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Die nachhaltige Entwicklung ist teilweise Bestandteil des laufenden Betriebs des Staats.
Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention stellt der Staat-Arbeitgeber seinen Angestellten einen Ort für psychosoziale und gesundheitsbezogene Beratungen zur Verfügung. Das Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen steht seinerseits jeder Person zur Verfügung, die aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung diskriminiert wird. Zudem wird jedes Jahr der Nationale Zukunftstag organisiert, an dem die Mädchen und Jungs einen für ihr Geschlecht untypischen Beruf entdecken können. Mit dem Plan für die Gleichstellung von Frau und Mann, dessen Massnahmen insbesondere in den kommenden Jahren zu einer stärkeren weiblichen Präsenz in Führungspositionen führen sollen, zeigt der Staat Freiburg klare Ambitionen. Der Staat Freiburg beantwortet über das Büro «Freiburg für alle» sämtliche Fragen der Bevölkerung in den Bereichen Familie, Sozialversicherung, Arbeit, Gesundheit oder Integration.
Im Hinblick auf die Ökobilanz der Kantonsverwaltung und insbesondere die Energiebilanz besteht eine wesentliche Verbesserung darin, immer mehr Gebäude mit Solarstrom oder mit naturmade star zertifiziertem Strom zu versorgen. Darüber hinaus müssen alle neuen öffentlichen Gebäude und solche, die einer grösseren Renovierung unterzogen werden, Minergie-Kriterien erfüllen, um langfristig den Treibhausgas-Fussabdruck der Staatsgebäude zu verringern. Die Audits und Beratungen der Energie-Stiftung Freiburg (ESF) unterstützen die Verantwortlichen der öffentlichen Gebäude beim Gebäudemanagement, um den Verbrauch zu senken. Beim Thema Energie bzw. Mobilität kann des Weiteren hervorgehoben werden, dass der Staat über einen Massnahmenkatalog verfügt für alle Dienststellen, die einen Mobilitätsplan erstellen wollen. Eine Richtlinie legt die Kriterien fest, die jeder Neuwagenkauf erfüllen muss. Betreffend Einkauf engagiert sich der Staat Freiburg seit einigen Jahren für nachhaltige öffentliche Beschaffungen, insbesondere durch die Förderung der Verwendung von Holz bei öffentlichen Bauprojekten und durch einen ökologischeren Büromaterialkatalog.
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Ein wichtiger Schritt wird die neue Personalpolitik sein, deren strategischen Schwerpunkte in Einklang mit der Agenda 2030 stehen werden: Staatsangestellte, die in Fragen der Vielfalt geschult und in der Lage sind, den Bedürfnissen aller Bevölkerungsschichten Rechnung zu tragen, eine Kantonsverwaltung, deren Zusammensetzung die Vielfalt der Bevölkerung widerspiegelt, Massnahmen zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz (insbesondere Förderung der Bereitstellung von Räumen zur Befriedigung von Regenierungsbedürfnissen wie etwa Erholung oder Stillen) sowie Arbeitsbedingungen, dank denen Arbeit und Familie optimal vereinbart werden können. Jobsharing, Flexibilisierung der Arbeitszeit und Ausweitung der Telearbeit- Möglichkeiten sind weitere Elemente, die für das Erreichen der Ziele der neuen Personalpolitik entscheidend sein werden. Die beiden letztgenannten Elemente (Telearbeit und flexible Arbeitszeiten) haben zudem den Vorteil, dass sie einem grossen Teil der Angestellten die Möglichkeit geben, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Förderung umweltfreundlichen Verhaltens und die Förderung einer nachhaltigen Mobilität werden zu einem wichtigen Bestandteil der neuen Personalpolitik. Namentlich die Mobilitätspläne werden auf den ganzen Staat ausgeweitet und die damit verbundenen Massnahmenkataloge ausgebaut.
Die Schlüsselthemen der Agenda 2030 werden auch in die Diskussionen zur Entwicklung der neuen Immobilienstrategie des Staats einbezogen werden. Eines der behandelten Themen wird das Wohlbefinden der Angestellten sein. Die Energieeffizienz der Gebäude und deren Erschliessung durch den Langsamverkehr sind zwei weitere zentrale Themen. Die Sanierung öffentlicher Gebäude wird ein wesentlicher Bestandteil der in den kommenden Jahren unternommenen Anstrengungen sein: Die Sanierung der Schadstoffe im bebauten Raum, aber auch die schrittweise Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, was einer grossen Anstrengung bedarf, sind erforderlich, damit der Staat zur Schaffung der 2000-Watt-Gesellschaft beitragen kann. Es wird auch geprüft werden, ob es nicht notwendig wäre, über die Minergie-Energiekriterien hinauszugehen, insbesondere um die Themen der Gebäudeökologie mit Minergie- Eco oder mit dem noch umfassenderen Label Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) anzugehen. Ziel ist es, schnell ein erstes Gebäude mit einem solchen Label zu bauen, um seine Anwendbarkeit zu testen. Endlich wird die Förderung der Biodiversität im Mittelpunkt des staatlichen Gebäudemanagements stehen, insbesondere mit einem Massnahmenkatalog zur Systematisierung des naturnahen Unterhalts der Grünflächen.
Im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens kann noch viel getan werden. Der Verzicht auf Schwarzarbeit und die Achtung der Lohngleichheit, wie sie in Ausschreibungen gefordert werden, werden strenger überprüft werden, vor allem durch das Erfordernis des Berufsausweises und durch Kontrollen in den Unternehmen. Eine gesunde Ernährung, die auf lokale und umweltfreundlich hergestellte Produkte setzt, wird in der öffentlichen Gemeinschaftsgastronomie aktiv gefördert werden. Es wird eine verantwortungsvolle Einkaufspolitik für Textilien und Facility-Management- Dienstleistungen eingeführt werden. Diese Art von Überlegungen muss sich auf alle Arten von Waren und Dienstleistungen erstrecken, die der Staat einkauft.
Neue Strategie, neues Thema: Der Staat beabsichtigt auch, nachhaltige Investitionen, deren Hebelwirkung unbestreitbar ist, sichtbar zu machen, insbesondere durch die Sensibilisierung und Schulung seiner Vertreterinnen und Vertreter in den Unternehmen oder der Pensionskasse und durch die Sensibilisierung seiner Partner für dieses Thema.
Vorbildlicher Staat
Lead
Strategie Nachhaltige Entwicklung des Staats Freiburg 2021-2031
Herausgegeben von Nachhaltige Entwicklung
Letzte Änderung: 13.10.2023