Frédéric Vaillant (1801–1880), konservativ
Frédéric Vaillant besucht die Primarschule bis 1810 in Freiburg und anschliessend in Lyon (1810–1812), wo er auch das Gymnasium absolviert (1812–1818). Nach seinen Rechtsstudien wird er Anwalt am königlichen Hof.
1834 kehrt er nach Freiburg zurück. Seine juristischen Kenntnisse öffnen ihm die Türen der Kantonsverwaltung. Er wird Mitglied der Strafgesetzgebungskommission, des Erziehungsrats und des Polizeirats. Am 31. Dezember 1835 wird er Staatsschatzmeister. Am 23. Dezember 1837 in den Staatsrat gewählt, gehört er diesem bis 1847 an. Zu seinen Tätigkeitsbereichen gehören insbesondere die Finanzen, die Erziehung, die Post und die Zivilgesetzgebung. Zudem präsidiert er die Handelskammer. Von 1840 bis 1847 ist er Grossrat. Als Verkörperung der französischen Restauration unter Ludwig XVIII. und Karl X. ist Vaillant ein Konservativer, der für den Sonderbund eintritt. Von 1847 bis 1856 muss er Freiburg verlassen und lebt in Moldawien, einem von Rumänen bevölkerten türkischen Protektorat, und in Bern.
Im Dezember 1856 kehrt er nach Freiburg zurück. Am 20. November 1857 wird er mit 40 von 64 Stimmen als Nachfolger von Engelhard in den Staatsrat gewählt, in dem er die Justizdirektion (1857–1862) sowie die Justiz- und Kultusdirektion (1862–1878) leitet. Im Wechsel mit Charles und Weck-Reynold präsidiert er die Regierung in den Jahren 1860, 1863, 1865, 1868, 1870, 1873 und 1875. Von 1859 bis 1880 ist er Grossrat des Saanebezirks. Unter ihm treten das neue Strafgesetz (1868), das Gesetz über das Notariat (1869), das Gesetz über die Justizorganisation (1873), das Gesetz über die Staatsanwaltschaft (1873) und das Gesetz über den Zivilstand (1875) in Kraft. Liebenswürdig, integer und kompetent, gehört Vaillant zu den extremen Konservativen. Da seine Gesundheit schwächer wird, tritt er am 7. Mai 1878 im fortgeschrittenen Alter von 78 Jahren aus dem Staatsrat zurück und stirbt am 1. Juni 1880 in Freiburg.