Lehrplan 21: Modul Medien und Informatik
Im Lehrplan 21 dienen Modullehrpläne dazu, fächerübergreifende Aufgaben der Schule zu beschreiben und für einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau von Kompetenzen zu gewährleisten. Der Modullehrplan Medien und Informatik umfasst die Kompetenzbereiche Medien und Informatik sowie die Kompetenzen zur Anwendung der Informations- und Kommunikationstechnologien (Anwendungskompetenzen).
Damit die Schülerinnen und Schüler diese Kompetenzen aufbauen können, müssen die Schulen über eine entsprechende Ausrüstung und Infrastruktur (Computer, Tablets…) verfügen und die Lehrpersonen für das Lernen durch und mit digitalen Medien weitergebildet werden.
Das Modul Medien und Informatik leistet wichtige Beiträge zur Entwicklung von methodischen Kompetenzen, die in allen Ausbildungsbereichen eine Rolle spielen. Dazu gehören das Suchen, Bewerten, Verarbeiten und Präsentieren von Informationen und Daten sowie der Erwerb von Strategien zur Lösung von Aufgaben und Problemen, deren Bewältigung das Handeln im Alltag und im Berufsleben unterstützt.
Im Juli 2023 haben alle Lehrpersonen der Klassen 1H bis 11H des DOA die verbindliche Weiterbildung MIA21 abgeschlossen. Sie haben Grundlagen in den Bereichen Medien, Informatik und Anwendungen erworben und im Rahmen von zwei praktischen Projekten vertieft. Ein ergänzendes Angebot zur gezielten und fachübergreifenden Integration von MIA in den Unterricht ist in Planung.
Projekt "1:1" der Orientierungsschulen des Sensebezirks
Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 wird das Konzept «Medien und Informatik vom 30.01.2019» an den vier Orientierungsschulen des OS-Sense-Gemeindeverbands umgesetzt. Es sieht eine 1:1-Ausstattung vor, d. h. jede Schülerin, jeder Schüler verfügt über ein eigens Gerät. Alle rund 1200 Schülerinnen und Schüler (9H‒11H) der OS-Sense sowie sämtliche Lehrpersonen wurde mit einem persönlichen Tablet ausgerüstet, das sowohl im Unterricht wie auch ausserhalb genutzt werden kann. Der Gemeindeverband der OS Sense finanziert das Projekt.
Die Lehrpersonen wurden Anfang Juli 2020 und die Schülerinnen und Schüler Anfang November 2020 ausgestattet. Es wurden Weiterbildungen für Lehrpersonen konzipiert und durchgeführt. Die Begleitung vor Ort ist durch die Ansprechpersonen M&I des DOA sichergestellt.
Um wichtige Anhaltspunkte und Erkenntnisse zur Steuerung und Umsetzung der Digitalisierung im Unterricht zu erhalten, hat eine Arbeitsgruppe des DOA zwei Umfragen zur Einschätzung der Zielerreichung dieses Projekts erarbeitet. Bei den Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen der vier OS wurden zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten eine Befragung zu den technischen Aspekten, der Begleitung der Lehrpersonen, der Qualität der Einführung sowie zum pädagogischen Mehrwert der «1to1-Ausrüstung» mit persönlichen Tablets durchgeführt.
Die erste Befragung fand Ende Mai 2021 statt, die zweite erfolgte im Mai 2023. Die Evaluationsberichte können über den untenstehenden Link heruntergeladen werden. Bezüglich der Vergleichsergebnisse lassen sich folgende Kernaussagen hervorheben:
- Die Tablets werden im Unterricht unvermindert rege benutzt. In den verschiedenen Fächern werden sie unterschiedlich häufig angewendet. Die Schülerinnen und Schüler schätzen, dass die Nutzungshäufigkeit 2023 im Vergleich zu 2021 im Schnitt höher ist.
- Das Tablet wird im Unterricht als Arbeitsinstrument beispielsweise zum Suchen von Informationen, zur Kommunikation oder zum Austausch von Materialien benutzt. Die Nutzungshäufigkeit nach Aktivität wird sowohl seitens der Lehrpersonen wie auch der Schülerinnen und Schüler von Befragung zu Befragung zunehmend höher eingeschätzt.
- Positive Auswirkungen auf das Lehr- und Lernverhalten sind feststellbar.
- Die Einführung des Tablets in den Klassen ist erfolgreich verlaufen. Die Zufriedenheit mit der Anschaffung von Tablets ist bei den Lernenden nach wie vor sehr hoch.
- Das Tablet wird auch ausserhalb des Unterrichts verwendet und häufiger zu schulischen Zwecken denn zu nicht-schulischen Zwecken genutzt. In der Freizeit werden die Tablets wenig genutzt.
- Die Einführung, Weiterbildung und Betreuung der Lehrpersonen haben hohe Zufriedenheitswerte erzielt.
- Die Rahmenbedingungen sind überdurchschnittlich gut erfüllt.
- Lehrpersonen und Lernende fühlen sich durch die Einführung und Nutzung der Tablets im Unterricht nicht gestresst. Dank der guten Einführung und Begleitung vor Ort fühlen sich die Lehrpersonen kompetent im Umgang mit den Tablets im Unterricht. Die Lernenden empfinden den Unterricht mit Tablet als tendenziell spannender und das Lernen fällt ihnen leichter.
Die Ergebnisse der erneuten Evaluation deuten insgesamt auf eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts hin. Die guten Werte aus der ersten Befragung werden mit der zweiten Befragung 2023 bestätigt.