Die wichtigste Neuerung im Fahrplanentwurf 2024 ist eine lokale Buslinie, die die Gemeinde Estavayer bedienen wird. Das neue Mobilitätsgesetz (MobG) ermöglicht die Beteiligung des Staats Freiburg an der Bestellung und Finanzierung solcher lokaler ÖV-Linien ausserhalb der Agglomerationen. Estavayer wird die erste Gemeinde sein, die von dieser neuen Bestimmung profitiert. Es ist vorgesehen, dass diese Buslinie ab dem 10. Dezember die am dichtesten besiedelten Viertel mit dem Bahnhof von Estavayer-le-Lac verbindet.
Die Gemeinde Montbovon wird von der vom Kanton Waadt geplanten Verlängerung bestimmter Züge der MOB Montreux–Les Avants bis nach Château d’Œx profitieren. Eine weitere Änderung: Aufgrund von Strassenbauarbeiten wird ab dem 4. September 2024 ein Pendelbus Bösingen und Laupen verbinden, um die Anschlüsse an die Züge der Linie S2 Bern–Laupen zu gewährleisten. Dies sind die wichtigsten Neuerungen des Fahrplanentwurfs 2024, der für den Kanton Freiburg keine grossen Veränderungen mit sich bringt. Den Fahrplanentwurf 2024 kann die Freiburger Bevölkerung auf der Website www.öv-info.ch einsehen und von Mittwoch, 24. Mai bis Sonntag, 11. Juni 2023 ihre Anregungen und Bemerkungen abgeben. Er wird am Sonntag, den 11. Dezember 2023 in Kraft treten.
Neufassung des Fahrplans 2025
Diese Stabilität des Fahrplans 2024 ist auf die Budgetkürzungen des Bundes und die Überarbeitung des Fahrplans 2025 zurückzuführen. Die mangelnde Pünktlichkeit der Züge in der Westschweiz und die zahlreichen geplanten Arbeiten machten diese Überarbeitung des Fahrplans 2025 notwendig. Dieser wird insbesondere eine Verlängerung der Fahrzeiten auf den Linien des Fernverkehrs bringen und sich auf die Fahrpläne der Zug- und Buslinien des regionalen Personenverkehrs auswirken. Diese bedauerliche Situation ergibt sich hauptsächlich aus dem Zustand der Eisenbahninfrastruktur, deren Alter in der Westschweiz höher ist als in anderen Teilen des Landes, sowie aus dem Rückstand beim Ausbau der Infrastruktur. Die entsprechende Neufassung des Fahrplans 2025, die am 5. Mai vorgestellt wurde, ist die am wenigsten schlechte Lösung, die aus den Diskussionen zwischen den SBB und der Westschweizer Verkehrskonferenz (CTSO) hervorgegangen ist.
Im Kanton Freiburg müssen zwei Drittel der Linien des regionalen Personenverkehrs angepasst werden. Die Anschlüsse in Palézieux müssen geändert werden, was zu einer Verschiebung der Fahrpläne der Bahnlinien in der Broye- und im Seebezirk um 15 Minuten führen wird. Dies wirkt sich auf die Anschlüsse in Yverdon-les-Bains, Palézieux, Payerne und Murten aus. Das Angebot wird sich in diesen Regionen verschlechtern, aber es wird auch einige Verbesserungen geben. Zum Beispiel wird eine neue Verbindung zwischen Palézieux und Vevey (ligne des vignes) verloren gegangene Anschlüsse in Lausanne ins Wallis wiederherstellen und gleichzeitig mit einem zusätzlichen Umstieg Zeitgewinne ermöglichen. Zwischen Fribourg/Freiburg und Neuenburg (S20 und S21) wird der umsteigefreie 30-Minuten-Takt eingeführt und die Regionalzüge Fribourg/Freiburg–Romont (S20 und S21) werden bis Lausanne verlängert. Romont wird somit dreimal pro Stunde in beiden Richtungen ohne Umsteigen mit Lausanne verbunden sein und Palézieux mit Fribourg/Freiburg. Die Analysen und Diskussionen werden fortgesetzt, um zu versuchen, ein akzeptables Angebot und Anschlüsse wiederherzustellen.