Wie vorgehen, um die Lohngleichheit im Unternehmen zu garantieren?
Verschiedene Ansätze erlauben es, gegen Lohnungleichheiten im Unternehmen anzugehen.
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Die Ursache von Lohnungleichheiten kann sich hinter der unterschiedlichen Bewertung von als weiblich oder männlich betrachteten Tätigkeiten oder Berufen verstecken - meist zum Nachteil der weiblich konnotierten Tätigkeiten.
Eine wissenschaftlich basierte Analyse der Funktionen und deren Bewertung auf Gehaltsebenen erlaubt solche Verzerrungen zu vermeiden.
Mehr dazu:
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Transparenz erlaubt Kontrolle und Vergleiche und kann somit Verzerrungen bei der Lohneinteilung vermeiden. Sie erlaubt es auch, klar zur Lohnpraxis und den allfälligen Verhandlungsmöglichkeiten zu kommunizieren.
Was tun?
Transparente Lohntabellen oder Lohnklassen einführen - auf der Basis einer wissenschaftlichen und diskriminierungsfreien Analyse der Berufsfunktionen und deren Lohneinstufung - und/oder die bestehenden Tabellen überprüfen und wo nötig anpassen.
Mehr dazu:
Abakaba - gerechte Lohnstrukturen
Lohntransparenz Forschung
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Damit die Unternehmen eigenständig ihre Lohnpraxis analysieren können, stellt ihnen der Bund hierfür das Standard-Analyse-Tool Logib zur Verfügung. Die Anwendung des Webtools ist kostenlos, anonym, sicher und einfach.
Für Unternehmen ab 50 Angestellten:
Für Unternehmen von 2 bis 49 Angestellten:
Des weiteren führen unabhängige Expert-inn-en und die meisten Wirtschaftsprüfungsunternehmen im Auftrag Lohnanalysen durch (mit Logib oder anderen Tools - im letzeren Fall sollten die Vor- und Nachteile des Tools abgeklärt werden, sowie seine wissenschaftlichen Grundlagen und dei Rechtskonformität).
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Ein Grossteil der indirekten Lohnungleichheit hängt mit der Arbeitszeitreduktion aus Familiengründen zusammen. Dies vermindert die Chancen der beruflichen Weiterentwicklung und der Lohnentwicklung. Insbesondere in stark männerdominierten Berufsfeldern ist Teilzeitarbeit sogar unmöglich und führt daher zur Aufgabe des Berufs.
Eine Unternehmenskultur und Arbeitsorganisation, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Standard für alle ansieht, kann das heutige Ungleichgewicht in Bezug auf die Familienarbeit und damit zusammenhängend dem Lohn zwischen den Geschlechtern positiv beeinflussen.
Verschiedene Handlungsfelder:
- eine allgemeine Arbeitszeitreduktion
- Einführung/Förderung von flexiblen Arbeitszeitmodellen - auch für Führungspositionen
- Berufliche Weiterentwicklung (Karriere, Weiterbildung, ...) auch für Teilzeitpersonal ermöglichen
- Schwangerschaft, Mutterschaftsurlaub und Rückkehr zur Arbeit gut begleiten
- Elternzeit einführen oder Mutterschafts/Vaterschafts-Urlaub erweitern
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Mehrere Anbieter-innen verbinden die Lohngleichheitsanalyse mit der Vergabe eines Labels. Manchmal beinhalten sie auch über die Lohnanalyse hinausgehend Beratung, Evaluation und Massnahmen zur Gleichstellung an.
Ein Label ist ein starkes Signal! Im Rahmen des Marketing und Employer Branding erlaubt es einem Unternehmen, sich positiv darzustellen.
Liste bekannter Labels (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):