Wichtigste regionale Ergebnisse
Das Indikatorensystem des Cercle Indicateurs dient der Messung der nachhaltigen Entwicklung auf der Ebene der Kantone und Städte. Es ermöglicht eine zeitliche Beobachtung (Monitoring) und Vergleiche zwischen Kantonen oder Städten (Benchmarking). Das Bundesamt für Statistik (BFS) ist für den Betrieb des Indikatorensystems und dessen konzeptionelle und methodische Weiterentwicklung verantwortlich. Am Cercle Indicateurs beteiligen sich derzeit 19 Kantone und 31 Städte.
Dimension Umwelt
Im Jahr 2023 produzierte der Kanton Freiburg 243 kg Siedlungsabfälle pro Einwohner, ein Volumen, das unter dem Durchschnitt der am Cercle indicateurs teilnehmenden Kantone liegt (267 kg/Einwohner). Die Quote der separat gesammelten Abfälle erreicht 40,1 %, verglichen mit 33,2 % im kantonalen Durchschnitt. Die Luftqualität hat sich laut dem Langzeit-Belastungsindex verbessert, dessen Wert sich von 2 im Jahr 2022 auf 1 im Jahr 2023 verbessert ist. Dagegen stagniert der Anteil der Flächen zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität (8,1 % im Jahr 2023) und liegt weiterhin unter dem Durchschnitt (10,6 %). Für den Erhebungszeitraum 2019-2023 beträgt die Pflanzenartenvielfalt 240 Arten pro km², ein Wert unter dem Durchschnitt der Kantone (258 Arten/km²), der aber im Vergleich zum Zeitraum 2001-2005 (220 Arten/km²) zugenommen hat. Die Nitratkonzentration im Grundwasser bleibt 2023 mit 25 mg/l hoch, trotz eines leichten Rückgangs seit 2007 (30 mg/l).
Nitrat im Grundwasser des Kantons Freiburg 2023
Dimension Wirtschaft
Seit 2005 zeichnet sich der Kanton Freiburg durch einen niedrigeren Verschuldungsquotient als der Durchschnitt der teilnehmenden Kantone aus. Im Jahr 2023 betrug diese Quote -25,3%, verglichen mit dem Durschnitt von 33,9 %. Das Mietpreisniveau bleibt günstig, mit einem mittleren Preis von 16,83 CHF pro m² und Monat im Jahr 2023, gegenüber 18,54 CHF im Durchschnitt. Seit 2011 bleibt der Anteil der Arbeitsplätze in innovativen Branchen relativ stabil und liegt 2022 bei 21,7%, gegenüber einem Durchschnitt von 27,4 %. Der Anteil an Beschäftigen mit hoher Produktivität beträgt 15,8% und liegt damit unter dem Durchschnitt von 21,8 %. Das Bildungsniveau verbessert sich kontinuierlich, genauso wie das BIP. Im Jahr 2023 erreicht letzteres einen Wert von 64’502 CHF pro Einwohner, bleibt damit aber unter dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone (86’138 CHF pro Einwohner). Hinsichtlich des Umbaus und Unterhalts von Gebäuden zeigt sich seit 2005 eine leichte steigende Tendenz.
Verschuldungsquotient in Bezug auf die Steuereinnahmen im Kanton Freiburg 2023
Dimension Gesellschaft
Der Zugang zum öffentlichen Verkehr verbessert sich schrittweise: Die mittlere Distanz zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle sinkt von 333 m im Jahr 2011 auf 285 m im Jahr 2023, liegt damit jedoch weiterhin über dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone (226 m). Der Anteil der Steuerpflichtigen mit niedrigem Einkommen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, von 13,0% im Jahr 2015 auf 11,5% im Jahr 2021, während die öffentlichen die Kultur- und Freizeitausgaben eine steigende Tendenz aufweisen und von 159 CHF pro Einwohner im Jahr 2017 auf 243 CHF pro Einwohner im Jahr 2023 zugenommen haben. Der Gesundheitsindikator, gemessen in verlorenen potenziellen Lebensjahren, beträgt 2827 Jahre pro 100’000 Personen im Jahr 2023. Die Stimm- und Wahlbeteiligung liegt im Zeitraum 2018-2021 im Mittel bei 50,1%. Beide Werte liegen nahe am Durchschnitt der teilnehmenden Kantone (2’714 Jahre/100’000 Personen bzw. 51,2 %).
Durchschnittliche Distanz zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle im Kanton Freiburg 2023
Nachhaltigkeitsindikatoren gemäss Abweichung vom Durchschnitt
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Metadaten
Im Rahmen des Cercle Indicateurs wird ein Indikator als eine Variable definiert, die einen Aspekt eines komplexen Phänomens (nachhaltige Entwicklung) veranschaulicht, mit einem Bezugsrahmen (der Struktur des Systems) verbunden ist und für die eine angestrebte Entwicklung definiert wird.
Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) trägt die Gesamtverantwortung für das Projekt. Es verwaltet das Netzwerk der Partnerkantone und -städte und ist für die Verwertung der Ergebnisse sowie für die Förderung ihrer Verwendung im Rahmen der kantonalen und kommunalen Politik der nachhaltigen Entwicklung zuständig.
Das BFS ist für den statistischen Teil zuständig (Betrieb des Indikatorensystems und methodische Entwicklungen, Datenerhebung und Veröffentlichung der Indikatoren, Beratung bei der Verwendung des Indikatorensystems).
Der Cercle Indicateurs wird auf partizipativer Basis geführt. Wichtige Entscheidungen werden von der Trägerschaft getroffen, in der die Partnerkantone und -städte, das ARE und das BFS vertreten sind.
Um Indikatoren mit unterschiedlichen Einheiten in einem Stärken-Schwächen-Profildiagramm vergleichen zu können, ist es notwendig, diese Indikatoren zu vereinheitlichen, bzw. zu standardisieren. Diese Standardisierung wird erreicht, indem für jeden Indikator ein Nutzwert auf einer Skala von 0 bis 10 berechnet wird.
Die Nutzwerte werden anhand der angestrebten Entwicklung des Indikators und seines Ergebnisses im Vergleich zu definierten Unter- und Obergrenzen berechnet.