Kantonale digitale Bildungsstrategie an den Regel- und Sonderschulen (1H‒11H)
Wie die enormen Fortschritte der künstlichen Intelligenz in jüngster Zeit gezeigt haben, ist die Digitalisierung eine echte Herausforderung für die Gesellschaft. Die deutsch- und französischsprachigen Lehrpläne berücksichtigen diese Entwicklung und integrieren die neuen Herausforderungen in den Schulunterricht.
Die Umsetzung dieses Lernens erfordert einen materiellen und organisatorischen Rahmen für die Schulen. Derzeit bestehen grosse Unterschiede hinsichtlich Ausstattung und Infrastruktur der Schulen. Um diesen Rahmen zu schaffen und der Motion 2019-GC-139 Folge zu leisten, hat der Kanton Freiburg beschlossen, eine kantonale digitale Bildungsstrategie für die obligatorische Regel- und Sonderschulen zu erarbeiten (DigiBi-Strategie).
Die DigiBi-Strategie baut auf den Zielen, Kompetenzen und Inhalten der Modullehrpläne für digitale Bildung auf. Diese berücksichtigen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die nachhaltige Entwicklung, die Gesundheit und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler. Sie umfasst die Weiterbildung der Lehrpersonen sowie pädagogische Unterstützungs- und Begleitmassnahmen im Bereich der digitalen Bildung an den obligatorischen Schulen und den sonderpädagogischen Einrichtungen. Sie regelt die Bereitstellung und Finanzierung der IT-Ausstattung in den Schulen und deren technische Unterstützung. Zur Harmonisierung des Ausstattungsniveaus der Schulen und zur Vermeidung von Verschwendung werden Ausstattungsstandards für die einzelnen Schulstufen sowie Qualitäts-, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsstandards festgelegt. Die Strategie trägt so dazu bei, die sozialen Ungleichheiten zwischen den Schülerinnen und Schülern und die digitale Kluft zwischen den Schulen des Kantons zu verringern.
Durch die digitale Bildung hat die Schule die Möglichkeit, eine Schlüsselrolle bei der Begleitung der zukünftigen Generationen zu spielen, indem sie diese dazu befähigt, die neuen Herausforderungen des technologischen Wandels zu meistern. Ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sind der Schlüssel, um einen sicheren Rahmen für die digitale Bildung zu schaffen und sicherzustellen, dass die Technologie dem Lernen zugutekommt. Die kantonale DigiBi-Strategie wurde Ende August 2023 an einer Medienkonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt und anschliessend dem Grossen Rat zur Prüfung vorgelegt.
Kantonales Konzept für die Integration von Medien und IKT in den Unterricht 2017-2021 – eine notwendige Anpassung
Medien, Bilder, Informations- und Kommunikationstechnologien (Medien und IKT)
Digitale Bildung ist in der Schweiz wie auch an den Freiburger Schulen nichts Neues. Tatsächlich ist der Unterricht in Medien, Bild-, Informations- und Kommunikationstechnologien (Medien und IKT) seit vielen Jahren fester Bestandteil des Unterrichts.
Der Kanton Freiburg hat 2017 ein kantonales Konzept für die Integration von Medien, Bildern, Informations- und Kommunikationstechnologien (Medien und IKT) in den Unterricht verabschiedet. Dieses bisher geltende Konzept ist jedoch nicht mehr zeitgemäss und vermag den aktuellen Bedürfnissen der Lehrpersonen für eine angemessene Integration der digitalen Medien in den Unterricht nicht mehr zu genügen.
Einerseits sind viele Begriffe und Perspektiven aufgrund des Aufkommens sozialer Netzwerke und der ständigen technologischen Entwicklung überholt, z. B. mit dem Aufkommen von KI-Modellen wie ChatGPT oder der verbesserten Leistung von Online-Übersetzungstools wie DeepL. Die Lerninhalte und die Ausbildung der Lehrpersonen müssen weiterentwickelt werden, insbesondere aufgrund der Neuerungen zur digitalen Bildung in den Lehrplänen.
Andererseits bietet das aktuelle Konzept für Medien und IKT den Lehrpersonen nicht genügend pädagogische Unterstützung.
Und schliesslich entspricht das Konzept für Medien und IKT nicht den Bedürfnissen im Bereich der Sonderpädagogik, für welche die Digitalisierung spezifische Lösungen anbieten kann.[1] Für Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung oder mit besonderem Bildungsbedarf werden heute zahlreiche digitale Ressourcen und Hilfsmittel entwickelt. Ihre praktische Anwendung und Implementierung erfordert besondere Fähigkeiten.
Die DigiBi-Strategie berücksichtigt den Bedarf nach einer Aktualisierung des Konzepts für Medien und IKT.
[1] Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik Sonderschulunterricht ICT als Fördermittel (szh.ch)
Dokumentation IKT
Harmonisierung der Schulverwaltungs-Informationssysteme des Kantons Freiburg (Projekt HAE)
Der Umfang, die Ziele und die Finanzierung des Projekts HAE sind in der Botschaft 2011-289 zu finden. Dieses Projekt strebt eine Vereinheitlichung der Informationssysteme (wozu auch die EDV-Systeme gehören) in den Schulen des Kantons Freiburg an, damit diese als kohärentes Gesamtsystem funktionieren. Im Projektumfang eingeschlossen sind administrative Belange, ohne die pädagogischen Aspekte der Schulen zu tangieren.
Ziele
1. Die Schulverwaltungslösungen einrichten, ersetzen und/oder nachhaltig verstärken.
2. Gemeinsame Bezugssysteme einrichten (zentrale Datenbank). Diese sollen als Grundlage dienen für:
- Eine verbesserte Steuerung des Bildungssystems und dessen ständige Weiterentwicklung.
- Die Verbesserung und Sicherung der administrativen Begleitung der Schülerinnen und Schüler.
- Eine bessere Unterstützung der Lehrpersonen und der in der Verwaltung tätigen Personen.
- Eine optimale Nutzung und gerechte Verteilung der Ressourcen.
3. Die Verwaltungslösungen der Schulen mit den Bezugssystemen vernetzen, um dafür zu sorgen, dass diese mit aktuellen und konsistenten Daten versorgt werden.
4. Querschnittlösungen einrichten, um den administrativen Aufwand zu verringern und für eine bessere Übersicht zu sorgen; Voraussetzung hierfür sind die Bezugsysteme.
5. Eine Basisarchitektur und Grundinfrastruktur aufbauen, womit die künftige Entwicklung des E-Governments ermöglicht werden soll.
6. Die Anforderungen an die Modernisierung der Erhebungen im Bildungsbereich erfüllen, wie sie sich aus den entsprechenden Projekten des Bundesamts für Statistik (BFS) und des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ergeben.
Damit diese Ziele erreicht werden können, braucht es einen Paradigmenwechsel im Schulwesen, d. h. es muss von einer auf den Schulbetrieb orientierten Sichtweise zu einer globalen Betrachtung des kantonalen Bildungssystems gewechselt werden, um für dessen Kohärenz und Fortbestand zu sorgen. Zur leichteren Umsetzung und Erreichung der Ziele wurde das Projekt in drei Teilprojekte unterteilt. Der Bericht 2015-DICS-66 zum ersten Programmteil ist 2015 erschienen.
Projektumfang
Der Umfang des Projekts schliesst die obligatorischen Schulen und die Schulen der Sekundarstufe 2, die der Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten (BKAD), der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion (VWBD) oder der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) unterstellt sind, sowie die Pädagogische Hochschule Freiburg (HEP-PH Freiburg) und die Musikschule des Konservatoriums (KF) ein. Das Projekt umfasst ebenfalls Unterstützungsmassnahmen des Amts für Sonderpädagogik (SoA), des Amts für französischsprachigen obligatorischen Unterricht (SEnOF) und des Amts für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht (DOA), die Leistungen des Amts für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA) und des Jugendamtes (JA). Insgesamt werden über 5000 Anwenderinnen und Anwender davon betroffen sein.
Steuerungsausschuss
Der Steuerungsausschuss des Projekts HAE besteht aus zwanzig Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Ämter des Staates Freiburg sowie aus Fachpersonen aus dem Bereich der Informatik. Der Steuerungsausschuss wirkt mit bei der Festlegung des Projekts, d.h. der Überprüfung der Umsetzung der definierten Anforderungen, in dem die Ziele, Fristen und das Budget bestimmt werden, sowie beim Abschluss des Projekts, d.h. der Abnahme der Deliverables. Die Mitglieder des Steuerungsausschusses sorgen für die Bekanntmachung des Projekts und vertreten dieses gegenüber Dritten.