Johann Anton Engelhard (1821-1870), liberal-konservativ
Nach Rechtsstudien in Heidelberg und Berlin absolviert Johann Anton ein Praktikum in der Kanzlei des Anwalts Musslin in Murten (1845). 1848 erhält er sein Anwalts- und 1849 sein Notarspatent in Murten. Von 1858 bis 1870 ist er als Notar des Seebezirks tätig. Kurzfristig ist er Präsident des Bezirksgerichts See. Im Militär bekleidet er zuletzt den Rang eines Obersts und Kommandanten des 6. Freiburger Militärkreises.
Politisch ist er zunächst auf lokaler Ebene tätig und wird 1849 Gemeinderat in Murten. Von 1857 bis 1864 sitzt er im Grossen Rat. Am 4. Juni 1857 in den Staatsrat gewählt, bleibt er nur bis zum 20. November 1857 als Justizdirektor im Amt, das heisst fünfeinhalb Monate. Als Nachfolger seines Vaters sitzt er eine Legislatur lang (1860-1863) im Nationalrat. Er gehört zu den reformierten Konservativen des Murtenbiets und vertritt im Staatsrat den deutschsprachigen und reformierten Teil des Seebezirks.
1864 zieht er sich aus der Politik zurück. Weiterhin als Anwalt und Notar in Murten tätig, stirbt er am 3. März 1870 im Alter von 49 Jahren.