Die Berichte über die Kampagnen 2022 machen eine Bestandsaufnahme der Qualität der drei Einzugsgebiete und bewerten deren Entwicklung seit den letzten Untersuchungen im Jahr 2016. Seit einigen Jahren werden auch die Resultate der systematischen Abfischungen veröffentlicht, die vom Amt für Wald und Natur durchgeführt werden. Zusätzlich zur punktuellen Beurteilung der Wasserqualität hinsichtlich der Mikroverunreinigungen mit den Ökotox-Qualitätskriterien und der Überprüfung der numerischen Anforderungen des Anhang 2 GschV wurden 2-Wochenmischproben analysiert.
Sense
Die Wasserqualität im Einzugsgebiet der Sense ist insgesamt gut bis sehr gut. Trotz mässiger Belastungen durch diffuse Einträge aus der Landwirtschaft und einige Einleitungen von häuslichem Abwasser – insbesondere bei kleinen Zuflüssen – wurden die Qualitätsziele an nahezu allen Messstationen erreicht oder nahezu erreicht. Eine Station fällt jedoch durch eine Gülleverschmutzung im Frühjahr 2022 sowie durch hohe Nährstoffkonzentrationen auf. Seit 2016 ist die Situation insgesamt stabil geblieben, mit lokalen Verbesserungen dank ergriffener Massnahmen, insbesondere bei der ARA Zumholz.
Taverna
Die Wasserqualität der Taverna und ihrer Zuflüsse ist insgesamt gut. Die Mehrheit der Stationen hat die Qualitätsziele erreicht oder nahezu erreicht. Es wurden keine akuten Verschmutzungen festgestellt, jedoch weisen punktuelle Belastungen im Oberlauf – insbesondere an einer Station – auf diffuse landwirtschaftliche Einträge und Einleitungen von häuslichem Abwasser hin. Dort wurden hohe Konzentrationen von Nährstoffen, Pestiziden und Medikamenten festgestellt, was sich in einer mässigen biologischen Bewertung widerspiegelt. In anderen Teilen des Einzugsgebiets blieb die Wasserqualität stabil oder verbesserte sich leicht, insbesondere im Lettiswilbach. Zwischen 2016 und 2022 hat sich die Gesamtsituation nicht wesentlich verändert, obwohl klimatische Bedingungen wie sommerliche Niedrigwasserstände saisonale Schwankungen der Wasserqualität verursachen können.
Galternbach
Die biologische Wasserqualität im Einzugsgebiet des Galternbachs ist gut, trotz hoher Konzentrationen von Orthophosphaten, DOC und Kupfer an mehreren Stationen. Diese Belastungen stammen hauptsächlich aus diffusen landwirtschaftlichen Einträgen und aus individuellen Abwasserreinigungssystemen. Medikamentenrückstände wurden ebenfalls festgestellt, insbesondere im oberen Abschnitt. Die günstige Morphologie und die natürliche Selbstreinigungskraft des Galternbachs und des Tasbergbachs tragen zur Erhaltung einer guten biologischen Qualität bei. Während sich die physikalisch-chemische Qualität an vielen Stationen seit 2016 verbessert hat, zeigen die IBCH-Indizes des Tasbergbachs eine Verschlechterung der biologischen Qualität – ein abnehmender Trend. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung gezielter Massnahmen zur Reduktion diffuser Einträge aus der Landwirtschaft und zur nachhaltigen Erhaltung der Wasserqualität.
Massnahmen
Zwischen 2016 und 2022 wurden Sanierungen am Abwassernetz durchgeführt. Diese Bemühungen werden verstärkt, um die Wasserqualität weiter zu verbessern.
Die Umsetzung der kantonalen Planung für die Elimination von Mikroverunreinigungen in den Freiburger Abwasserreinigungsanlagen (Frist 2040) und deren Zusammenlegung, des kantonalen Aktionsplans für Pflanzenschutzmittel (2022-2025) sowie des Sachplans Gewässerbewirtschaftung (SPGB) sollte in diesen Einzugsgebieten zu Verbesserungen führen.