Das Projekt «Matu2027» ist bewusst partizipativ ausgerichtet und soll die Weiterentwicklung der einzelnen Schulen stärken. Es lässt sich in drei Phasen unterschieden.
Impulsbericht
In der ersten Projektphase haben rund 40 Lehrpersonen aus allen Fachbereichen und Gymnasien des Kantons in verschiedenen Arbeitsgruppen gearbeitet. Ihre Aufgabe bestand darin, mit Blick auf die Projektziele die Unterrichtspraxis kritisch zu prüfen und neue Ideen zu sammeln und zu bewerten. Entstanden ist ein Impulsbericht, der die Leitgedanken und die Stossrichtung der künftigen Freiburger Maturität enthält. Der Bericht bietet innovative pädagogische Ansätze, theoretische Konzepte und Beispiele, wie die vorgeschlagenen Ideen in die Praxis umgesetzt werden können. Er dient damit als Grundlage und Inspiration sowohl für die weiteren Projektarbeiten auf kantonaler Ebene als auch für die Planung der Projektumsetzung in den Schulen.
Erste Eckwerte für die Weiterentwicklung der Freiburger Gymnasien
In der bisherigen Projektarbeit wurde die Generierung von Ideen gewichtet, aber auch die Bedeutung von handlungsleitenden Rahmensetzungen erkannt. So beinhaltet der Impulsbericht auch Eckwerte, die für die Weiterarbeit den Rahmen abstecken und die Gestaltungsfreiräume für schulspezifische Neuerungen benennen. Die Eckwerte werden im weiteren Projektfortgang erweitert und möglicherweise auch modifiziert. Zu den wichtigsten Eckwerten zählen die Stärkung der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler, die Entwicklung und schrittweise Einführung neuer Lehr- und Lernformate wie Blockunterricht, Seminare oder modulare Angebote sowie eine dafür passende Bewertungspraxis. Diese Formate sollen den fach- und lektionengebundenen Unterricht ergänzen. Überfachliche Themen wie z.B. Nachhaltige Entwicklung, Politische Bildung, Digitalität und – für Freiburg besonders wichtig – die Zweisprachigkeit sollen (noch) stärker gewichtet werden. Alle Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sollen konsequent an Aktivitäten in der Partnersprache teilnehmen, und sich bewusst für das Gemeinwohl engagieren.
Weitere Projektschritte
Mit der Publikation des Impulsberichts beginnt nun die zweite Projektphase (Schuljahr 2025/26), die weitere Klärungen und Konkretisierungen umfasst. Auf kantonaler Ebene werden in Arbeitsgruppen Fragen und Voraussetzungen insbesondere bezüglich Stundentafel, Schwerpunktfächer und kantonale Lehrpläne geklärt. Die konkreten Vorschläge zur Stundentafel und den Schwerpunktfächern werden im Herbst 2025 im Rahmen der offiziellen Vernehmlassung im Bildungsbereich zur Stellungnahme vorgelegt. In den Kollegien kann dank dem reichhaltigen Impulsbericht die Reflexion über schuleigene Umsetzungen der Projektziele von Matu2027 beginnen.
In der dritten Projektphase (Beginn Schuljahr 2026/27) werden Pilotprojekte umgesetzt. In dieser Phase wird auch das angepasste Reglement über die Gymnasialausbildung der Öffentlichkeit zur Stellungnahme unterbreitet. Die ersten Klassen werden mit dem Schuljahr 2027/28 nach den neuen Lehrplänen und Vorgaben unterrichtet.
Projekt Matu2027
Im Projekt «Matu2027» geht es darum, die revidierten Vorgaben der Maturitätsanerkennungsverordnung (MAV) und des Maturitätsanerkennungsreglements (MAR) sowie des überarbeiteten Rahmenlehrplans (RLP) auf kantonaler Ebene umzusetzen und zu konkretisieren. Die eidgenössischen und interkantonalen Vorgaben stellen eine willkommene Gelegenheit dar, die gymnasiale Bildung grundsätzlich zu überdenken und angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen zu überprüfen. Diese Chance nutzt der Kanton Freiburg, indem er mit dem Projekt «Matu2027» die gymnasiale Bildung prägnant und zukunftsgerichtet profilieren will: So soll es die Zweisprachigkeit und die überfachlichen Kompetenzen stärken sowie Lehr- und Lernformate, die dies unterstützen – neben dem klassischen Fachunterricht.
Die Projektübersicht ist unter «Kantonales Projekt Matu2027» abgelegt.