Seit 2016 ist die Nutzung des Mobiltelefons in den Freiburger Schulen während der Unterrichtszeit verboten. Es geht darum, die Klasse und den Unterricht nicht zu stören. Trotz dieses Verbots kommt es immer häufiger zu Störungen: Konflikte entstehen zu Hause oder in der Freizeit und äussern sich mehr oder weniger heftig im schulischen Umfeld. Der Missbrauch sozialer Netzwerke wirkt sich auf die Stimmung und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler aus. Schlafmangel und gestörter Schlaf beeinträchtigen die Konzentrations- und Merkfähigkeit.
Das Mobiltelefon im schulischen Kontext
Es geht nicht darum, für oder gegen das Mobiltelefon zu sein, es ist eine Realität: In der OS des Glanebezirks besitzen 98 % der Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in die OS ein Mobiltelefon. Dieses ist auch ein Hilfsmittel: Es stellt weder eine Gefahr an sich noch eine Wunderlösung dar. Es dringt jedoch wie ein «3. Pädagoge» in das Leben der Jugendlichen ein, indem es über seine ungefilterten Netze (3G/4G/5G) Zugang zu problematischen Inhalten gewährt.
Die Schule kombiniert gesichertes WiFi, pädagogische Nutzung (Recherchen, angeleitete Aktivitäten), Organisation (Mittagspause, Projekte) und Kommunikation (z. B. Teams, digitale Lernressourcen) zu einem gewinnbringenden Ganzen.
Hintergrund und Absicht des Projekts
Die im Frühling 2025 durchgeführte Umfrage hat Prioritäten aufgezeigt, die miteinander verknüpft sind: Gesundheit und Wohlbefinden, soziale Beziehungen (zwischen Gleichaltrigen und Generationen) und Zeitmanagement. Für das Schuljahr 2025/26 hat die Schule das Thema Schlaf gewählt, da dieser die Konzentration, das Gedächtnis, die Stimmung, die Körperhaltung und die Qualität der Interaktionen beeinflusst. Ziel des Projekts ist es, zu informieren, die Mechanismen des Schlafs zu verstehen, Faktoren zu identifizieren, die den Schlaf beeinflussen (Tagesablauf, Stress, Umwelt, körperliche Aktivität, Ernährung, Bildschirme usw.) und bei den Schülerinnen und Schülern eine kritische Reflexion und Haltung zu entwickeln. Es geht darum, Strategien vorzuschlagen, die ebenso einfach wie konkret sind.
Weil sich die Welt stetig verändert, bereiten wir unsere Jugendlichen darauf vor, aktiv zu werden: Sie sind das Herz des Projekts, die Schule und die Eltern sind die Partner/innen
Eine interdisziplinäre Umsetzung
Das Projekt wird vom Lehrpersonenteam jeder Klasse geleitet und bezieht mehrere Unterrichtsfächer ein: Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG), Mathematik, Informatik, Französisch, Bewegung und Sport, Musik, Gestalten und Hauswirtschaft (Wirtschaft, Arbeit, Haushalt - WAH). Jede Klasse beginnt mit einem von den Schülerinnen und Schülern geführten Schlaftagebuch. Die Daten werden in Mathematik und/oder Informatik analysiert, in Französisch diskutiert, in Natur, Mensch, Gesellschaft in den Kontext gesetzt (Funktionsweise des Schlafs, Empfehlungen), in Bewegung und Sport in Routinen umgesetzt (Atmung, Erholung, Verbindung Sport-Schlaf), in Musik vertieft (beruhigende Musik, Rhythmen) und schliesslich im bildnerischen Gestalten aufgewertet (gestalterische Arbeiten zum Thema). Und das während des gesamten Schuljahres.
Partnerschaft mit den Familien
Die Eltern werden das ganze Jahr über mit einbezogen: Regelmässige Information, einfache Hilfsmittel (Schlaftagebuch und praktischer Leitfaden), Informationen durch die Lehrpersonen. Die Zusammenarbeit von Schule und Familien ist wertvoll: Man geht gemeinsam voran, jeder in seiner Rolle, um das Wohlbefinden der Jugendlichen und ihre Lernfortschritte zu fördern.