Kantonale Strategie für nachhaltige Entwicklung: Bilanz des Aktionsplans 2021–2026
Der neue Jahresbericht zum Stand der Umsetzung der kantonalen Strategie für nachhaltige Entwicklung ist verfügbar. Er hebt die bedeutenden Fortschritte hervor, die im Jahr 2024 erzielt wurden, und zieht eine erste Bilanz nach vier Jahren Umsetzung. Die Ergebnisse belegen eine Dynamik des Wandels.
Veröffentlicht am 29. Oktober 2025 - 15h31
Die Umsetzung der kantonalen Nachhaltigkeitsstrategie 2021–2031 erfolgt über einen ersten ehrgeizigen Aktionsplan, der sich über die Jahre 2021 bis 2026 erstreckt und dessen Fortschritt vom Büro für Nachhaltigkeit verfolgt wird. Jedes Jahr veröffentlicht das Büro einen Bericht über den Stand der Umsetzung der im Vorjahr durchgeführten Massnahmen. Der jüngste Bericht wurde am Mittwoch veröffentlicht (Umsetzung 2024 der kantonalen Strategie Nachhaltige Entwicklung).
Ende 2024 befinden sich zwei Drittel der Massnahmen im vorgesehenen Zeitplan und zeigen bedeutende Ergebnisse. Rund zehn Massnahmen stehen noch vor der Umsetzung oder weisen Verzögerungen auf, hauptsächlich aufgrund von Einschränkungen bei den personellen Ressourcen. Etwa dreissig Massnahmen schreiten etwas langsamer voran als geplant. Insgesamt verläuft die Umsetzung in einem ähnlichen Tempo wie im Vorjahr, was auf eine stabile und kontrollierte Entwicklung hinweist.
Kumulierte Effekte
In diesem Jahr zieht der Bericht erstmals auch eine Bilanz der kumulierten Effekte nach vier Jahren Umsetzung. Diese zeigt konkrete Auswirkungen in verschiedenen Politikbereichen. Hier ein nicht abschliessender Überblick:
Im Bereich der Wirtschaft hat eine neuartige Zusammenarbeit zwischen dem Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (GFB) und Wirtschaftsakteuren über 530 Unternehmen für das Thema Gleichstellung am Arbeitsplatz sensibilisiert. An der Hochschule für Wirtschaft wurde eine entsprechende Weiterbildung ins Leben gerufen, die auf wachsendes Interesse stösst: 42 zukünftige Führungskräfte haben bereits Kompetenzen erworben, um Gleichstellung in ihren Organisationen zu fördern.
Der Kanton Freiburg hat zudem eine der ersten Roadmaps zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz entwickelt. Sie bietet einen klaren Rahmen für eine effizientere Ressourcennutzung und zeigt bereits erste Ergebnisse. Und ein Preis für Nachhaltigkeit von IFF Innovation Fribourg Freiburg zeichnet nun innovative Projekte aus, die sich durch vorbildliche Umweltwirkungen und sozialen Nutzen auszeichnen.
Im Bereich der Sozialpolitik unterstützen neue Massnahmen junge Menschen, die mit psychischen Schwierigkeiten, Abhängigkeiten oder Integrationshindernissen konfrontiert sind. So wurden beispielsweise drei neue Präventionsinstrumente zum Umgang mit Bildschirmen entwickelt und den Schulen zur Verfügung gestellt – etwa zehn Schulen nutzen sie bereits. Zudem haben Workshops rund 300 junge Erwachsene bei der Vorbereitung auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt unterstützt.
Auch in der Stadtentwicklung hat sich etwas getan. Der Verein «Antenne Nachhaltige Quartiere» berät und inspiriert neu Gemeinden sowie Fachpersonen aus der Raumplanung zu inklusiven und ressourcenschonenden Planungsprojekten. Der Kanton hat zudem vielversprechende und innovative Praktiken zum Bodenschutz bei Planungsprojekten getestet. Bei öffentlichen Gebäuden gilt nun der SNBS-Standard als verbindlich: 13 Gebäude wurden bisher zertifiziert. Im Strassenbau verlangen Ausschreibungen für neue Projekte mittlerweile den Einsatz von rezyklierten Materialien.
Nachhaltige öffentliche Beschaffungen haben sich weiterentwickelt. Zwei neue Weiterbildungen wurden geschaffen und in das Fortbildungsangebot des Kantons integriert, um zu vermitteln, wie man «nachhaltig einkauft» – das heisst, ökologische und soziale Anforderungen in Ausschreibungen berücksichtigt und gleichzeitig die Gesamtkosten optimiert. Bereits rund vierzig Personen wurden geschult. Nachhaltigkeit ist nun im kantonalen Beschaffungsrecht verankert, das sich in Richtung vorbildlicher Praktiken entwickelt – insbesondere im Bereich der öffentlichen Verpflegung.
Im Bildungsbereich hat sich die Zahl der Freiburger Schulen, die dem Schulnetz21 beigetreten sind, seit Beginn des Aktionsplans deutlich erhöht: 20 neue Mitgliedsschulen in vier Jahren, im Vergleich zu 12 in den zwölf Jahren davor. Jede Mitgliedsschule entwickelt Projekte zu Themen wie Gesundheit, Umwelt, Ressourcenschonung oder Vielfalt. Parallel dazu haben über 600 Schülerinnen und Schüler ihre «ideale – nachhaltige – Stadt» entworfen und geplant: eine konkrete pädagogische Erfahrung, um die Zukunft neu zu denken.
Auch die breite Öffentlichkeit wird mobilisiert. Der kantonale Nachhaltigkeitstag, der 2021 ins Leben gerufen wurde, beleuchtet jedes Jahr ein Tätigkeitsfeld (oft aus dem wirtschaftlichen Bereich) – etwa Urbanisierung, Tourismus, Konsum oder Finanzen – unter dem Gesichtspunkt sozialer und ökologischer Herausforderungen. Die diesjährige Ausgabe, die gemeinsam mit der Handels- und Industriekammer des Kantons Freiburg (HIKF) organisiert wurde und aufzeigen will, dass Nachhaltigkeit ein Leistungstreiber ist, findet am 30. Oktober statt. Ein Aufruf zur Einreichung nachhaltiger Projekte, lanciert in Partnerschaft mit der Hochschule für Wirtschaft Freiburg, hat zudem sechs lokale Initiativen mit positivem Einfluss unterstützt, über die auch die Medien berichtet haben.
Im Bereich der Umweltpolitik hat der Aktionsplan 2021–2026 dazu beigetragen, die Ressourcen für die kantonale Biodiversitätsstrategie und den Klimaplan zu stärken – zwei zentrale Instrumente zur Erhöhung der Resilienz des Kantons gegenüber den laufenden Veränderungen.
Eine Dynamik des Wandels
Diese Ergebnisse sind das Werk aller Direktionen des Kantons. Sie zeugen von einer echten Dynamik des Wandels. Die erzielten Fortschritte zeigen eine schrittweise, aber greifbare Entwicklung.
Die Herausforderung besteht nun darin, diese Errungenschaften zu festigen und ihre positiven Wirkungen langfristig zu verankern. Dies ist das Ziel des zweiten Aktionsplans 2027–2031 zur Umsetzung der Strategie, der zurzeit erarbeitet wird.
Herausgegeben von Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt
Letzte Änderung: 29.10.2025 - 18h00