Der Staat Freiburg bietet seit 2013 das Förderprogramm Sport-Kunst-Ausbildung (SKA) an. Dieses Programm fördert den Nachwuchs im Sport und in der Kunst und bietet Unterstützung im schulischen Bereich sowie Coaching für Nachwuchstalente an, d. h. junge Menschen mit dem grössten Potenzial für eine erfolgreiche Karriere im Sport und in der Kunst.
Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt stetig
Die vier Freiburger Kollegien, die Handelsmittelschulen, die Fachmittelschulen und die Berufsfachschulen nehmen seit der offiziellen Einführung des SKA-Förderprogramms im Jahr 2013 daran teil. Derzeit nehmen 276 Jugendliche an den Schulen der Sekundarstufe 2 an diesem Förderprogramm teil, davon 244 im Sportbereich. Darunter sind 27 Freiburgerinnen und Freiburger, die in einem anderen Kanton studieren. Die Zahl der SKA-Schülerinnen und ‑Schüler steigt stetig an. Sie werden an jeder Schule von den Koordinatorinnen und Koordinatoren des SKA-Förderprogramms unterstützt.
Das gesamte SKA-Förderprogramm umfasst die obligatorische Schule (215), die allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe 2 (276), die Berufsbildung (42) und die ausserkantonale Schulbildung. Insgesamt werden im Rahmen des Förderprogramms etwa 533 Jugendliche betreut.
Schulische Massnahmen
Um die sportliche oder künstlerische Karriere der betreffenden Schülerinnen und Schüler zu erleichtern, kann die Schule in Absprache mit den Athletinnen, Athleten, Künstlerinnen und Künstler Anpassungen und/oder Erleichterungen des Stundenplans einführen. Sie kann eine Schülerin oder einen Schüler vollständig oder teilweise von bestimmten Fächern, für eine befristete Dauer oder ein Schuljahr, dispensieren. Jedoch müssen die Schülerinnen und Schüler mindestens 25 Unterrichtslektionen pro Woche besuchen.
Möglich sind auch Urlaube für die Vorbereitung und Teilnahme an wichtigen Sport- oder Kunstveranstaltungen, pädagogische Unterstützung bei sport- oder kunstbedingten Abwesenheiten sowie ein Angebot an Stütz- und Nachhilfekursen.
Die betreffenden Schülerinnen und Schüler können auch von einem Schulwechsel profitieren, um den Weg zum Ort, an dem sie ihre Sportart oder Kunst trainieren oder ausüben, möglichst kurz zu halten. Sie können auch den Lehrplan von einem auf zwei Schuljahre verteilen oder sogar die Abschlussprüfungen auf zwei Jahre aufteilen.
Keine «Schnellbleiche»
Bei dieser schulischen Ausbildung handelt sich jedoch keinesfalls um eine «Schnellbleiche», möchte Claude Vauthey, Direktor der FMSF, klarstellen. «Die Schule passt sich den Bedürfnissen dieser Schülerinnen und Schüler an, das Programm ist flexibel, aber die Anforderungen und Ziele bleiben gleich. Und alle Schülerinnen und Schüler legen sämtlich erforderliche Prüfungen ab. Es gibt keine Sonderrechte.»
Auswahlverfahren
Die Sicherheits-, Justiz- und Sportdirektion entscheidet aufgrund des sportlichen Niveaus über die Zulassung zum Förderprogramm. Das Konservatorium Freiburg (KF) prüft die Gesuche für die Künstlerinnen und Künstler, die mehrheitlich aus dem Konservatorium stammen. Die Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten entscheidet über die Schuldirektionen über die schulischen Massnahmen. Jedes Jahr wird eine Informationsveranstaltung für die Schülerinnen und Schüler und die Eltern organisiert. Die nächste findet am 18. November statt.
Sechs Karrieren im Rampenlicht
Nicole, Volleyballspielerin
Die 19-jährige Nicole kommt aus La Neuveville (Bern), um im nationalen Leistungszentrum für Volleyball zu trainieren. Zurzeit spielt sie in der NLA bei den PowerCats Düdingen. Zuvor besuchte sie zwei Jahre lang eine Handelsmittelschule, bevor sie an die FMSF wechselte. Im Sport 20-Stunden Training pro Woche, beste Resultate: Schweizer Meisterin U19 2024 und Vize-Schweizermeisterin U19 2025.
Loïc C. Fussballspieler
Loïc ist 18 Jahre alt. Er verbrachte zwei Jahre im SKA-Förderprogramm und gehört derzeit der Kategorie «Espoirs» an, damit er einmal pro Woche am Vormittag trainieren kann. Er ist Mitglied des Teams AFF/FFV, spielt aber auch in der 1. Mannschaft von Romont (2. Liga interregional). Im Sport 10 Stunden Training pro Woche; bestes Resultat: Meisterschaft U18.
Emeline, Balletttänzerin
Emeline ist 18 Jahre alt. Seit 3 Jahren an der FMSF im Programm SKA Kunst, im berufsvorbereitenden Studiengang des Konservatoriums Freiburg, 15 Stunden Unterricht pro Woche; hofft, eine professionelle Tanzschule zu besuchen.
Loïc G. Eishockeyspieler
Der 23-jährige Loïc G. steht derzeit bei Gottéron als Torhüter unter Profivertrag. Nachdem er sein Fachmittelschulausweis erhalten hat, absolviert er die Fachmaturität Gesundheit, wobei er das Schuljahr auf zwei Jahre aufteilt.
Juliana, Judoka
Juliana ist 18 Jahre alt. Sie absolviert das 3. Studienjahr in Sozialarbeit und gehört als Judoka im SKA-Förderprogramm der Kategorie «Espoirs» an. Sie betreibt diesen Sport seit ihrem siebten Lebensjahr, hat aber erst 2023 mit dem Wettkampf begonnen. Seit Anfang 2024 betreibt sie diesen Sport auf hohem Niveau. Sie trainiert etwa 12 Stunden pro Woche. Sie ist Teil des Judo Clubs Hara Sport Murten und des Centre Régional de Performance Romand (CRPR). Ihre grössten Erfolge sind der Titel der Freiburger Meisterin und die Teilnahme an den Schweizer Meisterschaften
Jaël, Volleyballspielerin
Jaël ist 18 Jahre alt. Sie besucht das 3. Jahr Gesundheit (3.G1) und ist SAF im Volleyball. Sie spielt seit etwa acht Jahren Volleyball und ist derzeit Mitglied des Teams Frispike. Sie trainiert etwa 16 bis 18 Stunden pro Woche. Zu ihren größten Erfolgen zählen ein Schweizer Meistertitel und ein Schweizer Vizemeistertitel.
Eine Ausbildung mit dem Label Swiss Olympic Partner School
Im vergangenen Juni haben die vier Freiburger Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz, Gambach, das Kollegium des Südens und die Fachmittelschule Freiburg von der Dachorganisation des Schweizer Sports das Label Swiss Olympic Partner School erhalten. Dieses Label, das ab 1. August 2025 zwei Jahre gültig ist, stärkt die Position und Attraktivität dieser Schulen für Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler, die Ausbildung und Spitzensport unter einen Hut bringen möchten.
Zudem stellt das Label sicher, dass die Sportbegabten das gleiche schulische Niveau wie die Klassenkameradinnen und Klassenkameraden erreichen und keine Einschränkungen bei der Wahl der schulischen oder beruflichen Anschlusslösung in Kauf nehmen müssen.
Das Label ist die Anerkennung für die konstanten Anstrengungen, den jungen Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern unseres Kantons Ausbildungsstrukturen zu bieten, die auf die Ausübung ihrer Sportart zugeschnitten sind.