Die Gemeinde Bösingen beherbergt seit Mitte Oktober 2015 Asylbewerber in der Zivilschutzanlage. In dieser Asylunterkunft sind zur Zeit 49 Männer aus folgenden Länder untergebracht: Syrien, Afghanistan, Eritrea, Ghana, Georgien, Jordanien, Iran, Irak, Somalia, Sri Lanka, Togo und Nigeria.
Mit der damaligen Eröffnung der Asylunterkunft wurden als flankierende Massnahme eine Partnerschaft zwischen der Gemeinde Bösingen, Schulleitung Primarschule Bösingen, ORS als Betreibergesellschaft der Asylunterkunft und der Kantonspolizei Freiburg initiiert. Wie bei der Eröffnung jeder neuen Asylunterkunft, wird in regelmässigen Sitzungen zwischen kantonalen Behörden, Gemeinde, Polizei und ORS Service AG generell die Lage im Umfeld der Asylunterkunft beurteilt, Probleme angesprochen und Lösungsansätze aufgezeigt sowie die Problemlösung angegangen. Jede Gemeinde hat in diesem Rahmen zudem die Möglichkeit gemeinnützige Arbeiten für die Asylbewerber vorzuschlagen.
Anlässlich einer dieser Sitzungen wurde die Problematik der Schülerpatrouilleure besprochen. Einem Aufruf der Gemeinde und Schule hatten sich zu wenig interessierte Erwachsene gemeldet, sich für den Patrouilleurdienst zu engagieren. Die Unterstützung durch Asylsuchende aus der DZ Bösingen wurde vordergründig als Beschäftigungsmöglichkeit mit dem positiven Nebeneffekt um den Unterbestand an Patrouilleuren zu decken, vorgeschlagen.
Dieses Vorhaben wurde vorgängig durch die Kantonspolizei geprüft und positiv gutgeheissen. Der Gemeinderat Bösingen hat daraufhin den Beschluss gefasst, Asylsuchende als Schülerpatrouilleure einzusetzen.
Es konnten 9 Asylsuchende im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, als Patrouilleure gewonnen werden. Sie stammen aus den Ländern Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak und Sri Lanka. Sie wurden an zwei verschiedenen Tagen durch die Polizeibeamten der Verkehrserziehung ausgebildet. ORS Service AG stellte eine Person welche der Englischen, als auch Arabischen Sprache mächtig ist, für die Ausbildung zur Verfügung.
Die 2er Teams der Schülerpatrouille sind stets mit einer Erwachsenen Person aus der Gemeinde Bösingen und einem Asylbewerber zusammengesetzt und werden für die Verkehrsregelung beim Fussgängerstreifen im Dorfzentrum eingesetzt. Für die Asylbewerber handelt es sich um einen Einsatz im Rahmen ihres Beschäftigungsprogramms.
Die Bevölkerung der Gemeinde wurde im Mitteilungsblatt vom 14.04.2016 April über dieses Projekt informiert. Vorerst wird das Projekt auf eine Probezeit bis zu den Sommerferien begrenzt.