3,5 Millionen in der Schweiz wohnhafte Personen fahren jedes Jahr zumindest gelegentlich Ski oder Snowboard. 62 000 von ihnen verunfallen jährlich auf den Pisten, was rund drei Verletten pro 1000 Skifahrertage entspricht. Diese Zahlen sind in den letzten Jahren insgesamt stabil geblieben, wie eine neue BFU-Analyse zeigt.
Die Mehrheit der Verletzungen ist zwar leicht, doch die Schwere der Unfälle bleibt relevant: Gut jede fünfte Person verletzt sich so schwer, dass sie mindestens einen Monat lang arbeitsunfähig ist. 6 % der Verletzten ziehen sich schwere Verletzungen zu und fallen mindestens drei Monate aus.
Das Knie als häufigste Verletzungsstelle
Die Daten zeigen, dass sich Skifahrerinnen und Skifahrer mit Abstand am häufigsten am Knie verletzen. Davor kann eine optimal eingestellte Skibindung schützen. Entscheidend ist, dass Bindung und Skischuh richtig aufeinander abgestimmt sind. Die BFU empfiehlt deshalb, die Skibindung vor jeder Saison von einer Fachperson einstellen zu lassen.
Die BFU-Skivignette bestätigt, dass die Bindung fachgerecht geprüft wurde, und dient Schneesportlerinnen und Schneesportlern als Orientierung für mehr Sicherheit.
Selbstüberschätzung und zu hohe Geschwindigkeit
Entgegen weit verbreiteter Annahmen sind Unfälle mit mehreren Beteiligten selten. Mehr als 90 % der Unfälle auf Schneesportpisten sind Selbstunfälle, häufig verursacht durch Selbstüberschätzung und eine zu hohe Geschwindigkeit.
Die BFU empfiehlt Skifahrern und Snowboarderinnen deshalb, die Geschwindigkeit anzupassen – unter Berücksichtigung des eigenen Könnens, der Pistenverhältnisse und der Frequentierung – und die FIS-Regeln einzuhalten.
Sicherere Pisten und Snowparks dank fundierter Erkenntnisse
Aus den Daten lässt sich auch ableiten, wo im Schneesport Unfälle passieren. Dieses Wissen fliesst direkt in die Unfallprävention ein. Ein Beispiel dafür ist die Fachdokumentation «Snowparks», die auf diesen Erkenntnissen basiert. Darin ist unter anderem beschrieben, wie ein Sprung gebaut werden soll, damit die Landung möglichst sanft und das Verletzungsrisiko möglichst klein ist.
Auch die Sicherheitsexperten von Seilbahnen Schweiz nutzen diese Erkenntnisse bei der Überprüfung von Pisten und Snowparks. Sie führen regelmässig Kontrollen in Skigebieten durch, wobei Mängel neu digital erfasst und dokumentiert werden. Dadurch können Skigebiete diese schnell und transparent beheben, was die Sicherheit systematisch erhöht. Skigebiete, die die festgelegten Vorgaben erfüllen, erhalten das Gütesiegel «Geprüfte Schneesportanlage».
Der Helm schützt
Die BFU empfiehlt beim Skifahren oder Snowboarden immer einen Schneesporthelm zu tragen - am besten mit einem Rotationsdämpfungssystem wie MIPS. Der Helm verhindert rund einen Drittel der Kopfverletzungen. Wenn es zu Verletzungen kommt, reduziert er die Verletzungsschwere.