Lehrplan 21
Die Lehrpersonen 1H‒11H orientieren ihren Unterricht am gleichen (LP 21). Er bildet die Grundlage für den Unterricht und gibt vor, welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit erreichen sollen. Mit dem LP 21 wird den veränderten Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft Rechnung getragen. Unterrichtsinhalte werden zur Bewältigung konkreter Herausforderungen gelernt. Aus diesem Grund wird der Fokus stärker auf das Können der Schülerinnen und Schüler gerichtet. Der LP 21 unterstützt sie, systematisch Kompetenzen aufzubauen, um ihr Wissen und Können in neuen Situationen anzuwenden.
Weiterbildung zur Umsetzung
Die Umsetzung des LP 21 wurde durch das Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht (DOA) gesteuert und begleitet. Alle Schulen haben sich in schulinternen Weiterbildungen (SchiLw) mit den «Grundlagen des LP 21», «Beurteilung und Kompetenz erleben», «Formatives Feedback und adaptive Unterstützung» sowie «Differenzierung und Lernaufgaben» auseinandergesetzt. Zusätzlich bestand ein breites Angebot an fachspezifischer Weiterbildung. Ende Schuljahr 2022/23 wurde die Implementierung des LP 21 abgeschlossen und an der pädagogischen Tagung vom 1. Mai 2023 gewürdigt. Unter dem Motto «Lehrplan 21 – live» öffneten die Schulen ihre Türen. Es entstanden Videos mit Beiträgen von Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen, die eindrücklich aufzeigen, wie zentrale Anliegen des LP 21 umgesetzt und gelebt werden. Die Videos können hier aufgerufen werden.
LP 21 in Deutschfreiburg: weitere Dokumente
- Einführung und Umsetzung in Deutschfreiburg
- Stundentafel 1H–11H für den deutschsprachigen obligatorischen Unterricht im Kanton Freiburg
Evaluation zur Implementierung des Lehrplan 21
Die Implementierung des LP 21 wurde durch das DOA breit evaluiert. Verschiedene Beteiligte wurden zur Einführung des LP 21 befragt. Dabei entstanden sechs Teilberichte und ein zusammenfassender Bericht. Diese können an der entsprechenden Stelle heruntergeladen werden.
Wesentliche Erkenntnisse der Evaluation sind:
- Die schulinternen Weiterbildungen (SchiLw) wurden als gut geplant und erfolgreich durchgeführt bewertet. Die Schwerpunkte und Zielsetzungen wurden als wichtig erachtet. Die Teilnehmenden waren mit den SchiLw-Veranstaltungen sehr zufrieden.
- Das fachspezifische Weiterbildungsangebot der HEP ǀ PH FR wurde ausgeweitet und es kam während der Implementierungsphase zu deutlich mehr Kursanmeldungen. Die Zielsetzungen wurden mehrheitlich erreicht und der Besuch von Weiterbildungen führte zur Erweiterung von berufsbezogenen Kompetenzen. Insgesamt war die Zufriedenheit der Kursbesuchenden gross.
- Die Befragung der Elternratsvertretungen zur Einführung des LP 21 zeigt, dass es für Eltern schwierig ist, vertiefte Einblicke in das schulische Geschehen gewinnen zu können. Grundsätzlich interessieren sie sich für das schulischen Geschehen und die Weiterentwicklung der Schule. Aus diesem Grund lohnt es sich, die Zusammenarbeit und den Austausch zu verstärken.
- Schulinspektorinnen und Schulinspektoren erlebten die Implementierungsphase als intensiv, aber sehr bereichernd. Sie sind mit dem Erreichten zufrieden und heben besonders die sorgfältige Projektplanung und -steuerung hervor, die auch für zukünftigen Projekten eine zentrale Gelingensbedingung darstellt.
- Aus der Perspektive der Schuldirektionen ist die Implementierung grossmehrheitlich gut verlaufen. Gleichzeitig wurde sie als Chance zur Weiterentwicklung des Unterrichts und der Schulqualität im Allgemeinen genutzt.
- Lehrpersonen sehen sich grossmehrheitlich in der Lage, den LP 21 zu verstehen und darauf abgestützt kompetenzorientierten Unterricht zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Insgesamt zeigen die Ergebnisse im Vergleich der beiden Befragungszeitpunkte 2017 und 2023 eine signifikant positive Entwicklung. Die Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler liegen durchschnittlich tiefer als die vergleichbaren Werte aus der Befragung der Lehrpersonen
Erfolgreiche Umsetzung
Insgesamt weisen die Ergebnisse aus der Evaluation auf eine erfolgreiche Umsetzung des Implementierungsprozesses hin. Mit der Einführung des LP 21 wurde der Fokus der Schulentwicklung über mehrere Jahre auf kompetenzorientierten Unterricht gelegt. Es kann festgestellt werden, dass der LP 21 sowie die damit verbundene Kompetenzorientierung nun gut verankert sind. Der Implementierungsprozess erhält grossmehrheitlich sehr positive Rückmeldungen und hat einen zusätzlichen Schub an Unterrichtsentwicklung an den Deutschfreiburger Schulen bewirkt.
Massnahmenplanung
Die Evaluation hat Stärken und vereinzelt Entwicklungsbedarf sichtbar gemacht. Daraus abgeleitete Empfehlungen bilden die Grundlage für die Planung von Massnahmen. Die Umsetzung der beschlossenen Massnahmen erfolgt schrittweise ab Schuljahr 2025/26.
Drei Kategorien von Massnahmen wurden definiert:
- Eine Fokusmassnahme für alle Schulen
- Schulspezifische Massnahmen für bedarfsorientierte Entwicklungsschwerpunkte der Einzelschulen
- Übrige Massnahmen wie Elterninformationen, Weiterbildung und unterstützende Materialien
Fokusmassnahme
Das «Einholen von Feedback zur Unterrichtsqualität bei Schülerinnen und Schülern» ist die Massnahme, die alle Schulen 1H‒11H in den nächsten Jahren umsetzen. Das systematische Einholen von Rückmeldungen zum eigenen Unterricht ist eine wirksame Grundlage zur Unterrichtsentwicklung.
Schulspezifische Massnahmen
Die Schulen entscheiden auf Grund der eigenen Ergebnisse, welche Massnahmen im Bereich des guten, kompetenzorientierten Unterrichts sie in den kommenden Jahren umsetzen.
Übrige Massnahmen
Die Eltern werden ein- bis zweimal jährlich mit dem Schreiben «DOA-ElternNews» per Klapp durch die Schuldirektion über zentrale Themen informiert.
Für Lehrpersonen werden bedarfsorientiert Weiterbildungen und unterstützende Materialien angeboten.
Ausblick
Die kontinuierliche Weiterentwicklung des guten, kompetenzorientierten Unterrichts bleibt das zentrale Anliegen innerhalb des DOA. Aktuell wird das Qualitätsmanagement gemeinsam mit den Schuldirektionen weiterentwickelt und ab Schuljahr 2026/27 systematisch umgesetzt.
Teilberichte zur Evaluation
- Befragung zu SchiLw-Modulen Der Teilbericht fasst die Ergebnisse der Befragung der Schuldirektionen zu den schulinternen Weiterbildungen (SchiLw) zusammen
- Datenanalyse zu fachspezifischen Weiterbildungen der HEP ǀ PH FR Der Teilbericht gibt Auskunft über die Anzahl der Kursbesuche während der Einführung und die Zufriedenheit der Teilnehmenden.
- Befragung Elternratsvertretungen und S&E Der Teilbericht zeigt die Perspektive von Elternvertretungen auf den Implementierungsprozess.
- Interview mit der Schulinspektorin und den Schulinspektoren Der Teilbericht zeigt den Blick der Schulinspektorinnen und Schulinspektoren auf den Implementierungsprozess (Errungenschaften, Herausforderungen, Gelingensbedingungen…).
- Befragung der Schuldirektionen Der Teilbericht zeigt auf, wie die Schuldirektionen an ihrer Schule die Umsetzung der Implementierung sowie das Begleitangebot erlebt haben.
- Befragung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrpersonen Der Teilbericht stellt die Ergebnisse der Befragung aller Lehrpersonen vor und nach der Einführung des LP 21 dar. Zusätzlich wurden alle Schülerinnen und Schüler ab der 7H zu ausgewählten Aspekten befragt.