Die Beteiligung aller Wahlberechtigten ist ein tragender Pfeiler unserer Demokratie. Deshalb möchte der Staat die gesamte Bevölkerung für die Herausforderungen der Gemeindewahlen vom März 2026 sensibilisieren. Die Kampagne «Ihre Stimme zählt!», die von der kantonale Kommission für die Integration der Migrantinnen und Migranten und für Rassismusprävention (KMR) geleitet und in Partnerschaft mit dem FGV durchgeführt wird, richtet sich insbesondere an Personen mit Migrationsgeschichte, die auf Gemeindeebene über das Stimm- und Wahlrecht verfügen.
Die innovative und ehrgeizige Kampagne erinnert daran, dass volljährige Personen mit C-Bewilligung, die seit mindestens fünf Jahren im Kanton Freiburg leben, bei den Gemeindewahlen wählen und kandidieren dürfen. «Dieses Recht, das in Artikel 48 der Freiburger Verfassung verankert ist, gilt für fast 40 000 Personen und verdient es, bekannter und sichtbarer gemacht zu werden. Es geht um unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt», so Patrice Borcard, Präsident der KMR.
Die Kampagne will aber nicht nur die betroffenen Personen ansprechen, sondern auch Gemeinden, Migrantenorganisationen und Akteure aus dem Integrationsbereich. «Die lokale Demokratie lebt von der Vielfalt der Stimmen, die sie ausmachen. Wählen bedeutet, ein Recht auszuüben, aber auch, aktiv zum Leben seiner Gemeinde beizutragen und sich an Entscheidungen zu beteiligen, die unseren Alltag prägen», erklärt Staatsrat Romain Collaud.
Konkrete Informations- und Mobilisierungswerkzeuge
Im Rahmen der Kampagne werden kostenlos verschiedene Materialien und Werkzeuge für Gemeinden, Vereine, politische Parteien oder die Medien bereitgestellt:
- Das Erklärvideo «Wie wähle ich?», das den Prozess vom Erhalt des Wahlmaterials bis zur Abgabe des Wahlzettels in einfacher Sprache Schritt für Schritt erklärt (verfügbar auf Deutsch und Französisch, mit Untertiteln und Voice-over).
- Die PowerPoint-Präsentation «Politisches System und Wahlanleitung» für die Moderation von Informationsveranstaltungen. Die Präsentation erklärt das politische System der Schweiz, die Funktionsweise der Freiburger Gemeinden, warum es wichtig ist, sein Wahlrecht auszuüben, die Teilnahmebedingungen, das Stimmmaterial und die einzelnen Etappen und enthält die wichtigsten Daten. Sie ist auf Deutsch und Französisch verfügbar.
- Plakate (gedruckt und digital, auf Deutsch und Französisch), die Personen mit einer C-Bewilligung dazu auffordern, zu wählen oder sich zur Wahl zu stellen.
- Videos mit Erfahrungsberichten, in denen Menschen mit Migrationsgeschichte, von denen einige politisch aktiv sind, in einer Minute erklären, warum es wichtig ist, an den Gemeindewahlen teilzunehmen. Diese motivierenden Appelle werden auf Deutsch und Französisch sowie in den Migrationssprachen des Kantons angeboten.
Alle Materialien sind online auf der Kampagnen-Website der Fachstelle für die Integration der Migrantinnen und Migranten und für Rassismusprävention verfügbar: Ihre Stimme zählt: Machen Sie bei den Gemeindewahlen 2026 mit! | Staat Freiburg. Ergänzende Massnahmen wie die Entwicklung eines Kursmoduls durch die Koordinationsstelle für Sprachkurse an MigrantInnen (COLAMIF) oder die Unterstützung konkreter Projekte über die entsprechende Ausschreibung vervollständigen die Kampagne.
Kantonale Kampagne mit nationaler Unterstützung
Die Kampagne wird teilweise vom Programm «Citoyenneté» der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM) unterstützt. Freiburg wird damit zu einem Vorreiterkanton der Schweiz bei der Bekanntmachung der politischen Rechte von ausländischen Personen. Das Projekt steht ganz im Einklang mit dem kantonalen Integrationsprogramm 2024–2027.
Im Übrigen fügt sich «Ihre Stimme zählt!» in eine breitere Sensibilisierungsstrategie ein, die von mehreren Ämtern des Staates und dem FGV getragen wird. Die umfassende Kampagne, die schrittweise umgesetzt, soll daran erinnern, dass eine hohe Wahlbeteiligung der Garant für eine lebendige und repräsentative Demokratie ist. Ihre Ziele sind klar: 1. Die Gemeinden bei der Organisation der Wahlen unterstützen; 2. Die Bevölkerung zum Wählen und Kandidieren motivieren; 3. Praktische Hilfsmittel für ein breites Publikum bereitstellen. In den Worten von FGV-Direktorin Micheline Guerry-Berchier: «Die Gemeindepolitik ist entscheidend: Sie ist die erste Entscheidungsebene, die den Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner am nächsten ist. Jeder Wahlzettel zählt. Jede Stimme macht einen Unterschied.»