Die RSV-Infektion ist die häufigste Atemwegsinfektion weltweit. Bei Kleinkindern unter einem Jahr und bei Säuglingen unter drei Monaten ist das Risiko für Komplikationen und damit auch für eine Spitaleinweisung am höchsten.
Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 8 Tage, danach treten folgende Symptome auf: Schnupfen, starker Husten, Fieber und oft auch Bindehautentzündungen. Als Zusatzinfektion kommt es häufig auch zu einer bakteriellen Mittelohrentzündung.
Präventionsmassnahmen für Kleinkinder < 1 Jahr und Säuglinge < 3 Monate
- Besuche auf einen engen Kreis beschränken und kein Besuch mit auch nur geringfügigen Symptomen einer Atemwegserkrankung (Schnupfen).
- Den Säugling nicht von allen auf den Schoss nehmen lassen und Küsse des Besuchs unterbinden, insbesondere auf Gesicht und Hände.
- Regelmässiges Waschen oder Desinfizieren der Hände vor und nach jedem Kontakt mit dem Säugling (Wickeln, Schoppen, Nuggi, Küsse, Umarmungen usw.).
- Maske tragen, wenn man selbst krank ist und Kontakt mit dem Säugling hat.
- Geschwister mit Atemwegserkrankungen möglichst vom Säugling fernhalten, insbesondere während der akuten Phase der Symptome.
- Belebte und geschlossene Orte vermeiden: Einkaufszentren, öffentlicher Verkehr, Restaurants, Familientreffen.
- Die ersten Impfungen unverzüglich durchführen, damit das Baby so früh wie möglich geschützt ist.
- Sich über die empfohlenen Impfungen informieren und sich vor der Geburt impfen lassen (insbesondere gegen Grippe und Keuchhusten).
Es gibt keine spezifischen Heilmittel gegen Bronchiolitis. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, helfen Antibiotika nicht. Auch Hustenmittel helfen nicht und werden deshalb nicht empfohlen. So können die Symptome Ihres Kindes gelindert und seine Heilung unterstützt werden:
- die Nase des Kindes regelmässig spülen, vor allem vor den Mahlzeiten;
- darauf achten, dass es genügend trinkt (besser häufigere, dafür kleinere Mahlzeiten verabreichen);
- wenn es Fieber hat, kann ein fiebersenkendes Mittel wie Paracetamol hilfreich sein (Anweisungen des Pflegepersonals befolgen);
- das Kind in einem kühlen Zimmer (19–20°C) zur Ruhe kommen lassen;
- für eine rauchfreie Umgebung sorgen.
Wann sollte man die Ärztin/den Arzt oder das Spital aufsuchen?
- Sofort,
- wenn der Säugling trotz freier Nase Atembeschwerden hat;
- bei sehr schneller oder unregelmässiger Atmung und pfeifenden Atemgeräuschen;
- wenn sich seine Lippen und Fingernägel bläulich verfärben;
- wenn sich der Säugling ganz anders als sonst verhält.
- Innerhalb von 24 Stunden, wenn das Fieber länger als 3 Tage anhält.
Bei Symptomen empfiehlt es sich, sich an die Kinderärztin bzw. an den Kinderarzt, an die Hausärztin bzw. den Hausarzt zu wenden, bevor man in die Notaufnahme geht – ausser bei schweren Notfällen.