Die Pfahlbauten von Muntelier / Steinberg wurden 1860 durch Frédéric Troyon während eines Niedrigwassers entdeckt (Troyon 1860). Aufgrund des archäologischen Fundguts, das Friedrich Schwab zwischen 1863 und 1865 in grossen Mengen aufgesammelt hat (Schwab F. in: Keller 1863: 48-50, Tab. 17), wurden sie dem sogenannten « Goldenen Zeitalter » zugewiesen. In den nachfolgenden Jahren wurde die Pfahlbaustation von Steinberg auf der archäologischen Karte von Gustave de Bonstetten (1878) vermerkt.
Nach dem Absenken des Wasserspiegels im Zuge der ersten Juragewässerkorrektion wurde die Seeufersiedlung zwischen 1880 und 1884 von Jakob Süsstrunk untersucht. Als Vertreter der antiquarischen Kommission Murten besass der Lehrer seit 1873 eine exklusive Grabungslizenz für den Murtensee. Dank eines Vertrags, der die Eindämmung der chaotischen, aber dennoch nicht weniger systematischen Ausbeutung der Pfahlbausiedlungen zum Ziel hatte, wurden die Grabungskosten zwischen dem Kanton Freiburg (70%) und der Gemeinde Murten (30%) aufgeteilt. Im Anschluss an diese Grabungen gelangten die Fundbestände zu je gleichen Teilen in das Kantonsmuseum in Feiburg sowie in Lokalmuseen von Murten und Estavayer-le-Lac (Wolf 2004). Anlässlich der fünften Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte, die 1912 in Murten stattfand, hielt Carl Muller einen Vortrag über die Seeufersiedlungen des Murtensees, der ein Jahr später publiziert wurde. Darin fasste er für alle Stationen sämtliche zur Verfügung stehende Daten zusammen und veröffentlichte eine archäologische Karte, die über mehrere Jahrzehnte das wichtigste Dokument für das Inventar der Seeufersiedlungen dieser Region bleiben wird.
Obwohl die Ufersiedlung von Muntelier / Steinberg zur den wichtigsten Pfahlbaustationen der Drei-Seen-Region zählt, fanden seit ihrer Entdeckung vor mehr als einem Jahrhundert kaum moderne archäologische Interventionen statt. In den Jahren 1992/1993 führte das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg an der Fundstelle einige Oberflächenaufsammlungen durch. Dabei fanden sich Keramikscherben und eine Gruppe von Pfählen, die für eine dendrochronologische Analyse beprobt wurden (Wolf und Mauvilly 2004: 116). Im Jahre 1999 wurde ein Team von Fachleuten mit einer Bestandesaufnahme der Fundstelle beauftragt (Corboud und Pugin 2000; Corboud und Pugin 2002). Es handelt sich um die ersten offiziellen taucharchäologischen Untersuchungen an der Fundstelle von Steinberg.