstützungsbeitrag von maximal 2000 Franken beantragen. Das Projekt muss die folgenden Bedingungen erfüllen:
- Es befasst sich mit Rassismus anhand des Themas «Rassismus und Körper».
- Es wird im Kanton Freiburg durchgeführt.
- Es findet in der Woche gegen Rassismus von 14. bis 21. März 2026 statt.
- Es ist niederschwellig, diskriminierungsfrei und inklusiv (Ausnahme für Aktivitäten, die als Safe Spaces konzipiert sind).
Achtung: Wir unterstützen nur einen Antrag pro Organisation.
Gesuchseingabe
Die Anträge können bis 30. November 2025 mit dem Online-Formular eingereicht werden. Die entsprechenden Entscheide erhalten Sie im Dezember 2025.
Für Zusatzinformationen
Doris Galliker - 026 305 14 42 / doris.galliker@fr.ch
Glossar
*Colorism bezieht sich auf die Hautfarbe: Die Schattierung der Haut ist die Grundlage für die Bevorzugung oder Benachteiligung einer Person. Je heller die Haut einer Person ist, desto höher wird sie bewertet; je dunkler die Haut, umso eher wird die Person diskriminiert. Colorism tritt nicht nur zwischen weissen und Menschen of Color auf, sondern kann auch innerhalb der Black and People of Color-Community vorkommen.
*Exotisierung von exotisch: bedeutet aus einem fremden Land stammend, fremdartig wirkend, aus Übersee oder ausländisch. Während des Kolonialismus wurden Menschen als «exotisch» bezeichnet, die aus den europäischen Kolonien kamen. Exotisch bedeutet also immer auch fremd, teilweise auch entdeckenswert und eroberungswert. Eine Person als «exotisch» zu bezeichnen ist daher rassistisch, auch wenn die Intention nicht böse ist.
*Rassistische Sexotisierung: Der Begriff ist von Jovita dos Santos* geprägt worden. Es handelt sich um ein Kofferwort aus Sexualisierung und Exotisierung. Menschen werden nicht nur sexisitisch oder rassistisch behandelt, sondern machen intersektionale Diskriminierungserfahrungen. Sie werden mit exotisierenden, rassistischen und vergeschlechtlichten Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert und abgewertet.
Quellen:
Herausgegeben von Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusprävention
Letzte Änderung: 02.10.2025 - 10h28