Der erste Zyklus dieses Projektaufrufs fand von September 2024 bis Mai 2025 statt. Insgesamt standen CHF 70'000.– zur Verfügung, um konkrete Vorschläge zu fördern. Initiiert wurde die Aktion vom Büro für Nachhaltigkeit des Staates Freiburg in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR). Sie ist vollständig in die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und die Nachhaltigkeitsstrategie des Staates Freiburg eingebettet und zeigt das gemeinsame Engagement für eine nachhaltige Gesellschaft.
Ein Prozess, der lokale Akteurinnen und Akteure mobilisiert hat
Die Dynamik der Bewerbungen war besonders positiv. Erste Projekte wurden bereits im November 2024 eingereicht, mit einem konstanten Rhythmus von 3 bis 4 Projekten pro Monat bis zum 15. Mai 2025.
Insgesamt wurden 29 Projekte während dieses ersten Zyklus eingereicht – mehr als ursprünglich erwartet. Dies zeugt vom wachsenden Interesse der lokalen Akteurinnen und Akteure an Nachhaltigkeitsthemen. Von den 29 eingegangenen Bewerbungen wurden sechs Projekte für eine finanzielle Förderung ausgewählt.
Bemerkenswerte thematische Vielfalt
Der Projektaufruf verfolgte bewusst einen ganzheitlichen und nicht sektoriellen Ansatz der Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 2030, um ein breites Publikum zu erreichen. Die Bewerberinnen und Bewerber mussten die verschiedenen Auswirkungen ihrer Projekte im Hinblick auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung darlegen. Jedes Projekt sollte mehrere SDGs gleichzeitig adressieren – sowohl soziale als auch ökologische.
Die thematische Vielfalt und die behandelten Nachhaltigkeitsaspekte sind bemerkenswert und zeigen ein umfassendes Verständnis des Nachhaltigkeitsbegriffs. Die meisten Projekte waren Bildungsinitiativen zur Ausbildung und Sensibilisierung, gefolgt von Projekten zur Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Ernährung und sozialem Zusammenhalt.
Ein Sprungbrett für die Freiburger Nachhaltigkeitsentwicklung
Dieser Projektaufruf stellt eine wichtige Säule der kantonalen Nachhaltigkeitsstrategie dar. Er ermöglicht es Vereinen, Stiftungen, Gemeinden und anderen gemeinnützigen Organisationen, ihre innovativen Ideen zugunsten von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu verwirklichen.
Die Umsetzung der Projekte wird von der HEG innerhalb von zwölf Monaten nach Projektstart begleitet.
Ausgewählte Projekte im Rahmen des Projektaufrufs Nachhaltigkeit 2024–2025:
- Die Gegenstandsbibliothek Estavayer (Bibliothèque d'objets - BOB) – ein Konzept für einen anderen Konsum: Die BOB ermöglicht es, Alltagsgegenstände auszuleihen statt zu kaufen. Dieses kollaborative Modell reduziert Abfall, fördert das Teilen und stärkt lokale Beziehungen.
- Atlas – eine Zeitschrift zum Verstehen und Handeln: Der Verein Atlas möchte eine lokale ökologische Zeitschrift lancieren. Ziel ist es, pragmatisch über ökologische Herausforderungen zu informieren, den Zugang zu Wissen für alle zu erleichtern und Kooperationen zwischen Akteurinnen und Akteuren zu fördern.
- La Capucette – ein mobiler und gemeinschaftlicher Barwagen zur Förderung von Begegnungen: La Capucette ist ein Low-Tech-Barwagen, der bei gemeinschaftlichen Veranstaltungen als geselliger und energieeffizienter Treffpunkt dient.
- „Adelante!“ – Workshops für neues Denken und Handeln: Bildungsworkshops zur Förderung verantwortungsvoller Praktiken und neuer Handlungsweisen zugunsten von Mensch und Umwelt.
- Epi’Vrac – Offenverkauf per Klick: Die Genossenschaft Epi’Vrac möchte einen Online-Bestellservice entwickeln, um den Zugang zu lokalen und unverpackten Produkten zu erleichtern. Das Projekt reagiert auf die Nachfrage nach praktischen Lösungen für verantwortungsvollen Konsum.
- À la botte – ein ressourcenschonendes Bewässerungsmodul: Das Gemüsebaukollektiv „À la botte“ will ein autonomes Bewässerungssystem mit Regenwasser entwickeln. Ziel ist es, die lokale landwirtschaftliche Resilienz zu stärken und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren.