Aufgrund der Krise an den Finanzmärkten verzeichnet die PKSPF einen historischen Verlust von 360 Millionen Franken.
Die Pensionskasse des Staatspersonals (PKSPF) schloss ihr Geschäftsjahr mit einem Verlust von rund 360 Millionen Franken ab, was einer Performance von -6% entspricht, während der Branchendurchschnitt bei -10% liegt. Die Rendite des Immobilienportfolios der PKSPF konnte den Schock mildern, doch die Reserven schmolzen unter dem Einfluss des historischen Verlustes. Der Deckungsgrad des Pensionsplans sinkt von 81% auf 78% und liegt damit unter der gesetzlichen Schwelle.
Eine der schlechtesten Performances der letzten hundert Jahre
Das Jahr 2022 war geprägt von der anhaltend hohen globalen Inflation, dem starken Anstieg der Leitzinsen der Zentralbanken und der durch den Konflikt in der Ukraine verursachten Energiekrise. Insgesamt verzeichneten die Finanzmärkte mit zweistelligen Rückgängen eine der schlechtesten Performances der letzten hundert Jahre. Selten kam es vor, dass Aktien und Anleihen gleichzeitig abstürzten, was selbst ausgewogenen Portfolios wie dem der PKSPF schadete.
Pensionen bleiben unverändert
Angesichts der Unterdeckung ist der Vorstand der PKSPF gesetzlich verpflichtet zu handeln. Der Vorstand hat beschlossen, die Pensionen im Jahr 2023 unverändert zu belassen, dies ungeachtet der im Jahr 2022 beobachteten Teuerung. In den Augen des Vorstands hat die Kasse nicht die Mittel, um die Pensionen zu indexieren.
Unfaire Indexierung für Erwerbstätige
Ohne den Beitrag der Finanzmärkte und ohne Reserven müsste eine Indexierung der Pensionen der Rentnerinnen und Rentner von den erwerbstätigen Versicherten finanziert werden. Der Vorstand der PKSPF ist der Ansicht, dass eine solche Massnahme unfair wäre. Denn die erwerbstätigen Versicherten werden bei der Pensionierung schlechtere Bedingungen als die derzeitigen Pensionierten haben, da sie die gesamten Konsequenzen tragen, die mit der am 1. Januar 2022 in Kraft getretene Reform des Pensionsplans verbunden sind.
Günstige Bedingungen für Pensionierte
Der Verlauf der Indexierungen war Gegenstand einer eingehenden Analyse durch den Vorstand. Zwischen 2000 und 2011 wurden die Pensionen systematisch an die Teuerung angepasst. Zwischen 2012 und 2021 profitierten die Rentnerinnen und Rentner vom deflationären Trend mit unveränderten Pensionen, aber niedrigen Preisen und Zinssätzen. Über den gesamten untersuchten Zeitraum hinweg sind die Bedingungen für die Rentnerinnen und Rentner nach Ansicht des Vorstands günstig. Der Vorstand wird die Entwicklungen in den kommenden Monaten weiter beobachten und zu Beginn jedes neuen Jahres über die Indexierung der Pensionen gemäss dem neuen Primat entscheiden, für das sich das Volk bei der Reform entschieden hat.
Die Unterdeckung der PKSPF ist nicht strukturell bedingt. Steigende Zinssätze eröffnen Perspektiven für die Zukunft, wenn es gelingt, die Inflation langfristig unter Kontrolle zu halten.
Kontaktperson:
Gilles André, Direktor der PKSPF: 026 305 73 20