Eine Expertenjury hat die eingegangenen Bewerbungen für ein Mobilitätsstipendium zur Realisierung eines künstlerischen Projekts im Zeitraum 2025 geprüft. Nach eingehenden Überlegungen entschied sie sich für die Projekte von Pablo Rime und Vanessa Cojocaru.
Pablo Rime
Mit dem Mobilitätsstipendium wird der Rapper Pablo Rime (Pablo) einen sechsmonatigen Aufenthalt in Chicago absolvieren und dort an einem Album arbeiten. Das Projekt wird ein Meilenstein in seinem künstlerischen Werdegang sein, und Pablo wird sich in seinen Texten mit den Themen Solidarität und Resilienz befassen, um seine Leidenschaft für die Musik mit tiefgründigen und universellen Themen in Einklang zu bringen. Er möchte musikalischen Horizont erweitern und sich dabei von den akustischen Einflüssen der Chicagoer Musikszene inspirieren lassen und mit professionellen Musikschaffenden vor Ort zusammenarbeiten.
Der 1997 geborene Pablo Rime begann als Teenager mit dem Rappen. Er durchlief unter anderem die Gustav Academy und verschiedene Bandprojekte, bevor er sich als Solokünstler versuchte. Er hat mehrere EPs und LPs veröffentlicht und rund 100 Konzerte in der Schweiz gegeben, seine Songs wurden online über eine Million Mal angehört. Beim CokeSTUDIO Soundcheck 2022 belegte er den zweiten Platz und war zudem Schirmherr des Freiburger Musikfests für dessen Ausgabe 2023.
Vanessa Cojocaru
Die multidisziplinäre Künstlerin Vanessa Cojocaru wird für sechs Monate in ihr Heimatland Rumänien reisen. Anhand der lange verschwiegenen Geschichte ihrer Grosstante, die in den 1950er Jahren in kommunistischen Gefängnissen inhaftiert war, möchte sie die Wechselwirkung zwischen kollektivem und individuellem Gedächtnis erkunden, indem sie das Vorhandensein von Familiengeheimnissen und deren zerbrechliche Weitergabe an die Generationen hinterfragt. Ihr Projekt zielt darauf ab, die Geschichten «gewöhnlicher» Frauen zu beleuchten, die in den Geschichtsbüchern nicht vorkommen, obwohl sie oft die ersten sind, die Gewalt erleiden. Entsprechend ihrer aktuellen künstlerischen Praxis wird sie sich in ihrer Arbeit durch Schreiben, Grafik und Fotografie ausdrücken.
Vanessa Cojocaru wurde in Freiburg geboren und studierte an der Genfer Hochschule für Kunst und Design (HEAD), wo sie 2016 einen Bachelor in visueller Kommunikation erwarb. Anschliessend war sie Mitbegründerin des Atelier Loop und arbeitete als freie Grafikdesignerin. Im Jahr 2020 gründete sie das Eventprojekt «Tea Room», das sich in einem Podcast und mit einem Festival feministischen Themen widmet.
Mobilitätsstipendium für das künstlerische Schaffen
Die Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten schreibt seit 2014 jedes Jahr ein Mobilitätsstipendium in der Höhe von maximal 20'000 Franken aus, um professionellen Kunstschaffenden aus Freiburg die Realisation eines Schaffensprojekts zu ermöglichen, das einen drei- bis sechsmonatigen Aufenthalt ausserhalb ihrer Sprachregion oder im Ausland erfordert. Das nächste Stipendium wird im August 2025 ausgeschrieben.