Die Berufsbildung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Freiburger Wirtschaft. Jedes Jahr schliessen etwa 2300 Freiburgerinnen und Freiburger eine berufliche Grundbildung ab. Zu diesen jungen Menschen kommen viele bereits ausgebildete Personen, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit ihre Kompetenzen im Rahmen einer Weiterbildung oder einer höheren Berufsbildung erweitern. Die Berufsbildung trägt auf diese Weise entscheidend zur Wirtschaftsentwicklung im Kanton Freiburg bei.
Leitbild 2030
Der Arbeitsmarkt befindet sich derzeit im Umbruch. Die Digitalisierung, die zunehmende berufliche Mobilität und die demografische Entwicklung stellen Erwerbstätige und Unternehmen vor neue Herausforderungen. All dies verlangt nach einer Revision des Berufsbildungsgesetzes.
Die Revision berücksichtigt namentlich das Leitbild Berufsbildung 2030, das ein gemeinsamer Referenzrahmen für die ganze Schweiz bildet. Das Leitbild 2030 zielt darauf ab, das lebenslange Lernen zu fördern, das Bildungsangebot zu flexibilisieren, die Attraktivität der Berufsbildung zu steigern und die Governance zu verbessern. Die Gesetzesrevision bietet ferner die Gelegenheit, eine Zahl von Bestimmungen zu aktualisieren, um insbesondere die praktischen Aspekte des gesetzlichen und reglementarischen Rahmens zu optimieren.
Förderung der Zweisprachigkeit und der Mobilität
Die Zweisprachigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Freiburger Berufsbildung. Die Berufsfachschulen bieten bereits heute eine Reihe von Bildungsgängen und Kursen zweisprachig an. Mit der Revision des gesetzlichen Rahmens wird diese Politik auf eine solidere Grundlage gestellt, indem das Prinzip eines gleichwertigen Angebots in beiden Sprachen gesetzlich verankert wird.
Darüber hinaus überträgt der Gesetzesvorentwurf dem Staat die Aufgabe, die interkantonale und internationale Mobilität von Lernenden und von Personen zu fördern, die kürzlich eine Lehre abgeschlossen haben. Von der Mobilität profitieren nicht nur die Lernenden, sondern auch die Unternehmen, insbesondere hinsichtlich Innovation. Darüber hinaus trägt sie allgemein zur Attraktivität der Berufsbildung bei.
Eine bedarfsgerechte Berufsbildung
Angesichts des Fachkräftemangels und des raschen technologischen Wandels gewinnt lebenslanges Lernen zunehmend an Bedeutung. Dementsprechend führt der Vorentwurf neue Bestimmungen zur Förderung der berufsorientierten Weiterbildung und der höheren Berufsbildung ein. Es legt insbesondere die Rolle und die Handlungsmöglichkeiten des Staats in diesem strategischen Bereich fest, wobei das Subsidiaritätsprinzip gegenüber privaten Angeboten eingehalten wird.
Darüber hinaus berücksichtigt der Gesetzesvorentwurf die Situation von Erwachsenen ohne Berufsabschluss, die ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) durch Validierung von informell erworbenen Kompetenzen erlangen möchten.
Eine zukunftsorientierte Berufsbildung
Das Berufsbildungssystem hat sich längst bewährt. Der Staatsrat ist überzeugt, dass die Freiburger Berufsbildung durch die vorgeschlagene Revision des gesetzlichen Rahmens in der Lage sein wird, die Herausforderungen einer sich ständig verändernden Arbeitswelt zu meistern.