Rückgang des Anteils an Einfamilienhäusern, Zunahme der Mehrfamilienhäuser
Knapp drei Viertel der in den Jahren 2000 bis 2010 errichteten Wohnbauten (73,9%) waren Einfamilienhäuser. In diesem Zeitraum gab es durchschnittlich 1144 neue Gebäude mit Wohnnutzung pro Jahr. In den Jahren 2021 bis 2024 fiel der Jahresdurchschnitt auf 626 Gebäude mit Wohnnutzung und der Anteil an Einfamilienhäuser sank auf 41,2%. Dieser Rückgang erklärt weitgehend die Abnahme des gesamten Nettoproduktionsvolumens von Gebäuden mit Wohnnutzung. Im Gegenzug ist der Anteil der Mehrfamilienhäuser an der Nettoproduktion von Neubauten von 24,6% in den Jahren 2000 bis 2010 auf 57,8% in den Jahren 2021 bis 2024 angestiegen. Die Wende trat 2017 ein, als die Produktion von Mehrfamilienhäusern (444 Einheiten) erstmals die von Einfamilienhäusern (363 Einheiten) übertraf. Seither stellen Mehrfamilienhäuser systematisch die Mehrheit der neuen Wohnungsbauten dar.
Anteil Einfamilienhäuser in den Neubauten mit Wohnnutzung im Kanton Freiburg, Durchschnitt von 2021 bis 2024
Netto-Gebäudeproduktion nach Kategorie von 2000 bis 2024
Saane- und Greyerzbezirk führend in der Wohnungsproduktion
Seit 2011 wird die Wohnungsproduktion im Kanton Freiburg vor allem vom Saane- und vom Greyerzbezirk angeführt, die zusammen fast die Hälfte der neuen Wohnungen stellen (47,4% im Jahresmittel 2011-2024). In diesen beiden Bezirken schwankt die Produktion jedoch von Jahr zu Jahr erheblich und erreicht punktuell Spitzenwerte in den städtischen Zentren (Freiburg und Bulle).Der Broye- und der Seebezirk befinden sich im Mittelfeld: Ihr Beitrag ist weitgehend stabil, er beträgt 10 bis 14% der gesamten Produktion im Kanton. Der Sense- und der Glanebezirk leisten einen bescheideneren Beitrag, aber mit punktuellen Ausreissern nach oben. Der Vivisbachbezirk ist in der Regel der Bezirk mit der schwächsten Produktion, obwohl er jüngst etwas zugelegt hat.Auf Gemeindeebene dominierten lange Zeit die Städte Freiburg und Bulle, die sich zwischen 2011 und 2019 gegenseitig an der Spitze der Wohnungsproduktion ablösten. Seither tauchen vereinzelt auch andere mittelgrosse Gemeinden auf: 2022 die Gemeinden Marly (369 neue Wohnungen) und Châtel-Saint-Denis (239 Wohnungen), sowie 2023 und 2024 Estavayer (185 und 179 Wohnungen). Diese Entwicklung zeigt, dass ein gewisser Ausgleich zwischen den beiden städtischen Zentren und den stadtnahen Gemeinden stattfindet, die einen zunehmenden Beitrag leisten.
Nettowohnungsproduktion nach Bezirken von 2011 bis 2024
Zonen mit hoher Wohnungsdichte zwischen 2000 und 2024 verdoppelt
Nach den Ergebnissen der letzten Gebäude- und Wohnungsstatistik zählte der Kanton Freiburg Ende 2024 insgesamt 168'373 Wohnungen, was einem Anstieg von 59,6% gegenüber 2000 (105'511 Einheiten) entspricht.Die kartografischen Analysen zeigen einen deutlichen Anstieg der Dichte in den städtischen Zentren. In der Gemeinde Freiburg, genauer gesagt in den Quartieren Perolles und Plätze, ist die Wohnungsdichte im Kanton am höchsten. Im Jahr 2000 zählten die beiden Quartiere 3555 Wohnungen pro Quadratkilometer. Im Jahr 2024 ist die Dichte auf der gleichen Fläche um 24,5% auf 4425 Wohnungen angestiegen. Der Anteil an dicht besiedelten Gebieten im Kanton (mehr als 300 Wohnungen pro Quadratkilometer) hat um 74,6% zugenommen. Im Jahr 2000 waren es 67 und im Jahr 2024 bereits 117. Diese Gebiete konzentrieren sich hauptsächlich auf die Gemeinden Freiburg, Bulle, Villars-sur-Glâne, Marly, Düdingen, Murten, Châtel-Saint-Denis und Estavayer. Eine etwas weniger starke Verdichtung (130-300 Wohnungen/km2) ist auch in den Dorfzentren entlang der Verkehrsachsen Freiburg-Romont und Freiburg-Bulle zu beobachten. An den Ufern des Murten- und des Neuenburgersees wird, ausser in Estavayer und Murten, etwas weniger dicht gebaut (80-130 Wohnungen/km2). Allgemein zeigt die Entwicklung des Wohnungsbestands seit 2000, dass die Verdichtung vor allem in den Stadtzentren stattfindet, während sie im ländlichen Raum schwach bleibt.
Wohnungsbestand im Kanton Freiburg 2024
Netto-Wohnungsproduktion zwischen 2000 und 2024