Die mittlere Prämie bleibt im Kanton Freiburg unter dem Schweizer Durchschnitt

Im Kanton Freiburg ist die mittlere Prämie für die obligatorische Krankenpflegeversicherung über sämtliche Altersstufen (inkl. Wahlfranchise und weitere Modelle, gewichtet) unter allen lateinischen Kantonen die günstigste und rund 25 Franken tiefer als die mittlere Prämie auf Schweizer Ebene.

Für Erwachsene beträgt die höchste Standardprämie im Kanton Freiburg Fr. 672.70 (Franchise 300 Franken und Unfalldeckung, Region I*), die tiefste Fr. 577. Bei den jungen Erwachsenen beträgt die höchste Standardprämie bei gleichen Bedingungen Fr. 523 und die tiefste Fr. 381.70. Für Kinder liegt die höchste Prämie bei Fr. 176, die tiefste bei Fr. 127.40 (ohne Franchise, mit Unfalldeckung, 1. Kind, Region I). 

Dieser deutliche Anstieg der Krankenkassenprämien zeigt wieder einmal, wie schwierig es für die Kantone ist, diesen Bereich mit dem geltenden Gesetzesrahmen zu steuern. Der Kanton trägt zur Kostendämpfung bei, insbesondere über das Moratorium für die Zulassungsbeschränkung bei bestimmten medizinischen Fachrichtungen und für die Inbetriebnahme schwerer technischer Ausrüstungen, die Stärkung der Hausarztmedizin sowie das kantonale Programm für Gesundheitsförderung und Prävention. Diese kantonalen Massnahmen sind jedoch nicht ausreichend und müssen durch Massnahmen auf Bundesebene ergänzt werden, insbesondere durch die Senkung der Medikamentenpreise und die Förderung einer effizienten Nutzung spezialisierter medizinisch-technischer Leistungen.

Der anhaltende Anstieg der Krankenversicherungsprämien seit der Einführung im Jahr 1996 bedeutet eine Belastung, die einen Teil der Bevölkerung vor existenzielle Schwierigkeiten stellt.

Die aktuelle Situation und die künftigen Herausforderungen erfordern eine neue Vision des Bundes, die einen integrierten Ansatz rund um Prävention, medizinische Grundversorgung sowie chronische oder Langzeitpflege verfolgt.

Es ist noch darauf hinzuweisen, dass über ein Viertel der Freiburger Bevölkerung (96‘384 Personen im Jahr 2024) von einer Prämienverbilligung profitiert. Im Voranschlag 2026 sind dafür Fr. 233'473'500 (+ Fr. 7'173'700 gegenüber 2025) vorgesehen. Seit einigen Jahren haben die Betroffenen leichter Zugang zu dieser Sozialleistung, da sie direkt von der Kantonalen Sozialversicherungsanstalt einen Brief erhalten. 

*Region I: Saanebezirk. Region II: alle anderen Bezirke.

Was können die Versicherten tun?

Angesichts der erheblichen Prämienunterschiede zwischen den einzelnen Versicherern empfiehlt die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) allen Versicherten, die Prämien der verschiedenen Krankenversicherer miteinander zu vergleichen und die eigene Situation genau zu analysieren.

Wo kann man sich informieren?

Die Prämien können sich je nach Alter oder Wohnregion stark unterscheiden. Auch in diesem Jahr besteht die Möglichkeit, den Krankenversicherer bis zum 30. November 2025 zu wechseln. Wer dies ins Auge fasst und dabei einen wohlüberlegten Entscheid treffen will, kann sich auf verschiedenen Wegen informieren:

1. Nützliche Informationen gibt es auch auf der Website der GSD und des GesA.
2. Ergänzende Informationen gibt es beim Eidgenössischen Departement des Innern auf der Website www.priminfo.ch , mit dem Prämienrechner des Bundesamts für Gesundheit, oder unter der Telefonnummer 058 464 88 02.
3. Genauere Angaben über die Gewährung von Prämienverbilligungen und den Krankenkassenwechsel für Personen, die bereits Verbilligungen erhalten, sind auf der Website www.caisseavsfr.ch  oder während der Bürozeiten unter der Telefonnummer 026 426 77 00 bei der kantonalen AHV-Ausgleichskasse verfügbar.
4. Die GSD organisiert Informationsveranstaltungen:

Freiburg für alle, Rue du Criblet 13, Freiburg.

Weitere Beratungsstellen

3. November 2025, 16 bis 18 Uhr (Französisch): Assurance maladie - espacefemmes-frauenraum

Verschiedene Termine (online, Französisch) : Agenda | Fédération romande des consommateurs

Alles über die Prämien auf der Website des Bundesamts für Gesundheit: www.bag.admin.ch .