«Cercle Indicateurs» ist ein auf Bundesebene, gemeinsam mit den teilnehmenden Kantonen und Städten, entwickeltes Indikatorensystem. Es dient der Messung der Fortschritte bei der nachhaltigen Entwicklung, ermöglicht eine zeitliche Beobachtung (Monitoring) und erlaubt Vergleiche zwischen Kantonen bzw. Städten (Benchmarking). Derzeit beteiligen sich 19 Kantone und 31 Städte daran. Die Erhebung erfolgt alle zwei Jahre anhand von gut 30 Indikatoren. Die heute veröffentlichten Daten für den Kanton Freiburg zeigen ein ähnliches Bild wie vor zwei Jahren.
Umwelt
Im Vergleich zu den anderen Kantonen produziert Freiburg weiterhin weniger Siedlungsabfälle und weist eine bessere Abfallsammelquote auf. Ausserdem hat sich die Luftqualität verbessert. Der Indikator für die Flächen zur Erhaltung der Biodiversität liegt hingegen weiterhin unter dem Durchschnitt. Der Indikator für die Pflanzenartenvielfalt verbesserte sich in absoluten Zahlen, bleibt aber ebenfalls unter dem Durchschnitt. Die Nitratkonzentration ist weiterhin hoch, auch wenn seit 2007 dank des PSM-Aktionsplans und der Gewässerschutzmassnahmen ein Rückgang zu verzeichnen ist.
Wirtschaft
Freiburg hat im Vergleich zu den anderen teilnehmenden Kantonen weiterhin eine geringe Verschuldung. Die Mieten bleiben erschwinglich und die Lebensqualität ist ausgezeichnet. Der Anteil der Beschäftigten in innovativen Branchen ist seit 2011 stabil und der Bildungsstand der Bevölkerung verbessert sich seit 2011 kontinuierlich. Diese beiden Werte liegen aber noch unter dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone. Auch beim Umbau und Unterhalt von Gebäuden zeigt die Entwicklung seit 2005 einen Aufwärtstrend. Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr um über 4 % gestiegen und erreichte im Kanton Freiburg den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen.
Gesellschaft
Die Zugänglichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel verbessert sich weiter, auch wenn die mittlere Distanz zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle überdurchschnittlich hoch bleibt. Der Anteil der Steuerpflichtigen mit niedrigem Einkommen nimmt ab, während die öffentlichen Ausgaben für Kultur und Freizeit steigen. Die Indikatoren im Bereich Gesundheit sowie für die Stimm- und Wahlbeteiligung liegen weiterhin nahe am Durchschnitt der Kantone.