Schon seit geraumer Zeit hat die Schlingnatter anthropogene Strukturen kolonisiert, wie römische Ruinen, und in jüngster Zeit auch Bahn- oder Strassenböschungen.
Ein Biotop für die Schlingnatter in Villars-sur-Glâne
Im Herbst 2000 wurden in Villars-sur-Glâne Ausbauarbeiten entlang einer Bahnböschung ausgeführt. Die Böschung befindet sich in einer Kontaktzone zwischen einem natürlichen Lebensraum (Saanegraben) und einem anthropogenen Lebensraum (SBB-Linie) und stellt somit für die Schlingnatter ein idealer Trittstein dar.
Während diesen Ausbauarbeiten wurden vier 10 m lange und 3 m breite Steinhaufen eingerichtet und mit einheimischen Sträucherarten umrandet.
Dies geschah in Zusammenarbeit mit Pro Natura Freiburg.
2018 hatten wir den Beweis, dass diese Massnahme funktioniert. Zwei Schlingnattern wurden von Freiwilligen, die den Standort regelmässsig besuchen, in einem der Biotope entdeckt.
Jedes Jahr wird – etwas später als vielerorts – die Böschung von den mobilen Equipen des VAM geschnitten. Dadurch wird das Wachstum einer artenreichen Wiesenvegetation gefördert und die äusserst invasive Goldrute zurückgedrängt. Das Schnittgut wird liegen gelassen, da es für Wirbellose eine wichtige Nahrungsquelle darstellt und es Reptilien die Möglichkeit gibt, sich an der Sonne zu wärmen.
Nicht nur Schlingnatter haben sich an der Böschung angesiedelt, sondern auch Zauneidechsen, Mauereidechsen und Blindschleichen.