Kantonales Konzept für die Integration von Medien und IKT in den Unterricht 2017-2021
Der Kanton Freiburg ist sich seit langem bewusst, wie wichtig die neuen Technologien für den Unterricht sind. Dank einer Motion aus dem Grossen Rat wurde in den 2000-er Jahren eine erste Strategie zur Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien in den Freiburger Schulen erarbeitet. 2001 wurde die Fachstelle fri-tic gegründet, dank der über 140 in den kantonalen Schulen tätige IKT-Ansprechpersonen sowie Ausbildnerinnen und Ausbildner für Lehrpersonen im Bereich IKT ausgebildet werden konnten.
In den über 15 Jahren, die seither vergangen sind, haben sich die Informations- und Kommunikationstechnologien stark entwickelt: Aus den IKT wurden Medien und IKT. Denn durch die zunehmende Verbreitung der sozialen Medien werden junge Menschen tagtäglich mit Informationen überflutet. Aber sind sie wirklich fähig, diese sinnvoll zu nutzen? Und sind die Lehrpersonen genügend gut gerüstet, um mit dieser Informationsflut und die damit verbundenen Konsequenzen umzugehen? Wie sieht es mit der Schule selber aus? Stellt sie genügend digitale Lernmittel zur Verfügung, wie dies in den Lehrplänen vorgesehen ist? Bietet sie allen Schülerinnen und Schülern des Kantons angemessene Bedingungen, um sich die nötigen Kenntnisse in diesem Bereich anzueignen, der ihren Alltag so stark bestimmt? Welche Präventions- und Interventionsmassnahmen können ergriffen werden, um die mit der Nutzung von Medien und IKT verbundenen Gefahren zu bewältigen?
Auf all diese Fragen will das Konzept für Medien und IKT Lösungen anbieten.
Das kantonale Konzept definiert neun Hauptziele, die bis 2021 umgesetzt werden sollen. Die vier Hauptbereiche lauten wie folgt:
- Personelle Ressourcen, Aus- und Weiterbildung
- Pädagogische Ressourcen und Anwendungen (Software)
- Materielle und technische Ressourcen
- Prävention und Intervention
Dokumentation IKT
Harmonisierung der Schulverwaltungs-Informationssysteme des Kantons Freiburg (Projekt HAE)
Der Umfang, die Ziele und die Finanzierung des Projekts HAE sind in der Botschaft 2011-289 zu finden. Dieses Projekt strebt eine Vereinheitlichung der Informationssysteme (wozu auch die EDV-Systeme gehören) in den Schulen des Kantons Freiburg an, damit diese als kohärentes Gesamtsystem funktionieren. Im Projektumfang eingeschlossen sind administrative Belange, ohne die pädagogischen Aspekte der Schulen zu tangieren.
Ziele
1. Die Schulverwaltungslösungen einrichten, ersetzen und/oder nachhaltig verstärken.
2. Gemeinsame Bezugssysteme einrichten (zentrale Datenbank). Diese sollen als Grundlage dienen für:
- Eine verbesserte Steuerung des Bildungssystems und dessen ständige Weiterentwicklung.
- Die Verbesserung und Sicherung der administrativen Begleitung der Schülerinnen und Schüler.
- Eine bessere Unterstützung der Lehrpersonen und der in der Verwaltung tätigen Personen.
- Eine optimale Nutzung und gerechte Verteilung der Ressourcen.
3. Die Verwaltungslösungen der Schulen mit den Bezugssystemen vernetzen, um dafür zu sorgen, dass diese mit aktuellen und konsistenten Daten versorgt werden.
4. Querschnittlösungen einrichten, um den administrativen Aufwand zu verringern und für eine bessere Übersicht zu sorgen; Voraussetzung hierfür sind die Bezugsysteme.
5. Eine Basisarchitektur und Grundinfrastruktur aufbauen, womit die künftige Entwicklung des E-Governments ermöglicht werden soll.
6. Die Anforderungen an die Modernisierung der Erhebungen im Bildungsbereich erfüllen, wie sie sich aus den entsprechenden Projekten des Bundesamts für Statistik (BFS) und des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ergeben.
Damit diese Ziele erreicht werden können, braucht es einen Paradigmenwechsel im Schulwesen, d. h. es muss von einer auf den Schulbetrieb orientierten Sichtweise zu einer globalen Betrachtung des kantonalen Bildungssystems gewechselt werden, um für dessen Kohärenz und Fortbestand zu sorgen. Zur leichteren Umsetzung und Erreichung der Ziele wurde das Projekt in drei Teilprojekte unterteilt. Der Bericht 2015-DICS-66 zum ersten Programmteil ist 2015 erschienen.
Projektumfang
Der Umfang des Projekts schliesst die obligatorischen Schulen und die Schulen der Sekundarstufe 2, die der Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten (BKAD), der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion (VWBD) oder der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) unterstellt sind, sowie die Pädagogische Hochschule Freiburg (HEP-PH Freiburg) und die Musikschule des Konservatoriums (KF) ein. Das Projekt umfasst ebenfalls Unterstützungsmassnahmen des Amts für Sonderpädagogik (SoA), des Amts für französischsprachigen obligatorischen Unterricht (SEnOF) und des Amts für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht (DOA), die Leistungen des Amts für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA) und des Jugendamtes (JA). Insgesamt werden über 5000 Anwenderinnen und Anwender davon betroffen sein.
Steuerungsausschuss
Der Steuerungsausschuss des Projekts HAE besteht aus zwanzig Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Ämter des Staates Freiburg sowie aus Fachpersonen aus dem Bereich der Informatik. Der Steuerungsausschuss wirkt mit bei der Festlegung des Projekts, d.h. der Überprüfung der Umsetzung der definierten Anforderungen, in dem die Ziele, Fristen und das Budget bestimmt werden, sowie beim Abschluss des Projekts, d.h. der Abnahme der Deliverables. Die Mitglieder des Steuerungsausschusses sorgen für die Bekanntmachung des Projekts und vertreten dieses gegenüber Dritten.