Wozu Sexualaufklärung in der Schule?
- weil die Schule für die Jugendlichen eine pädagogische Funktion hat und an ihrer Erziehung beteiligt ist,
- weil die Schule ein Ort der Sozialisierung für alle Kinder und Jugendlichen ist,
- weil die Schule die Pflicht hat, die Gesundheit allgemein sowie die sexuelle Gesundheit zu fördern,
- weil die Schule ein positives Bild der Sexualität vermitteln kann, im Gegensatz zu gewissen Vorstellungen, die in den Medien vermittelt werden.
Unserer Auffassung nach müssen die Kinder und Jugendlichen ihrem Alter gemässe korrekte Informationen erhalten, um sich kritisch mit der sie umgebenden mediatisierten Umwelt auseinander setzen zu können. Sie müssen auch ihre Rechte und Pflichten im respektvollen Umgang mit dem anderen Menschen kennen. Die Sexualaufklärung basiert auf einem ganzheitlichen Konzept. Das heisst, wir behandeln die Sexualität in allen ihren Dimensionen (affektive, soziale, emotionale und biologische Dimension).
Broschüren Primar- Orientierungschulen
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Im Vorfeld der Sexualkundelektion organisieren die Schulen in der Regel einen Infoabend für die Eltern und die Lehrpersonen. Bei diesem Austausch wird der Inhalt der Sexualaufklärung präsentiert und es können Fragen gestellt werden.
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In Sondereinrichtungen und -schulen bevorzugen wir einen differenzierten und personalisierten Ansatz des Sexualkundeunterrichts. Die Lernziele werden somit individuell mit den Lehrpersonen festgelegt, je nach Bedürfnissen und Niveau der Schüler/innen, Gruppen oder Klassen. Die Ziele liegen namentlich in den Bereichen des Sexualkundeunterrichts gemäss Definition der WHO:
- Der menschliche Körper und die Entwicklung des Menschen
- Fruchtbarkeit und Fortpflanzung
- Sexualität
- Emotionen
- Beziehungen und Lebensstile
- Gesundheit und Wohlbefinden
- Sexualität und Rechte, Prävention von sexueller Gewalt
- Soziale und kulturelle Determinanten von Sexualität.
FAQ
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Die Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit (FFSG) ist ein Sektor des Kantonsarztamts. Sie ist in allen französischsprachigen Schulkreisen und Orientierungsschulen, in den meisten deutschsprachigen Schulkreisen und Orientierungsschulen sowie in den sonder- und sozialpädagogischen Klassen und Institutionen des Kantons tätig.
Die Pädagoginnen und Pädagogen verfügen über einen Titel als Fachperson sexuelle Gesundheit . Diese zweijährige Hochschulausbildung ist ein gemeinsames Angebot des Dachverbands SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ und der Universitäten Genf und Lausanne. In der Deutschschweiz empfiehlt SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ die von der Hochschule Luzern HSLU angebotenen Weiterbildungen.
Die Fachpersonen sind darin geschult, diese Themen professionell und respektvoll anzugehen. Sie bilden sich laufend weiter und nehmen auch an Supervisionen und Praxisbeurteilungen teil.
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Um die Chancengleichheit aller Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten und in Zusammenarbeit mit den Familien setzt die Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit (FFSG) auf ein Kooperationsmodell. Daher erteilen in der Schule Fachpersonen sexuelle Gesundheit sowie Lehrpersonen den Sexualkundeunterricht, als Ergänzung zur Aufklärung der Kinder und Jugendlichen durch die Eltern. Nicht alle Lehrpersonen fühlen sich wohl dabei, mit ihren Schülerinnen und Schülern über Intimität zu sprechen, und Kinder und Jugendliche äussern sich oft ungern in Gegenwart der Lehrpersonen zu diesen Themen. Den Schülerinnen und Schülern steht es frei, ob sie sich aktiv beteiligen möchten oder nicht. Die Fachpersonen stellen die von den Eltern vermittelten Werte nicht in Frage und schaffen ein Klima des Vertrauens, das frei von Urteilen ist.
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Oberstes Ziel ist es, verlässliche, sachliche, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Informationen zu vermitteln, die dem Alter und dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler entsprechen. Es geht darum, die Kinder in angemessener Weise an die körperlichen, emotionalen und zwischenmenschlichen Aspekte von Intimität und (fehlender) Sexualität heranzuführen. In einer vertrauensvollen Atmosphäre soll ein gesundes und respektvolles Verständnis dieser Themen gefördert werden.
Der Unterricht basiert auf Werten wie gegenseitigem Respekt, Einwilligung, Gleichberechtigung der Geschlechter und Diversität. Ziel ist, positive Einstellungen zur Sexualität zu vermitteln, den Respekt vor dem Anderssein zu fördern und unangemessenes Verhalten sowohl in der realen Welt (Schule, zu Hause usw.) als auch im digitalen Umfeld (Internet, soziale Netzwerke usw.) zu verhindern.
Schliesslich sensibilisiert die Sexualaufklärung die Schülerinnen und Schüler für ihre Rechte und Pflichten in Bezug auf Sexualität und Einwilligung und trägt dazu bei, Vorurteilen und Diskriminierungen vorzubeugen, insbesondere im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung.
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Indem die Schule gegenüber jungen Menschen eine pädagogische Aufgabe hat, ist sie an ihrer Ausbildung beteiligt. Gleichzeitig ist die Schule für Schülerinnen und Schüler ein Sozialisierungsraum. Dort finden verschiedene Austauschprozesse und Interaktionen statt. Daher müssen ein gesundes Zusammenleben sowie die psycho-sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Dazu zählt auch Sexualaufklärung.
Die Schule ist verpflichtet, die (sexuelle) Gesundheit zu fördern und Präventionsarbeit zu leisten. Im Übrigen ist der Unterricht Teil der kantonalen Programme zur Prävention und Gesundheitsförderung und entspricht dem Westschweizer Lehrplan (Plan d’Etudes Romand, PER) und dem Lehrplan 21.
Der Bund unterstützt die Sexualaufklärung ebenfalls: «Alle Kinder und Jugendlichen in der Schweiz haben ein Recht auf Sexualaufklärung. Der Zugang zu aktuellem Wissen und die Schulung von Kompetenzen fördern sie in ihrer gesunden Entwicklung und tragen zur Prävention von sexuellen Übergriffen und von Krankheiten bei. Sexualaufklärung bildet die Basis für die Förderung der sexuellen Gesundheit. Sie sollte im Elternhaus beginnen und zu Präventionszwecken in der Schule fortgeführt werden, um die Chancengleichheit zu gewährleisten. Sexualaufklärung findet jedoch grundsätzlich überall da statt, wo Kinder und Jugendliche leben, beispielsweise in der Kita, im Sportverein oder im Ferienlager.»
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Das verwendete Material und die Inhalte der Unterrichtseinheiten der Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit (FFSG) basieren auf den Empfehlungen von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ sowie auf schweizerischen und internationalen Referenzdokumenten, welche die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Sexualaufklärung belegen und begründen. Diese definiert sich durch einen positiven Zugang zur Sexualität, der auf den Menschenrechten basiert, der auf die Bedürfnisse und das Alter der Kinder und Jugendlichen abgestimmt ist sowie insbesondere auf die Stärkung ihrer sozialen Kompetenzen abzielt und ein harmonisches Miteinander fördert.
Die Fachpersonen sexuelle Gesundheit der FFSG müssen sich an die Vorgaben des Kantonsarztamtes (KAA) halten. Die Inhalte und das verwendete Material sind dabei stets auf den Entwicklungsstand und das Alter der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Die behandelten Themen können jedoch von Klasse zu Klasse leicht variieren, je nach Anliegen und Fragen der Schülerinnen und Schüler. Heikle und individuelle Situationen werden vor oder nach dem Unterricht mit der betroffenen Schülerin oder dem betroffenen Schüler besprochen.
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In der Sexualaufklärung werden vielfältige Themen in Zusammenhang mit Sexualität behandelt: Anatomie, Pubertät, Fortpflanzung, zwischenmenschliche Beziehungen, Einwilligung, Lebensstile, Gesundheitsförderung, Prävention von Missbrauch und sexuell übertragbaren Infektionen, Nutzung digitaler Hilfsmittel sowie emotionale und gefühlsbezogene Aspekte. Ziel ist es, den Kindern ein umfassendes und ausgewogenes Verständnis dieser Themen zu vermitteln, unter Beachtung der Menschenrechte und der geltenden Rechtsgrundlagen.
In jeder Stufe folgen die Fachpersonen einem Leitfaden mit Zielen und angestrebten Kompetenzen. Genau wie die Lehrpersonen haben aber auch sie einen gewissen Handlungsspielraum und verwenden verschiedene, im Vorfeld validierte Materialien und Tools, die leicht variieren können. Auch die Fragen und Beiträge der Schülerinnen und Schüler spielen eine wichtige Rolle im Unterricht.
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In der Regel lädt die Schule vor den Sexualkundelektionen der FFSG die Eltern der Schülerinnen und Schüler der Klassen 2H, 6H und 8H zu einem Informationsabend ein. An diesem Anlass informiert eine Fachperson sexuelle Gesundheit sie über die Inhalte jeder HarmoS-Stufe und beantwortet ihre Fragen. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler der 10H erhalten vor dem Unterricht einen Brief mit Erläuterungen.
In jeder Stufe folgen die Fachpersonen einem Leitfaden mit Zielen und angestrebten Kompetenzen, die alle Aspekte der sexuellen Gesundheit abdecken. Das sind zum Beispiel der menschliche Körper und seine Entwicklung, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung, Emotionen, Beziehungen und Lebensstile, Gesundheit und Wohlbefinden, Rechte und soziokulturelle Determinanten der Sexualität. Genau wie die Lehrpersonen haben aber auch die Fachpersonen sexuelle Gesundheit einen gewissen Handlungsspielraum und verwenden verschiedene, im Vorfeld validierte Materialien und Tools, die leicht variieren können. Auch die Fragen und Interaktionen der Schülerinnen und Schüler spielen eine wichtige Rolle im Unterricht. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, den vollständigen Inhalt der Unterrichtseinheiten an die Eltern weiterzugeben. Weitere Informationen finden Sie unter Sexualaufklärung in der Schuele. Auch die FFSG steht für weitere Auskünfte zur Verfügung.
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Alle Kinder und Jugendlichen in der Schweiz haben ein Recht auf Sexualaufklärung. Es handelt sich um ein Grundrecht, das in der Kinderrechtskonvention verankert ist. Die Schweiz hat diese 1997 ratifiziert. Das WHO-Regionalbüro für Europa und die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben 2010 die «Standards für die Sexualaufklärung in Europa» herausgegeben. Sie sind das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Fachpersonen verschiedener Bereiche (wie Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Recht usw.) und aus neun westeuropäischen Ländern, darunter auch der Schweiz.
Im Februar 2018 genehmigte der Bundesrat den Expertenbericht als Antwort auf das Postulat Regazzi. Er kann unter Sexualaufklärung (admin.ch) abgerufen werden. Der Bericht zeigt auf, dass die erwähnten Standards als internationaler Referenzrahmen breit anerkannt und wissenschaftlich fundiert sind. Der Bericht zeigt im Weiteren auf, dass die Lehrpläne für die Sexualaufklärung in der Schweiz durchwegs den anerkannten Grundlagen entsprechen.
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Kinder haben noch keine Sexualität im Sinne der geschlechtlichen Sexualität. Sie lernen und erkunden spielenderweise. Und sie entdecken die Empfindungen, die ihnen ihr Körper vermittelt. Ein Kind muss lernen, sich und seine privaten Körperteile (Intimsphäre) zu schützen sowie den Unterschied zwischen guten und schlechten Berührungen zu erkennen (Grenzen, Abgrenzung gegenüber Anderen, Respekt, Schutz vor Missbrauch).
Die Fachpersonen sexuelle Gesundheit der Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit (FFSG) berücksichtigen stets die Entwicklung der Kinder. Sie nehmen an Supervisionen und Fortbildungen teil, die von Kinderärzten, Ärztinnen und Kinderpsychiatern durchgeführt werden. Wenn im Unterricht Fragen gestellt werden, die nicht dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen, wird die Frage nicht sofort beantwortet, sondern die entsprechenden Schülerinnen und Schüler werden eingeladen, nach dem Unterricht mit der Fachperson darüber zu sprechen. Gegebenenfalls wird diese einen Besuchsbericht verfassen und mit ihren Vorgesetzten die Situation im Interesse des Kindes beurteilen. Die FFSG arbeitet mit dem gesamten Freiburger Netzwerk der Bereiche Gesundheit, Bildung, Justiz und Soziales zusammen.
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Sexualaufklärung fördert weder frühkindliche Masturbation noch sexuelle Praktiken. Es geht im Gegenteil darum, den Kindern wissenschaftlich korrekte und altersgerechte Informationen zu vermitteln, damit sie fähig werden, informierte Entscheidungen über sich selbst zu treffen.
Die Schülerinnen und Schüler werden auch nicht in eine wie auch immer geartete Gender-«Theorie» eingeführt. Sexualaufklärung ist keine Ideologie und will niemanden «bekehren». Im Gegenteil: Sexualaufklärung ist umso wichtiger, als die Schülerinnen und Schüler heute beispielsweise über die (Online-)Medien schon sehr früh Zugang zu Inhalten erhalten können, die sie möglicherweise schockieren oder zu riskanten Praktiken verleiten. Äusserungen, welche die Fachpersonen sexuelle Gesundheit bei ihren Besuchen zu hören bekommen, lassen keinen Spielraum für Naivität zu: Im Sinne der Prävention müssen diese Themen angesprochen werden, klar und offen und proaktiv. Eine gesunde Haltung zur Sexualität zu entwickeln bedeutet, sich persönlich zu entfalten sowie zu lernen, sich und andere besser einzuschätzen.
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Wissenschaftlichen Veröffentlichungen zufolge verhalten sich Jugendliche umso respektvoller gegenüber anderen und gehen weniger Risiken ein, je früher sie aufgeklärt werden. Eine ganzheitliche Sexualaufklärung hat nachweislich positive Auswirkungen auf das Wissen, die Verhaltensweisen und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Studien zeigen, dass diese Jugendlichen ihren ersten Geschlechtsverkehr später haben, weniger häufig sexuell aktiv sind und weniger Sexualpartnerinnen und -partner haben. Ausserdem verwenden sie häufiger Kondome und Verhütungsmittel. Eine erhöhte Wirksamkeit bezüglich der Prävention sexuell übertragbarer Infektionen und eine gesteigerte Nutzung von Kondomen werden besonders dann erreicht, wenn die Sexualaufklärung mit Massnahmen zur Förderung der Selbstbestimmung und Eigenverantwortung kombiniert wird.
Kinder, die über Anatomie, den eigenen Körper, Emotionen und körperliche Berührungen Bescheid wissen, können ihre Grenzen besser erkennen und setzen – ein zentraler Aspekt bei der Prävention sexueller Gewalt. Kinder hingegen, die auf ihre Fragen von ihren Eltern oder in der Schule keine Antworten erhalten, suchen diese häufig bei Gleichaltrigen oder im Internet, was mit bekannten Risiken verbunden ist. Sexualaufklärung hilft Kindern und Jugendlichen zudem dabei, sich kritisch mit digitalen Hilfsmitteln auseinanderzusetzen.
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Die von der Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit (FFSG) erteilten Kurse zur Sexualaufklärung sind fester Bestandteil der kantonalen Präventions- und Gesundheitsförderungsprogramme und entsprechen dem Westschweizer Lehrplan und dem Lehrplan 21. Die Teilnahme ist daher nicht freiwillig. Eltern können jedoch ihr(e) Kind(er) mittels eines Briefes an die Schulleitung von den entsprechenden Unterrichtseinheiten des laufenden Schuljahres dispensieren lassen.
Der Sexualkundeunterricht basiert auf Rechten und respektiert die unterschiedlichen Werte und Überzeugungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler (Toleranz, Respekt, Nichtdiskriminierung usw.). Für Jugendliche, die keinen Zugang zu einer ausreichenden Sexualaufklärung haben oder die ihre Fragen im Zusammenhang mit Intimität nirgends stellen können, gibt es Alternativen. So können sie sich in der FFSG von einer Fachperson sexuelle Gesundheit kostenlos und vertraulich beraten lassen.
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Die Leitlinien, Inhalte und neuen Lehrmittel werden nicht allein den Fachpersonen überlassen, sondern werden evaluiert, im Team besprochen und gegebenenfalls von der Leitung des Kantonsarztamtes (KAA) bestätigt. Es kann vorkommen, dass während des Unterrichts ein Missbrauch aufgedeckt wird. Das kann zu Interventionen führen, um die körperliche und psychische Unversehrtheit betroffener Kinder zu schützen.
Wie die Lehrpersonen müssen sich auch die Fachpersonen sexuelle Gesundheit an einen vorgegebenen Lehrplan und Rahmen halten. Sie haben jedoch einen gewissen Handlungsspielraum und eine gewisse Autonomie. Sie passen ihren Unterricht auch an die Fragen der Schülerinnen und Schüler an, gehen von den Vorstellungen und der Realität der Schülerinnen und Schüler aus und schaffen ein Klima des Vertrauens, das frei von Urteilen ist. Sie sorgen auch dafür, dass heiklere Fragen am Rande des Unterrichts mit der Schülerin oder dem Schüler, die/der sie gestellt hat, besprochen werden können.
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Die Sexualaufklärung ist keine Aufforderung, die eigene Geschlechtsidentität und/oder sexuelle Orientierung in Frage zu stellen. Vielmehr geht es darum, jegliche Formen der Diskriminierung aufgrund der affektiven, sexuellen oder geschlechtsspezifischen Orientierung zu bekämpfen. Somit trägt die Sexualaufklärung zur Schaffung eines inklusiven Umfelds bei, in dem sich alle Kinder akzeptiert und respektiert fühlen.
Trans-Menschen hat es schon immer gegeben, sie sind keine Modeerscheinung. Der Grund, warum möglicherweise der Eindruck entsteht, dass es immer mehr Trans*-Personen gibt, liegt darin, dass sie sich gegenüber ihrem Umfeld und der Öffentlichkeit offen äussern und zeigen und dass die Medien mehr über das Thema berichten. Trans zu sein ist weder eine Krankheit noch eine bewusste Entscheidung: Man wird nicht trans, indem man mit anderen Trans*-Personen Kontakt hat – genauso wenig, wie man homosexuell wird, weil man homosexuelle Freundinnen oder Freunde hat. Diese Art von Ängsten ist ein Zeichen dafür, dass wir weiter an unseren Vorurteilen und unserer Offenheit gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt arbeiten müssen.
Eine Trans*-Person zu sein ist auch keine psychische Erkrankung. Dennoch zeigen wissenschaftliche Studien, dass junge Trans*-Personen ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen haben. Das kann bis zu Selbstmordgedanken gehen. Diese Probleme sind jedoch nicht auf ihre Identität zurückzuführen, sondern auf äussere Faktoren wie familiäre und soziale Ablehnung, Gewalt und Diskriminierung in verschiedenen Lebensbereichen.
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Internationale Studien gehen von 1,2 bis 2,7 % betroffener Jugendlicher aus (Clark et al. 2014; Zhang et al. 2020).
In der Schweiz wurden in einer Studie 1817 junge Waadtländer Erwachsene zwei Jahre nach der obligatorischen Schulzeit befragt: Des chiffres vaudois sur la victimisation des jeunes LGBT | Unisanté . Innerhalb dieser Population bezeichneten sich 1,1 % als Transgender und 0,2 % als Personen, die ihre Geschlechtsidentität in Frage stellen.
Die Fachpersonen sexuelle Gesundheit der FFSG treffen jeden Monat Hunderte von Kindern, von denen viele selbst betroffen sein könnten oder in deren Umfeld sich eine solche Person befinden könnte.
Podcast sur l'éducation sexuelle - 2023 Reportage RTS sur l'éducation sexuelle - 2025 Bibliografie Sexualaufklärung Informationsabend zur Sexualaufklärung in den Schulen
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- Beratung sexuelle Gesundheit - Familienplanung (Dienstag und Donnerstag Nachmittag): +41 21 631 01 49
- Schwangerschaftsberatung (Montag und Donnerstag) : +41 21 631 01 59