Zu Beginn des Schuljahres 2025/26 werden 49 291 Schülerinnen und Schüler in Freiburg zur Schule gehen – oder haben die Schule bereits begonnen – das sind 256 mehr als im Vorjahr. Für die obligatorische Schule wurden 31,75 Klassen eröffnet – davon 27 für die 3H–8H (Primarschule) und 7,25 für die 9H–11H (Orientierungsschule). Für die 1H/2H (Kindergartenklassen) wurden 2,5 Klassen geschlossen. Die durchschnittliche Klassengrösse bleibt beinahe unverändert: Sie beträgt 18,4 (18,5) im Kindergarten und 19 (19) in der Primarschule. In der Orientierungsschule variiert die durchschnittliche Anzahl Schülerinnen und Schüler pro Klasse je nach Klassentypus, damit angepasste Lernbedingungen angeboten werden können. Eine Realklasse zählt im Schnitt 12 (12,81) Schülerinnen und Schüler, eine Sekundarklasse 21,1 (21,5) und eine Progymnasialklasse 22,5 (22,7).In den Sonderschulen wurden 9 zusätzliche Klassen eröffnet.Für die Mittelschulen (Kollegien, Vollzeit-Handelsmittelschule und Fachmittelschule) wurden 2 Klassen und am Interkantonalen Gymnasium der Region Broye in Payerne 1,5 Klassen eröffnet.
Es wurden 54,7 VZÄ Unterrichtsstellen bewilligt, um die zahlreichen Klasseneröffnungen an den obligatorischen und weiterführenden Schulen im laufenden Schuljahr zu bewältigen. Von diesen 54,7 VZÄ entfallen 7 VZÄ für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bildungsbedarf, die eine Regelschule besuchen (integrative Regelschule). Hinzu kommen weitere 35,28 VZÄ, mit denen die Betreuung von Schülerinnen und Schülern, die in sonderpädagogischen Einrichtungen unterrichtet werden, verstärkt werden soll.
Der Unterricht an den obligatorischen Schulen beginnt am Donnerstag, 28. August, mit Ausnahme der Gemeinden Kerzers, Fräschels und Ried im Seebezirk, wo sich der Schulkalender nach dem Kanton Bern richtet und somit das neue Schuljahr bereits am Montag, 25. August startet. Für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen beginnt der Unterricht ebenfalls am Donnerstag, 28. August, ausser am GYB, wo das neue Schuljahr am 21. August begonnen hat.
Integrative Schule: Ausbildung in Co-Teaching und Universelles Lerndesign (UDL) zur Stärkung der Lehrpersonen
Seit 2019 arbeiten schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, die integrative Förderung leisten, in einer oder mehreren Schulen und sind somit vollwertiger Teil des pädagogischen Teams. Dies gilt auch für Lehrpersonen, die fremdsprachige Schülerinnen und Schüler in Französisch unterstützen (FLE-Lehrpersonen). Bei dieser neuen Herangehensweise werden in den Klassen Zweiergruppen gebildet, die im Co-Teaching tätig werden. Um diese Methode zu fördern, haben das FOA und SoA gemeinsam Weiterbildungstage zu diesem Thema organisiert. Dabei hatten die Lehrpersonen und Schuldirektionen die Gelegenheit, an einem Vortrag von Prof. Philippe Tremblay, einem anerkannten Experten für diese Praxis, teilzunehmen. Ausserdem findet am 25. August an der OS des Vivisbachbezirks eine pädagogische Tagung zum Thema «Universelles Lerndesign» (UDL) statt, einem pädagogischen Konzept, das es ermöglicht, die Vielfalt einer Klasse zu berücksichtigen.
Weiteres Vorgehen nach der Erhebung zur Arbeitszeit der Lehrpersonen
Die im Jahr 2023 durchgeführte Umfrage zur Arbeitszeit der Lehrpersonen im Kanton Freiburg stiess mit einer Beteiligungsquote von 85 % auf grosses Interesse. Auch wenn die Lehrpersonen im Allgemeinen sehr zufrieden mit ihrem Beruf sind, war man sich einig, dass verschiedene Aspekte, darunter die Arbeitsorganisation bei Teilzeitbeschäftigung, einer gründlichen qualitativen Analyse unterzogen werden müssen. Für die obligatorische Schule werden drei Aspekte vertieft: Verwaltungsaufwand und Berufsauftrag der Lehrperson, integrative Regelschule, Organisation der Schule und der personellen Ressourcen. Für den nachobligatorischen Bereich wurden 4 Aspekte ausgewählt: Die Verwaltung von Teilzeitpensen, die Unterstützung von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern, die Besonderheiten des Unterrichts auf der Sekundarstufe 2 und der Verwaltungsaufwand. Die Berichte werden bis zum Ende des Schuljahres erwartet.
Frühes Lernen beginnt im Alltag – Flyer für einen gelungenen Schulstart
Kinder lernen von Geburt an und nicht erst mit dem Schuleintritt. Der neue Flyer steht ab Schuljahr 2025/26 der breiten Öffentlichkeit in 8 Sprachen zur Verfügung und zeigt, dass alltägliche Aktivitäten wie spielen, basteln oder anziehen wichtige Fähigkeiten fördern. Er empfiehlt den Eltern, ihre Kinder ohne grossen Aufwand frühzeitig zu unterstützen. Erfahrungen wie balancieren, mit anderen spielen oder einfache Gespräche führen erleichtern den Einstieg in die Schule. Die Verteilung des Flyers ist in Zusammenarbeit mit den Gemeinden geplant. Der Flyer steht auf der Website der BKAD zur Verfügung. Er wird auch auf den Internetseiten der Schulen veröffentlicht. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern den Übergang in die Schule zu erleichtern, sie zu begleiten und zu stärken.
Digitale Bildung: Die Weiterbildung der Lehrpersonen wird fortgesetzt
Die Umsetzung des Moduls zur digitalen Bildung des Westschweizer Lehrplans (EdNum PER) an den Schulen schreitet voran. Besonders im Fokus steht dabei die Weiterbildung der Lehrpersonen. Im Schuljahr 2024/25 wurden rund 700 Lehrpersonen im Modul zur digitalen Bildung des Westschweizer Lehrplans ausgebildet und schlossen sich damit ihren Kolleginnen und Kollegen des vorherigen Ausbildungsjahrgangs an. Somit ist fast die Hälfte der Lehrpersonen bereit, den neuen Lehrplan umzusetzen. Die Bemühungen werden fortgesetzt und in diesem Schuljahr 2025/26 wird eine zweite Gruppe von Ausbilderinnen und Ausbildern für digitale Bildung ihre Arbeit aufnehmen, um die übrigen Primarlehrpersonen auszubilden und mit der Ausbildung des Personals der Orientierungsschulen zu beginnen. Bis zum Schuljahrjahresbeginn 2027/28 wird es in allen obligatorischen Schulen mindestens eine Ansprechperson Medien & Informatik (PICTS) geben, die die Lehrpersonen bei der Integration digitaler Medien begleitet.
Digitale Bildung: Videos gegen Klischees, Fachpersonen aus der Praxis kommen zu Wort
Mit dieser Serie von Informationsvideos machen die Ämter für obligatorischen Unterricht auf die Bedeutung eines reflektierten Umgangs mit digitalen Medien aufmerksam. Um den Eltern und der Freiburger Bevölkerung ein realistisches Bild der digitalen Bildung in Freiburg zu vermitteln, hat die BKAD Fachpersonen aus der Praxis zu Wort kommen lassen. Die Schule spielt eine wichtige Rolle dabei, Kinder bei den Herausforderungen und Chancen der digitalen Welt zu unterstützen. Dabei stützt sie sich auf ausgebildete Lehrpersonen, durchdachte pädagogische Programme und altersgerechte Ansätze.Digitale Bildung ist weit davon entfernt, ein Klassenzimmer in eine Wand aus Bildschirmen zu verwandeln, sondern zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, mündige und kritische Bürgerinnen und Bürger in einer zunehmend vernetzten Welt zu werden. Die Videos sind auf der Website der Fachstelle Fritic verfügbar.
Neue Fachmaturität Gesundheit/Naturwissenschaften
Eine neue Fachmaturität Gesundheit/Naturwissenschaften ermöglicht ab dem Schuljahr 2026/27 den Zugang zu Studien im Bereich Chemie und Life Sciences an den Fachhochschulen und an der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR). Im Kanton Freiburg werden heute die Fachmaturitäten in den drei Berufsfeldern Gesundheit, Soziale Arbeit und Pädagogik angeboten.
Fachmaturität Pädagogik: Praktikum in Primarschulklassen der 1H-2H
Im Schuljahr 2025/26 wird im Rahmen eines Projekts und in Zusammenarbeit mit den beiden Ämtern für obligatorischen Unterricht ein Praktikum für die Fachmaturität Pädagogik eingeführt. Dieses Pilotprojekt, an dem die Fachmittelschule Freiburg, das Kollegium des Südens und das Interkantonale Gymnasium der Region Broye teilnehmen, ermöglicht den Schülerinnen und Schülern mehrerer Klassen, ein sechs- bis siebenwöchiges Praktikum in Primarschulklassen der 1H‒2H des Kantons zu absolvieren. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse vor Ort beginnt ein Vollzeitpraktikum zu Beginn des Schuljahrs und kann an vereinzelten Tagen weitergeführt werden.