Olivier Geinoz (1833–1895), liberal-konservativ
Nach der Primarschule in Neirivue besucht Olivier Geinoz das Kollegium in Saint-Maurice (VS) und die Freiburger Kantonsschule (Kollegium St. Michael von 1848 bis 1857). Nach Rechtsstudien in Freiburg und Berlin absolviert er ein Praktikum beim freisinnigen Notar Jean-Augustin Cuony. Anschliessend ist er Sekretär des Oberamts (1857–1860) und dann Oberamtmann (1860–1865) des Vivisbachbezirks.
Von 1861 bis 1881 sitzt er als Abgeordneter des Greyerzbezirks im Grossen Rat. Am 22. Februar 1865 wird er mit 37 von 65 Stimmen in den Staatsrat gewählt und übernimmt die Militärdirektion (1865–1873). Dabei hat er die wachsenden Anforderungen des Bundes in Armeefragen mit der Sparpolitik Weck-Reynolds in Einklang zu bringen. 1871 organisiert er effizient die Internierung der Bourbaki-Armee. Als gemässigter Konservativer, Mitglied des Cercle de l’Union, missbilligt Geinoz den Rechtsrutsch der liberalkonservativen Koalition. Am 1. Dezember 1873 tritt er aus dem Staatsrat zurück.
Mit viel Tatkraft verteidigt er weiterhin die Interessen seiner Region. Er ist Gründungsmitglied (1862) und dann Direktor (1873–1895) des Crédit gruyérien und Gründer der Société gruyérienne d’agriculture. 1877 von der Liberté beschuldigt, einen schlechten Einfluss auf die jungen Mitglieder des Cercle de l’Union auszuüben, erhebt er Anklage gegen die Zeitung, die zu einer Busse von 200 Franken und zu 100 Franken Schadenersatz verurteilt wird.
Am 24. November 1895 stirbt Olivier Geinoz im Alter von 63 Jahren.