Am 9. Juni 2024 hat die Freiburger Bevölkerung den Gegenvorschlag zur Verfassungsinitiative «Für bürgernahe öffentliche Spitalnotaufnahme 24/24» angenommen. Die Umsetzung der sieben geplanten Massnahmen im Bereich der «lebensbedrohlichen» und «nicht lebensbedrohlichen» Notfälle erfolgt unter der Leitung einer Abteilung, die im Amt für Gesundheit geschaffen wurde. Um die einzelnen Massnahmen zu begleiten, wurden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, in denen die betroffenen Partner vertreten sind.
Im ersten Jahr nach der Abstimmung wurden somit grundlegende Arbeiten durchgeführt, um die Organisation und die Struktur des Projekts aufzubauen und verschiedene Modelle für verschiedene Massnahmen zu analysieren, die in anderen Kantonen existieren. Des Weiteren wurde ein besonderes Augenmerk auf die Einbindung der Partner vor Ort gelegt.
Im Bereich der «nicht lebensbedrohlichen» Notfälle soll diesen Herbst eine Variante für die Umsetzung der kantonalen Gesundheits-Hotline ausgewählt werden. Die Entwicklung der «Maisons de garde» im Kanton wird schrittweise erfolgen. Derzeit werden eine Machbarkeitsstudie und ein Konzept für die Einrichtung eines zweiten «Maison de garde» im Saanebezirk als Ergänzung zu den Leistungen des HFR erarbeitet. Dieser Schritt erfolgt in enger Abstimmung mit der kantonalen Ärztevereinigung (MFÄF Médecins Fribourg-Ärzte Freiburg) und soll im Sommer 2026 in der Eröffnung des «Maison de garde» münden. Gegenwärtig befindet sich auch ein Konzept für mobile Pflegeteams in Vorbereitung und welches im Herbst dieses Jahres vorgestellt wird, wobei die Umsetzung ebenfalls für 2026 vorgesehen ist.
Im Bereich der «lebensbedrohlichen» Notfälle wurden mehrere Schritte unternommen. So verfügt die Zentrale 144 seit Januar 2025 über zusätzliche 0.5 VZÄ. In den Monaten April und Mai 2025 wurde in sämtlichen Freiburger Ambulanzdiensten ein neues Rechnungsmodell getestet. Die Testergebnisse werden derzeit ausgewertet und sollen es ermöglichen, das Modell zu konsolidieren, um eine Kostengerechtigkeit für die gesamte Bevölkerung zu erreichen.
Derzeit wird geprüft, wo das erste Rapid Responder-Projekt zur Stärkung der Rettungs- und Versorgungskette angesiedelt werden soll. Generell soll es diese Analyse ermöglichen, das Netzwerk der Akteurinnen und Akteure – Freiwillige und Fachpersonen – in der Rettungskette zu konsolidieren und zu stärken.
Eine Arbeitsgruppe, die sich spezifisch mit der Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für die deutschsprachige Bevölkerung befasst, erarbeitet einen Aktionsplan für das HFR, das FNPG und weitere Akteure des Freiburger Gesundheitswesens. Dieser Plan basiert insbesondere auf einem Analysebericht, der von einem externen Unternehmen erstellt wurde. Zu den geplanten Massnahmen gehört auch die Förderung der Zweisprachigkeit in den Gesundheitseinrichtungen.
Je nach Fortschritt der verschiedenen Projekte soll im Jahr 2026 mit der Umsetzung der meisten Massnahmen begonnen werden.