Salomons Tempel
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erfinden Intellektuelle, Filmemacher, Schriftsteller und Fotografen den Neorealismus, eine poetische und gleichzeitig moralische Bewegung. In einer Einheit von sozialer und physischer Realität dokumentiert der Neorealismus die italienische Provinz der 1950er-Jahre, kurz bevor sie in der nivellierenden Konsumgesellschaft aufging. Die 42 Fotografien der Ausstellung rufen Erinnerungen wach an den menschlichen Ameisenhaufen der Gassen Neapels (Mario Cattaneo), die einfachen Leute des Trastevere, einer Stadtinsel im Herzen Roms (Carlo Bavagnoli), das brodelnde Leben in den Innenhöfen Siziliens (Enzo Sellerio), die bäuerliche Welt der Reisfelder in der Poebene (Enrico Pasquali) und die melancholischen Horizonte der Lagune von Venedig (Toni del Tin).
21.04.2007 - 02.06.2007