Die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) hat dem Amt für Gesundheit (GesA) und dem Kantonsarztamt (KAA) die Ausarbeitung eines kantonalen Alkoholaktionsplans (KAAP) anvertraut. Der KAAP wurde von beiden Ämtern gemeinsam erarbeitet und hat den Anspruch, die Aspekte der Prävention problematischen Alkoholkonsums und die Aspekte der Betreuung Suchtkranker abzudecken. Der KAAP wurde durch den Staatsrat im November 2018 genehmigt und im Juni 2021 von 2022 bis 2023 verlängert.
Die Erarbeitung des KAAP basiert auf einem umfassenden partizipativen Vorgehen. Verschiedene Partnerinnen und Partner waren sowohl auf strategischer als auch auf operationeller Ebene in das Projekt involviert.
Vision des KAAP
Die Freiburger Gesellschaft ist sich bewusst, dass Alkohol eine Gefahr für die Gesundheit und die Lebensqualität der Einzelnen und ihres Umfelds birgt und dass er sich negativ auf die Gesellschaft als Ganzes auswirken kann. Sie verhält sich solidarisch mit Personen, die Alkohol gegenüber besonders empfindlich sind und unterstützt die Massnahmen zur Senkung des problematischen Konsums und der Sucht.
Wirkungsziele KAAP
Die Wirkungsziele entsprechen den angestrebten Langzeitauswirkungen auf Gesellschaftsebene. Der KAAP legt für den Kanton Freiburg sieben Wirkungsziele fest:
- Der Anteil an rauschtrinkenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen geht zurück.
- Der Anteil an Jugendlichen unter 16 Jahren (gegorene Getränke) und unter 18 Jahren (gebrannte Wasser), die sich selbst alkoholische Getränke kaufen (Kiosk, Supermarkt, öffentliche Veranstaltungen), geht zurück.
- Der Anteil an chronisch Konsumierenden ab 50 geht zurück.
- Der Zugang zu Betreuungsangeboten wird optimiert.
- Der Zugang zum bestehenden Präventionsangebot im Kanton Freiburg wird optimiert.
- Die im Alkoholbereich tätigen Partnerinnen und Partner (Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression/Marktregulierung) setzen den KAAP um. Dabei koordinieren sie ihr Handeln so, dass verfügbare Ressourcen effizient genutzt und Synergien ausgeschöpft werden.
- Die Bevölkerung, politischen Kreise sowie Vertretenden von öffentlichen Einrichtungen, temporären Veranstaltungen und Geschäften des Kantons Freiburg kennen die negativen Auswirkungen von problematischem Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit auf Gesundheit, Berufsleben und Lebensqualität der Betroffenen.
Massnahmen des KAAP
Die 18 Massnahmen des KAAP verteilen sich auf vier Handlungsfelder: Interventionen bei spezifischen Zielgruppen, Massnahmen im Handlungsfeld «Verhältnisprävention», die auf die Beeinflussung des Lebenskontextes abzielen, Koordination und Zusammenarbeit sowie Informations- und Kommunikationsmassnahmen.
Diese Massnahmen verstärken einen Kernsockel von Aktionen, Interventionen und Massnahmen, die im Kanton Freiburg bereits durchgeführt werden. Im Rahmen der Ausarbeitung des KAAP 2018-2023 wurde analysiert, inwiefern die Aktionen, Interventionen und Massnahmen zur Erreichung der Ziele beigetragen haben. Die Ergebnisse dieser Analyse können dem Dokument «KAAP Kantonaler Alkoholaktionsplan 2018-2021 - Anhänge (auf Französisch)» entnommen werden.
Einige Massnahmen des KAAP: