Jean-Joseph Brodard wurde 1960 in Estavayer-le-Lac geboren, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte, bevor er in der Stadt Freiburg die obligatorische Schule absolvierte. Nach der Matura mit Griechisch und Latein am Kollegium St. Michael trat er das Jurastudium an der Universität Freiburg an, das er 1985 mit dem Lizentiat abschloss.
Danach absolvierte er verschiedene juristische Praktika, arbeitete bei der Bundesverwaltung und wurde 1991 als Gerichtsschreiber beim Bezirksgericht Saane angestellt, wo er bis 2007 tätig war.
Ab 1. Januar 2008 amtete er als Friedensrichter des Greyerzbezirks in Teilzeit. Zu dieser Zeit wurden die Friedensgerichte professionalisiert und in Gerichtskreise aufgeteilt. In dieser neuen Konfiguration und der neuen Funktion leistete Jean-Joseph Brodard gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der kantonalen Friedensgerichtsbarkeit grosse Arbeit in den Bereichen Organisation und bei der Harmonisierung der Prozessabläufe.
Jean-Joseph Brodard übte seine Richteraufgabe nah an den Rechtsuchenden aus und zeigte dabei einen ausgeprägten Sinn fürs Zuhören sowie viel Menschlichkeit und Pragmatismus. Neben seiner eigentlichen Aufgabe engagierte er sich für die Verbesserung des Kindes- und Erwachsenenschutzes im Greyerzbezirk, indem er namentlich zur Zusammenlegung der Berufsbeistandschaften beitrug. Er war zudem an den Arbeiten zur Analyse der Freiburger Gerichtsbehörden und an der anschliessenden Ausarbeitung des Vorentwurfs zur Revision des Justizgesetzes beteiligt, mit der die Rechtsgrundlage für deren Reorganisation geschaffen wurde.
Anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand dankt ihm der Justizrat herzlich für sein Engagement, seinen Einsatz und die Qualität seiner Arbeit und wünscht ihm für diesen neuen Lebensabschnitt alles Gute.