Die 1970 entdeckte Fundstelle war zwischen 1985 und 2000 Gegenstand von mehreren Notgrabungen. Die dabei freigelegten Gebäudeteile gehören zu einem weitläufigen antiken Landsitz, der vom Beginn unserer Zeitrechnung an bis in das beginnende 5. Jahrhundert besiedelt wurde. Wie Grabfunde aus dieser Zeit zeigen, ist eine erneute Nutzung des Fundplatzes im Frühmittelalter (7. Jahrhundert) zu verzeichnen.
Zur Zeit seiner grössten Ausdehnung in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts zählt das Anwesen drei voneinander unabhängige Gebäudetrakte, die einen L-förmigen Grundriss von 160 m Länge und 20 m Breite bilden. Über einen langen, mit Arkaden und Säulen ausgestatteten Portikus sind die auf den Garten geöffneten Gebäudeteile miteinander verbunden. Der Nordflügel, der als Gästehaus dient, beherbergt eine grosse Empfangshalle, die mit dem Venatio-Mosaik geschmückt ist. Auf diesem Mosaikteppich sind Szenen aus dem Amphitheater dargestellt, in denen sich Mensch und Tier in einer Hetzjagd gegenüberstehen. Im mittleren Gebäude befinden sich höchstwahrscheinlich die privaten Räumlichkeiten des Hausherrn. Sein Arbeitszimmer (tablinum) ist mit dem sogenannten Bacchus- und Ariadne-Mosaik ausgeschmückt, dessen szenische Darstellungen von der antiken Mythologie beeinflusst sind. Der Südflügel ist hingegen den Bediensteten vorbehalten. Im Herzen des Gebäudes liegt eine geräumige Küche, die mit einer Reihe von Herdstellen aus gebranntem Lehm ausgerüstet ist. Der rückwärtigen Seite des Südflügels ist zudem ein Getreidespeicher vorgelagert.
Der Gartenbereich nimmt die architektonische Dreiteilung des Gebäudekomplexes auf: im Norden ein Lustgarten, in Zentrum ein zweiter Ziergarten, zu dem möglicherweise nur der Hausherr und seine Verwandten Zugang haben, und im Süden ein grosser Hof, der wahrscheinlich als Nutzgarten dient, in dem Gemüse und Obstbäume angepflanzt werden.
Die reichen und ausserordentlich gut erhaltenen archäologischen Hinterlassenschaften haben die Realisierung eines Museums gerechtfertigt. Das im Jahre 2000 eingeweihte Musée romain de Vallon wurde unmittelbar über den antiken Ruinen des Gebäudekomplexes errichtet, dessen Ausrichtung es übernimmt. Zwei grosse „Bodenfenster“, geben den Blick frei auf die prächtigen, in situ erhaltenen Mosaike.