Viele Faktoren dürften die Wälder des Kantons kurz- oder langfristig bedrohen. Es gibt zwei Hauptkategorien: (1) die so genannten "biotischen" Faktoren, z.B. gewisse Organismen (Insekten, Pilze, Bakterien usw.), die Schäden verursachen können und (2) die so genannten "abiotischen" Faktoren, wie stürmische Winde, Dürre, starke Schneefälle, Luftverschmutzung usw.
Das Amt für Wald und Natur ergreift in Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern, dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) (Waldschutz Schweiz ) Massnahmen zur Verhinderung und Behebung von Waldschäden. Dazu gehören Information, Beratung, Überwachung, Fällen und Entsorgung von befallenen Bäumen sowie die Gewährung von Subventionen (gemäss Weisung 1401.3 Waldschutz).
1. Biotische Gefährdungen
Je nach Kontext kann eine breite Palette von Organismen eine Bedrohung für Bäume innerhalb und ausserhalb des Waldes darstellen. Dabei kann es sich um einheimische Organismen handeln oder um exotische Organismen, die neu in der Schweiz und im Kanton Freiburg eingetroffen sind und die im Laufe der Globalisierung immer zahlreicher werden.
Im Falle einer verdächtigen Beobachtung (potenzielles Vorhandensein eines problematischen exotischen Organismus, Baum mit besonderen Symptomen usw.) wenden Sie sich an das Amt für Wald und Natur (WNA) entweder per E-Mail unter invasive@fr.ch (wenn möglich mit einem Foto Ihrer Beobachtung) oder telefonisch unter 026 305 23 43.
Auf der Website der WSL gibt es ein Diagnose-Tool für verschiedene Baumkrankheiten und Schäden (Diagnose-online). Im Folgenden werden einige wichtige Organismen für den Kanton Freiburg vorgestellt:
Dieses exotische Insekt wird von der Pflanzengesundheitsverordnung als besonders gefährlicher Schädling eingestuft und unterliegt daher der Melde- und Bekämpfungspflicht. Er parasitiert gesunde Bäume, vor allem Ahorn und Rosskastanien (sowie andere Laubhölzer), die er innerhalb weniger Jahre töten kann. (PDF : Asiatische Laubholzbockkäfer erkennen).
Der erste Befall in der Schweiz wurde 2011 im Kanton Freiburg in Brünisried festgestellt. Ein weiterer grosser Befall wurde 2014 in Marly entdeckt. Dank den vom Kanton durchgeführten Bekämpfungsmassnahmen konnten die Befälle in Brünisried Ende 2017 und in Marly Ende 2018 beseitigt werden, nach 4 Jahren Kontrollen ohne neuen Befälle gemäss den Vorgaben des BAFU (siehe dazu den Schlussbericht Brünisried und den Schlussbericht Marly). Im Kanton Freiburg sind derzeit keine Befälle bekannt, doch ist weiterhin Wachsamkeit geboten. Die Massnahmen, die nach der Entdeckung eines Befalles von Asiatischen Laubholzbockkäfer zu ergreifen sind, werden in einer kantonalen Verordnung geregelt. Im Verdachtsfall wenden Sie sich bitte an das WNA unter der oben angegebenen Adresse.
Es handelt sich um eine Krankheit der Esche, deren Erreger ein aus Asien stammender Pilz ist: Hymenoscyphus fraxineus. Die Krankheit kam 2008 in die Schweiz und ist heute im Kanton Freiburg weit verbreitet. Betroffene Eschen haben ein charakteristisches Aussehen (siehe dazu die WSL-Publikation).
Es gibt keine bewährte praktische Methode zur Bekämpfung der Krankheit. Es ist nicht möglich, ihre Ausbreitung zu stoppen. Daher ist es wichtig, Eschen zu erhalten und zu bevorzugen, die wenige oder keine Symptome aufweisen und von Natur aus eine Resistenz aufweisen. Betroffene Bäume sollten stehen gelassen werden, wenn sie keine Sturzgefahr auf eine genutzte Einrichtung darstellen (siehe praktische Hinweise).
Von den über 100 in der Schweiz vorkommenden Arten ist der Borkenkäfer (Ips typographus) der wirtschaftlich Bedeutendste. Es handelt sich um einen kleinen Käfer der Unterfamilie Scolyidae (Scolyten), der den grössten Teil seines Lebenszyklus unter der Rinde abläuft (siehe WSL-Informationen zu diesem Thema).
Der Borkenkäfer besiedelt in der Regel gestresste oder geschwächte Bäume, insbesondere Fichten. Sie neigen jedoch bei günstigen Bedingungen zu Massenvermehrungen, welche zu einer mehr oder weniger hohen Fichtensterblichkeit führen kann. Im Kanton Freiburg kam es nach dem Orkan Lothar im Jahr 1999 zu einem besonders schweren Ausbruch. Durch den Orkan umgestürzte oder geschwächte Bäume begünstigten das Umfeld der Borkenkäfer. Der heisse Sommer 2003 hat nicht geholfen, so dass sich die Situation erst im 2008 wieder normalisierte.
Bund und Kanton subventionieren Massnahmen zur Bekämpfung der Borkenkäfer. Waldbesitzer müssen sich vor der Durchführung der Arbeiten mit dem Förster in Verbindung setzen, um die phytosanitären Massnahmen festzulegen (gemäss Weisung 1401.3 Waldschutz).
2. Abiotische Gefährdungen
Viele heftige Unwetterereignisse können die Wälder schädigen. Dazu gehören stürmische Winde (z.B. Orkan Lothar), starke Schneefälle, Lawinen, Hagel, Blitze, Brände, Erdrutsche, Überschwemmungen usw. In bestimmten Fällen können Subventionen gewährt werden (siehe Weisung 1401.3 Waldschutz).
Andere Faktoren, wie Luftverschmutzung (z.B. durch Stickstoffverbindungen) oder der Klimawandel können mehr oder weniger langfristig eine Bedrohung darstellen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des BAFU.
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Kontakt zum Thema
Ansprechperson: Alain Lambert
Amt für Wald und Natur
Sektion Wald und Naturgefahren
Route du Mont Carmel 5
1762 Givisiez
Tel. 026 305 23 21
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