Landwirtschaftliche Böden in guter Gesundheit
Der Boden ist für die Ökosysteme und für unsere Gesellschaft eine lebenswichtige Ressource. Der siebte Analysezyklus des Freiburgischen Beobachtungsnetzes für landwirtschaftliche Böden (FRIBO) zeigt, dass der Gehalt an organischer Substanz in landwirtschaftlichen Böden zufriedenstellend ist und auf Alpweiden und Naturwiesen sogar zunimmt. An einigen intensiv bewirtschafteten Standorten ist jedoch eine Abnahme der organischen Substanz zu beobachten. Der pH-Wert landwirtschaftlicher Böden bleibt stabil und ist auf Ackerflächen sogar gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass keine Versauerung dieser Böden stattfindet, eine für die Fruchtbarkeit des Bodens wesentliche Voraussetzung. So können die Bodenlebewesen und insbesondere die Regenwürmer aktiv zur Bildung von stabilem Humus beitragen.
Die Verfügbarkeit von Nährstoffen in den Böden ist zufriedenstellend. Die Kaliumwerte nehmen zu. Diese Zunahme stellt zwar kein Umweltproblem dar, sollte jedoch im nächsten Analysezyklus genau überwacht werden. Eine ähnliche Tendenz ist auch auf nationaler Ebene zu beobachten. Darüber hinaus ist auf Ackerflächen und Naturwiesen ein Anstieg des Magnesiumgehalts zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, da diese Böden bisher insgesamt eher niedrige Magnesiumgehalte und -verfügbarkeiten aufwiesen. In Bezug auf Phosphor und Schwermetalle wurde keine Anreicherung festgestellt, sodass die Sicherheit und Gesundheit der landwirtschaftlichen Böden grundsätzlich gewährleistet ist.
In der aktuellen Klimadebatte wird der Schwerpunkt zunehmend auf die Speicherung von Kohlenstoff in den Böden gelegt. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass in dieser Hinsicht insbesondere in Böden mit geringerem Humusgehalt ein gewisses Potenzial vorhanden ist. Der Humusaufbau und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit können durch verschiedene Massnahmen erreicht werden: Rückgabe oder Zufuhr organischer Substanz (z.B. Ernterückstände, Mist, Kompost), Reduzierung der Bodenbearbeitung und Begrünung während des Winters. Zudem sollte eine Verdichtung der Böden durch immer schwerere landwirtschaftliche Maschinen vermieden werden. Der Aufbau von Humus verbessert auch die Wasserrückhaltekapazität der Böden, was angesichts der globalen Erwärmung für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit von entscheidender Bedeutung ist.
Verbesserungspotenzial in Familiengärten
In diesem 4. Probenahmezyklus wurden 51 Standorte in städtischen Gebieten analysiert. Die Bodenqualität der Grünanlagen, Spielplätze und Dauerwiesen ist gut. Wie bereits in den vorherigen Zyklen weisen die Familiengärten hingegen einen insgesamt hohen Phosphorgehalt auf, was auf eine übermässige Düngung hindeutet. Einige Gärten weisen zudem relativ hohe Konzentrationen an Schwermetallen auf, deren Ursachen unterschiedlich sein können (Asche, Pflanzenschutzmittel usw.). Das Amt für Umwelt organisiert seit 2022 Informations- und Sensibilisierungskampagnen, um an die guten Praktiken zu erinnern. Zu den umgesetzten Massnahmen zählen Kurse für Hobbygärtner und die Veröffentlichung von Ratschlägen in sozialen Netzwerken. Diese Informationen sind auch online verfügbar:
- Tipps und Tricks zur Gartenpflege ohne Pflanzenschutzmittel und ohne chemische Düngemittel
- Eine 6-teilige Videoserie für Gartenliebhaber
Beständigkeit der Waldböden
Die Situation der Waldböden hat sich seit dem 2004 begonnenen 1. Analysezyklus nur wenig verändert. Nach einer Phase der Versauerung zwischen den ersten beiden Zyklen (2004 und 2010) wurde im 3. Zyklus (2018) eine Rückkehr zur Ausgangssituation beobachtet, die teilweise auf den Ersatz von Fichten durch Laubbaumarten in den letzten zehn Jahren zurückzuführen ist. Obwohl die Analyse der Schwermetalle in einigen Böden einen leichten Anstieg der Konzentrationen zeigt, liegen die gemessenen Werte nach wie vor deutlich unter den jeweiligen Richtwerten.
Zum FRIBO-Bericht – Freiburgisches Bodenbeobachtungsnetz
Seit seiner Schaffung im Jahr 1987 hat sich das FRIBO als nationale Referenz im Bereich des Bodenschutzes und der Bodenbeobachtung etabliert. Das Netz umfasst 250 landwirtschaftliche Standorte und seit 2004 auch 51 städtische Standorte und 14 Waldstandorte, die über das gesamte Kantonsgebiet verteilt sind. Durch die Erfassung von Daten über die langfristige Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit können natürliche und vom Menschen verursachte Veränderungen aufgezeigt werden. Dank seiner Dichte, seiner Dauerhaftigkeit und seiner homogenen Verteilung über das gesamte Freiburger Kantonsgebiet ist das FRIBO zu einem Eckpfeiler der Agrarforschung und des Bodenschutzes geworden. Die Daten des FRIBO tragen so zur Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Landwirtschaft bei.