Zahlen und Fakten zu Tabak und nikotinhaltigen Produkten
Rund 24% der Freiburger Bevölkerung konsumieren Tabak. Der Anteil der Rauchenden ist bei den 15- bis 34-Jährigen am höchsten (28%). Seit 1992 schwankt der Anteil der Rauchenden im Kanton, doch langfristig ist ein rückläufiger Trend erkennbar (30% im Jahr 1992). Die jährlichen Sozialkosten werden auf 350 Millionen Franken geschätzt.
Bei den 15-jährigen Jugendlichen im Kanton Freiburg haben laut der HBSC-Studie 2022 16.1% der Mädchen und 10.9% der Jungen mindestens einmal in den letzten 30 Tagen eine herkömmliche Zigarette geraucht. Der Konsum von E-Zigaretten ist mit 21% noch weiter verbreitet. Zudem haben 21% der Jungen und 4.3% der Mädchen im gleichen Zeitraum Snus konsumiert.
Weitere Informationen zu den kantonalen Zahlen: Gesundheitsstudien.
Weitere Informationen zu den Zahlen in der Schweiz: Zigaretten & Co – Sucht Schweiz.
Neue nikotinhaltige Produkte
Neben traditionellen Tabakprodukten gewinnen neue nikotinhaltige Produkte zunehmend an Beliebtheit, insbesondere bei Jugendlichen. E-Zigaretten, Puffs, Nikotinbeutel und Snus werden oft als weniger schädlich oder als Alternativen zum herkömmlichen Rauchen wahrgenommen. Diese Produkte können jedoch zu einer schnellen Nikotinabhängigkeit führen und bergen gesundheitliche Risiken, die langfristig noch wenig erforscht sind. Ihre Attraktivität wird häufig durch süsse Aromen und ein gezieltes Marketing verstärkt, was bedeutende Herausforderungen für die Prävention darstellt.
Diese Problematik wird in der kantonalen Tabakpolitik berücksichtigt, indem solche Produkte in den rechtlichen Rahmen und in Sensibilisierungsmassnahmen integriert werden, um den Schutz von Jugendlichen gegenüber diesen neuen Konsumformen zu stärken.
Mehr zur Präventionskampagne Reden wir über Vapes: Puff – CIPRET Freiburg
Gesundheitsrisiken
Tabakkonsum erhöht das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen und bleibt die wichtigste vermeidbare Ursache für frühzeitige Todesfälle.
Schon die ersten Züge schaden der Gesundheit.
Nikotin ist die Hauptsubstanz, die zur Abhängigkeit führt. Darüber hinaus enthalten Tabakprodukte zahlreiche giftige und krebserregende Stoffe – darunter Teer, Kohlenmonoxid, Nitrosamine, Formaldehyd, Blausäure, Benzol und Cadmium –, die die Gesundheit erheblich gefährden.
Das Gesundheitsrisiko hängt stark von der Dauer des Konsums, der Konsumform und der konsumierten Menge ab.
Diese Risiken nehmen deutlich ab, sobald der Tabakkonsum beendet wird – unabhängig vom Zeitpunkt.
Möchten Sie Ihren Tabakkonsum einschätzen?
Möchten Sie ein Feedback zu Ihrem Tabakkonsum erhalten oder suchen Sie ein Online-Programm zur Rauchentwöhnung?
Auf der Website www.safezone.ch finden Sie einen Selbsttest sowie weitere Selbsthilfe-Tools zur Unterstützung beim Rauchstopp.
Entdecken Sie auch die Angebote von CIPRET Freiburg zur Rauchentwöhnung sowie das Beratungsangebot von stopsmoking.ch .
Kantonale Tabakpolitik
Der Kanton Freiburg verfolgt eine umfassende Politik zur Prävention und Regulierung des Tabakkonsums, die auf zwei Säulen beruht:
- Ein gesetzlicher Rahmen, der die Bevölkerung schützt – insbesondere durch das Verkaufsverbot von Tabak- und Nikotinprodukten an Minderjährige sowie durch Massnahmen zum Schutz vor Passivrauchen in öffentlichen Räumen.
- Das kantonale Tabakpräventionsprogramm, das Sensibilisierungs-, Ausbildungs- und Unterstützungsangebote koordiniert – in Zusammenarbeit mit Schulen und Fachpersonen.
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Verkaufsverbot an unter 18-Jährige
Im Kanton Freiburg ist der Verkauf von Tabak, Tabakerzeugnissen, elektronischen Zigaretten und gleichartigen Produkten an Personen unter 18 Jahren verboten.
Seit dem 1. Oktober 2024 ist die Abgabe aller Tabakprodukte an Personen unter 18 Jahren gemäss dem Bundesgesetz über Tabakprodukte verboten.
Als Tabakprodukte gelten Tabakprodukte zum Rauchen, zum Erhitzen, zum oralen Gebrauch und zum Schnupfen sowie pflanzliche Rauchprodukte. Tabakprodukte zum Erhitzen sind Geräte, mit dem die Emissionen eines mittels hinzugefügter Energie erhitzten tabakhaltigen Produkts inhaliert werden können, sowie Nachfüllmaterial für diese Geräte. Unter Tabakprodukt zum oralen Gebrauch ist ein tabakhaltiges Produkt zu verstehen, das mit der Mundschleimhaut in Kontakt kommt und das weder zum Rauchen noch zum Erhitzen bestimmt ist. Ein pflanzliches Rauchprodukt ist ein Produkt ohne Tabak auf der Grundlage von Pflanzen, das mittels eines Verbrennungsprozesses konsumiert wird, insbesondere Kräuterzigaretten und Hanf mit geringem THC-Gehalt.
Als elektronische Zigarette definiert ist ein Gerät, das ohne Tabak verwendet wird und mit dem die Emissionen einer mittels hinzugefügter Energie erhitzten Flüssigkeit mit oder ohne Nikotin inhaliert werden können, sowie das Nachfüllmaterial für dieses Gerät.
Als ähnliche Produkte definiert sind Produkte, die bezüglich Inhaltes oder Konsumweise mit einem Tabakprodukt oder einer elektronischen Zigarette vergleichbar sind.
Passivrauchen
Das seit 2010 geltende Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen untersagt das Rauchen in geschlossenen Räumen, die öffentlich zugänglich sind, und solchen, die mehreren Personen als Arbeitsplatz dienen. Die Einführung dieses Gesetzes führte zu einer beträchtlichen Reduktion der Passivrauchexposition und seine positiven Effekte für die öffentliche Gesundheit konnten aufgezeigt werden.
Wie die meisten anderen Kantone hat auch Freiburg beim Passivrauchen eine Gesetzgebung verabschiedet, die restriktiver ist als die auf Bundesebene.
Weitere Informationen: Informationen über den Schutz vor dem Passivrauche.
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Im Auftrag der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) gewährleistet CIPRET Freiburg derzeit die Umsetzung des vierten kantonalen Tabakpräventionsprogramms (2022‒2025). Kofinanziert durch die GSD, den nationalen Tabakpräventionsfonds und die Loterie Romande will das Programm daran anknüpfen, was im Kanton Freiburg seit dem ersten kantonalen Programm im Jahr 2009 erreicht werden konnte. Es möchte eine systematische, kohärente und nachhaltige Tabakprävention fördern.
Weitere Informationen: Kantonales Tabakpräventionsprogramm.
Kantonale Unterstützungsangebote
Der Kanton bietet verschiedene Unterstützungsangebote: persönliche Beratung, Präventionsmaterial, Tipps zur Rauchentwöhnung sowie Schulungen für Fachpersonen im Gesundheits- und Bildungsbereich.
Zugang zu Informationen und Unterstützungsangeboten im Kanton Freiburg.