Marie Garnier (2011-2018), Grüne
Marie Garniers Partner war Olivier Overney, Sohn des Clément Overney und der Lucette geb. Dupasquier, Enkel des Constant Overney (1901–1996), konservativer Nationalrat (1955–1963), Grossrat (1951–1971) und Ammann von Charmey (1958–1969). Ihr Partner ist am 17. Februar 2019 tragischerweise verstorben.
Nach dem Besuch der Burgschule und des Kollegiums Heilig Kreuz in Freiburg erlangt Marie Garnier im Kollegium St. Michael 1981 die lateinisch-griechische Maturität in deutscher Sprache. Nach einer 1982 abgeschlossenen Landwirtschaftslehre in Peney-le-Jorat (VD) studiert sie Agrarwirtschaft an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und schliesst ihre Studien als Ing. Agr. ETHZ ab. Sodann unterrichtet sie am Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve (1988–1989) und ist Mitarbeiterin und später Prokuristin der Zweigstelle des Büros Econat (1989–1996).
Sie ist Mitglied zahlreicher Kommissionen, insbesondere der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (1992–1998) und der kantonalen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzkommission (1995–2011). Von 1997 bis 2011 leitet sie das Pro-Natura-Zentrum Champ-Pittet und verfasst zahlreiche Berichte und Broschüren über Umweltthemen. Marie Garnier hat sich nicht nur für die ausserschulische Betreuung eingesetzt, sondern ist auch J+S-Leiterin für Skifahren, Skilanglauf und Skitouren.
Ihre politische Karriere beginnt im Verfassungsrat (2000–2004), in den sie auf der Offenen Liste gewählt wird. 2006 wird sie auf der sozialdemokratischen Liste (die Grünen haben noch keine Ortssektion) in den Gemeinderat von Villars-sur-Glâne gewählt und 2011 auf der grünen Liste wiedergewählt. Sie ist für Raumplanung, Strassen, Verkehr und Umwelt verantwortlich und bringt die Revision der Ortsplanung zum Abschluss, in der Grünflächen garantiert werden, beendet die Einrichtung der Tempo-30-Zonen, saniert einen Teil der öffentlichen Beleuchtung, um Strom zu sparen, kämpft gegen Einkaufszentren, mit denen nutzlos landwirtschaftliche Nutzflächen vergeudet werden, und schafft mehrere Fussgängerverbindungen, darunter einen begrüssenswerten Weg vom Espace Nuithonie durch den Cormanon-Park ins Beaumont-Quartier.
Bei den Staatsratswahlen 2011 figuriert Marie Garnier auf einer gemeinsamen Liste der Linken (SP, CSP, Grüne) und erlangt im ersten Wahlgang den sechsten Rang. Sie klassiert sich somit als Dritte der linken Kandidat/innen vor dem Sozialdemokraten Xavier Ganioz und dem Christlich-sozialen Pierre-Olivier Nobs. Im zweiten Wahlgang kann sie ihr Ergebnis noch verbessern und erreicht den fünften Rang. Marie Garnier übernimmt die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft.
Im November 2016 wurde Marie Garnier im zweiten Wahlgang als Staatsrätin wiedergewählt.
Marie Garnier hat am 8. November 2017 ihren Rücktritt aus dem Staatsrat bekanntgegeben.
Marie Garnier übernimmt am 1. Januar 2021 die Leitung des Milchverbands Prolait. Dieser setzt sich für die Interessen der Produzenten in den Kantonen Waadt, Freiburg, Neuenburg und Bern ein. Marie Garnier ist seit dem 1. Januar 2023 Präsidentin der Stiftung des Museums BIBEL+ORIENT.