Die Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie), die auch Sucht miteinschliesst, bildet den Hauptrahmen der Prävention in der Gesundheitsversorgung.
Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) ermöglicht die Prävention in der Gesundheitsversorgung Folgendes: Erkrankungsrisiken vermindern, den Krankheitsverlauf mindern, die Lebensqualität sowie Autonomie verbessern, den Behandlungsbedarf vermindern und Kosten senken. Damit sich die Wirkung voll entfalten kann, müssen die Prävention und die Gesundheitsförderung zu einem selbstverständlichen Bestandteil jeder Behandlung werden. Um die Patientinnen und Patienten zu erreichen, ist es wichtig, die künftigen Präventionsangebote konsequent mit der Gesundheitsversorgung zu verknüpfen.
Dabei spielen die Gesundheitsfachpersonen eine zentrale Rolle. Sie können kranke Menschen oder solche mit erhöhtem Risiko begleiten und beraten, wie sie ihre Gesundheit verbessern können.
Unterstützung von Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz fördert ab 2018 in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit die Prävention in der Gesundheitsversorgung: Bis 2024 finanziert die Stiftung Projekte in den Bereichen nichtübertragbare Krankheiten, Sucht und psychische Gesundheit mit 5 Millionen Franken pro Jahr. Diese Angebote richten sich an Personen, die bereits erkrankt sind oder ein erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen. Sie fördern die Gesundheitskompetenz und erhöhen die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten.
Akteure aus Gesundheitsversorgung, Public Health und Gemeinwesen sind eingeladen, ihre Projektskizzen bei Gesundheitsförderung Schweiz einzureichen (Link).
Die Anträge werden mit den Kantonen koordiniert; für jeden Kanton wird eine Kontaktperson bestimmt (Link).
PEPra – Prävention mit Evidenz in der Praxis
Zu den Projekten, die von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt werden, gehört das Projekt PEPra – Prävention mit Evidenz in der Praxis der FMH. Mit PEPra soll gestützt auf den bereits bestehenden und erprobten, von der Ärzteschaft entwickelten Programmen und Ansätzen ein koordiniertes Gesamtpaket für Prävention mit Evidenz in der Arztpraxis (ambulante Grundversorger-Praxis) geschaffen werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten (NCD), psychischen Erkrankungen und Sucht, die durch Verhaltensänderungen positiv beeinflusst werden können.
Kernelement des Gesamtpakets sind modulare Fortbildungen für die Ärztinnen und Ärzte. Dabei kommt dem «Motivational Interview (MI)» als klientenzentriertem Beratungsansatz mit dem Ziel, intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung aufzubauen, eine zentrale Bedeutung zu. Ergänzend zu den Fortbildungen wurde eine Informationsplattform für Prävention im Praxisalltag geschaffen: www.pepra.ch. Sie soll die betroffenen Fachpersonen sowie die vor- und nachgelagerten regionalen Angebote miteinander verbinden.
Gemeinsam mit drei weiteren Kantonen beteiligt sich der Kanton Freiburg als Pilotkanton aktiv am Projekt. Das Kantonsarztamt und das Amt für Gesundheit engagieren sich gemeinsam für dieses Projekt.