Im gesamten Kanton Freiburg ist die Luftqualität deutlich besser geworden. Ausnahmen bilden die Ozon- und Ammoniakwerte, die weiterhin regelmässig zu hoch sind. Um die Konzentrationen dieser beiden Stoffe zu senken, sind zusätzliche Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene erforderlich.
Massnahmenplan Luftreinhaltung
Steht fest oder ist zu erwarten, dass schädliche oder lästige Einwirkungen von Luftverunreinigungen durch mehrere Quellen verursacht werden, verpflichtet das Bundesgesetz über den Umweltschutz die Kantone, die notwendigen Massnahmen zur Begrenzung der Schadstoffemissionen zu ergreifen und Pläne zur Sanierung von Gebieten mit übermässiger Luftverschmutzung auszuarbeiten.
Im Jahr 2007 verabschiedete der Staatsrat einen Massnahmenplan Luftreinhaltung, der die Pläne von 1993 für die Agglomeration Freiburg und von 1995 für die Agglomeration Bulle ersetzte. Nach der Erfolgskontrolle über die Umsetzung des Massnahmenplans von 2007 trat am 1. Januar 2020 ein neuer, aktualisierter Plan in Kraft.
Bilanz des Massnahmenplans
Die Bilanz im Bereich Feuerungen ist durchwachsen: Holz-Zentralheizungen unterliegen regelmässigen Kontrollen, um schädliche Emissionen zu begrenzen. Für Einzelraumfeuerungen wie Öfen und Kamine gilt dies hingegen nicht. Diese sind weit verbreitet und stellen eine bedeutende Quelle für Feinstaub dar. Das AfU wird diesem Thema künftig besondere Aufmerksamkeit schenken und die Gemeindebehörden gezielt sensibilisieren.
Die Kontrollen der auf Baustellen eingesetzten Dieselmotoren zeigen, dass der Maschinenpark insgesamt den aktuellen technischen Standards entspricht. Zudem hat das AfU 2024 mit der ersten Phase zur Erfassung von Dieselmotoren ausserhalb von Baustellen begonnen.
Im Bereich Verkehr fällt die Bilanz insgesamt positiv aus: Die Projekte für die hierarchische Gliederung des Strassennetzes zeigen auf Quartiersebene in der Regel eine gute Wirksamkeit. Ein konkretes Beispiel ist die Poyabrücke, die zu einer deutlichen Reduktion von Verkehr und Belastungen im Burgquartier der Stadt Freiburg geführt hat. Um über diese lokalen Effekte hinaus eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität auf regionaler Ebene zu erreichen, müssen Projekte zur Verkehrshierarchisierung mit einem Modalwechsel oder dem Einsatz von Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor kombiniert werden.
Die Planungsanforderungen für grosse Verkehrserzeuger werden durch den kantonalen Richtplan sowie die Detailbebauungspläne abgedeckt.
Die Massnahme zur Förderung eines schadstofffreien öffentlichen Verkehrs wird als zufriedenstellend bewertet. Der Kanton Freiburg hat 60 Millionen Franken in das Aktienkapital der TPF investiert, um die Dekarbonisierung des Fahrzeugparks voranzutreiben. Die Erneuerung der Flotte für die Agglomeration Bulle ist für 2027 vorgesehen.
Für die Landwirtschaft ist die Bilanz insgesamt eher positiv: Es wurden bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Informationen über die Reduzierung der Ammoniakemissionen von Ställen zu verbessern. Die konkreten Auswirkungen dieser Massnahme werden sich nach und nach mit dem Erwerb des erforderlichen Wissens und der Umsetzung von Projekten zur Verbesserung der Situation zeigen, was einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Weitere Massnahmen zur Reduktion der Ammoniakemissionen haben zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt, insbesondere nach der Einführung auf Bundesebene. Diese Massnahmen werden nun auch auf kantonaler Ebene umgesetzt.
Der Kanton Freiburg nimmt im Bereich der Luftreinhaltung eine Vorreiterrolle ein, insbesondere dank Massnahmen, die in anderen Bereichen wie Klima und nachhaltige Entwicklung umgesetzt werden.
Die Bilanz zeigt keine Notwendigkeit, kurzfristig einen neuen Massnahmenplan für die Luftreinhaltung zu erstellen. Es geht vielmehr darum, den bestehenden Plan konsequent umzusetzen. Anpassungen werden im Lichte der Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene und einer möglichen Revision der Grenzwerte geprüft werden müssen.