Wichtigste regionale Ergebnisse
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung wird alle fünf Jahre anhand einer repräsentativen Stichprobe durch das Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt. Sie ermöglicht eine vertiefte Analyse der Gesundheitsdeterminanten im Kanton Freiburg. Dabei werden die Gesundheitsauswirkungen diverser Sozial- und Verhaltensfaktoren auf die an der Erhebung beteiligte Wohnbevölkerung des Kantons ab 15 Jahren beurteilt.
Unter den zahlreichen im Rahmen der Umfrage untersuchten Parameter ist nachfolgend nur eine Auswahl als relevant erachteten Indikatoren aufgeführt.
Übergewicht
Im Jahr 2022 setzte sich im Kanton Freiburg der seit rund fünfzehn Jahren beobachtete Anstieg der Adipositas bei Erwachsenen (definiert durch einen BMI ≥ 30) fort. Der Anteil stieg von 7,8 % im Jahr 2007 auf 13,0 % im Jahr 2022 und übertraf damit leicht den nationalen Durchschnitt von 12,1 % im selben Jahr. Im gleichen Zeitraum nahm die Adipositas sowohl bei Männern (von 8,0 % auf 13,7 %) als auch bei Frauen (von 7,7 % auf 11,8 %) zu. Generell bleibt Übergewicht bei Männern häufiger als bei Frauen, bei einem über die Jahre gleichbleibenden Unterschied.
Befragte im Kanton Freiburg, die sich «trainiert» oder «ausreichend aktiv» bezeichnen 2022
Übergewicht und Adipositas nach Geschlecht von 1992 bis 2022
Körperliche Aktivität
Bezüglich der körperlichen Aktivität gaben im Jahr 2022 die Mehrheit der Freiburgerinnen und Freiburger an, «trainiert» oder «ausreichend trainiert» zu sein (69,2%). Dieses Ergebnis liegt nahe am zuletzt gemessenen Wert und zeigt eine gewisse Stabilität im Kanton. Dennoch bezeichnen sich im Laufe der Jahre immer mehr Personen als aktiv. Auf nationaler Ebene bleibt Freiburg jedoch zurück, mit einem Anteil unter dem Schweizer Durchschnitt von 76,0 %. Zudem ist der Anteil der inaktiven Personen um 2,3 Prozentpunkte gestiegen, was die zuvor zwischen 2007 und 2017 beobachtete positive Entwicklung in dieser Kategorie umkehrt.
Tabakkonsum
In Bezug auf den Tabakkonsum zeigt die Umfrage einen deutlichen Rückgang des Anteils an Rauchenden in der Freiburger Bevölkerung zwischen den beiden Beobachtungszeiträumen von 29,4 % auf 23,9 %. Dies ist der niedrigste Wert seit 2007 und entspricht dem nationalen Trend, was auf eine positive Entwicklung hinweist. Trotz dieses allgemeinen Rückgangs bleibt das Rauchen im Jahr 2022 bei Männern (27,4 %) häufiger als bei Frauen (20,5 %).
Alkoholkonsum
Die Mehrheit der Freiburgerinnen und Freiburger gibt an, ein- bis zweimal pro Woche Alkohol zu konsumieren (37 %). Der Anteil der Personen mit regelmässigem Alkoholkonsum (d. h. ein- bis zweimal pro Woche oder häufiger) ist seit der letzten Umfrage leicht zurückgegangen von 61,7 % auf 59,2 %. Dieser Wert liegt jedoch weiterhin über dem Schweizer Durchschnitt von 55,4 % für dieselbe Konsumhäufigkeit. Ähnlich wie beim Tabak und der Adipositas betrifft der Alkoholkonsum in der Freiburger Bevölkerung häufiger Männer (69,1 %) als Frauen (49,6 %).
Befragte im Kanton Freiburg, die rauchen 2022
Befragte im Kanton Freiburg, die täglich Alkohol trinken 2022
Metadaten
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung wird seit 1992 alle fünf Jahre durch das Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt. Befragt werden Personen ab 15 Jahren, die in einem Privathaushalt der Schweiz wohnen. Der Kanton Freiburg beteiligte sich 1992, 2002, 2007, 2012, 2017 und 2022 an der SGB. Hauptziel der Befragung ist die Bereitstellung von Informationen über den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Zudem erhebt sie Daten über dessen Bestimmungsfaktoren, über Krankheitsfolgen, über die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens und über die Versicherungsverhältnisse. Das BFS bietet den Kantonen an, die Stichprobe für ihren Kanton (gegen Vergütung) zu verdichten. So können sie die Kantonsdaten eigenen, repräsentativen Analysen unterziehen. Die Stichprobe 2022 betrug im Kanton Freiburg 1035 Personen.
Adipositas wird mit dem Body-Mass-Index (BMI) gemessen. Dieser berechnet sich aus dem Körpergewicht (kg) geteilt durch die Körpergrösse (m) im Quadrat. Für Erwachsene gilt:
- Adipositas: BMI >= 30
- Übergewicht: 25 <= BMI < 30
- Normalgewicht: 18,5 <= BMI < 25
- Untergewicht: BMI < 18,5
Bei der körperlichen Aktivität wird unterschieden zwischen:
- Trainiert: pro Woche 3-mal oder mehr intensive körperliche Aktivität
- Ausreichend aktiv: pro Woche 2-mal intensive körperliche Aktivität oder 150 Minuten oder mehr mässig intensive Aktivität
- Teilaktiv: pro Woche 1-mal intensive körperliche Aktivität oder 30 bis 149 Minuten mässig intensive Aktivität
- Inaktiv: körperliche Aktivität unterhalb dieser Schwellenwerte.